Fußball

"Wir fühlen uns sicher. Ihr auch?"Initiative lässt Fans antworten

01.11.2012, 20:14 Uhr

Während zwischen Fanvertretern, Politik und Verbänden intensiv über das Thema Gewalt in deutschen Fußballstadien diskutiert wird, geht das größte deutsche Fanzine "Schwatzgelb" einen anderen Weg. Mit einer eigenen Kampagne werden die Fans direkt befragt, ob sie sich noch sicher fühlen. Und die beziehen eindeutig Stellung.

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(Foto: Screenshot schwatzgelb.de)

Nicht nur bei Fanverbänden, auch bei den Profivereinen ist das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball-Liga (DFL) auf Unverständnis gestoßen. Während sich Fußballanhänger und Verbände auf dem Fangipfel in Berlin annäherten und künftig wieder den Dialog suchen wollen, startete das Fanmagazin schwatzgelb.de aus Dortmund parallel eine eigene Kampagne. Sie soll den Fans eine einheitliche Stimme geben und so ermöglichen, selbst auf das Konzeptpapier der DFL zu antworten.

Die Grundfrage lautet ungeachtet immer wiederkehrender Randale wie erst am Mittwoch in Hannover: Sehen Fußballfans in Deutschland überhaupt den Bedarf für ein solch umfassendes und einschneidendes Sicherheitskonzept, wie es die DFL präsentiert hat? Auf der für die Kampagne erstellten Website www.ich-fuehl-mich-sicher.de fragen die schwatzgelb.de-Macher Fans in ganz Deutschland ganz plakativ: "Wir fühlen uns sicher. Ihr auch?"

Die Idee hinter der Aktion ist eine einfache. Anhänger aller Vereine sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Erfahrungen in Bezug auf die Sicherheit in Deutschlands Stadien mitzuteilen. Über ein Formular auf der Startseite kann sich jeder, der sich sicher fühlt, in eine Liste eintragen. Die Website bietet Hintergründe zu Verletzungsstatistiken und den Kosten der Polizeieinsätze, die von der Politik oft als Argument für eine Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen angeführt werden. Dass die Kampagnen-Macher diese Sicht nicht teilen, überrascht nicht.

Überrascht zeigte sich schwatzgelb.de hingegen von der Resonanz. In den ersten Stunden nach dem Start der Kampagne haben sich bereits über 10.000 Fans nahezu aller Vereine aus den Profiligen in die Liste eingetragen. "Je mehr Leute sich bei uns beteiligen, umso mehr Wirkung erhoffen wir uns von der Aktion und desto eindrucksvoller ist dann das Statement", zeigte sich Vorstandsmitglied Arne Steding erfreut über den Zuspruch: "In der häufig hysterisch geführten Diskussion um das Gewaltproblem ist ein Zerrbild entstanden, das die Mehrheit der Stadionbesucher so nicht empfindet."

Quelle: ntv.de