Die Krise beim italienischen Fußball-Rekordmeister Juventus Turin sorgt jetzt sogar für körperliche Schäden - weil Juves Ersatzkeeper Antonio Chimenti nicht nur nicht richtig halten kann, sondern auch bei Wutausbrüchen Probleme hat.

Juventus-Torhüter Antonio Chimenti hat sich am Sonntag nach dem 0:1 bei Sampdoria Genua in seinem Ärger über das Gegentor die Hand gebrochen. Nach dem Schlusspfiff schlug der Italiener in der Kabine gegen einen Tisch und zog sich dabei die Verletzung zu. "Ich war so frustriert. Als ich als Erster in die Kabine gekommen bin, habe ich aus Wut mit der Faust auf einen Tisch geschlagen und mir dabei die Hand gebrochen", sagte der Keeper.

Zuvor hatte Antonio Cassano den 39-jährigen Chimenti, der hinter den verletzten Gianluigi Buffon und Alex Manninger eigentlich nur die Nummer drei im Juventus-Tor ist, beim Siegtreffer für Sampdoria mit einem Schuss aus knapp 40 Metern ganz schlecht aussehen lassen. "Sein Fehler hat die Partie entschieden", meinte Juve-Trainer Alberto Zaccheroni. Mit seinem fatalen Wutausbruch in der Kabine erwies Chimenti seinem Team dann einen weiteren Bärendienst, denn nun muss der Rekordmeister in Neapel wahrscheinlich mit Torhüter Nummer 4, Carlo Pinsoglio, antreten.

Das ist auch deshalb bitter, da Juventus derzeit eine der schlimmsten sportlichen Krisen der Vereinsgeschichte durchmacht. In der Europa League scheiterte Italiens Rekordmeister im Achtelfinale trotz eines 3:1-Erfolgs aus dem Hinspiel noch am FC Fulham. In der Serie A drohen die Turiner die Qualifikation für die Champions League zu verpassen. Hinter Titelverteidiger Inter Mailand (60 Punkte), dem AC Mailand (59), Luca Tonis AS Rom (56), Palermo und Sampdoria Genua (beide 47) ist Juve (45) derzeit nur Tabellensechster.