Von "überragend" bis "unglaublich" Löw, Podolski und ein Rekordtor
30.05.2013, 05:05 Uhr
		                      Ja, der Poldi: Er trifft doppelt und schnell.
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"So eine Reise ist extrem wichtig", sagt Bundestrainer Löw. Er zielt auf die Kritiker des USA-Trips der Nationalelf. Den Beweis liefert er mit, denn das erste Spiel seiner Elf ohne Bayern und Dortmunder gegen Ecuador macht Lust auf mehr: vier Treffer, davon einer für die Ewigkeit.
Bundestrainer Joachim Löw trat vollauf zufrieden die kurze Busfahrt von Boca Raton zurück ins Stammquartier der deutschen Fußballer am Strand von Miami an. "Großen Respekt. Die Mannschaft hat es nach wenigen Einheiten geschafft, als gut funktionierendes Team aufzutreten", sagte er nach dem 4:2 (4:1) gegen Ecuador, das die Diskussionen um den Sinn der USA-Tour ohne die Champions-League-Stars aus München und Dortmund schon vor der zweiten Partie am Sonntag gegen Jürgen Klinsmanns US-Boys beendete.
  Das zusammengewürfelte deutsche "Team" hat funktioniert - gegen Ecuador.
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"So eine Reise ist extrem wichtig", erklärte Löw. Der Chefcoach nahm einige wertvolle Erkenntnisse auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien mit. Er hatte wie die Fans in der Heimat vor a llem an der furiosen Startphase mit den Treffern von Lukas Podolski (1./17. Minute) und Lars Bender (4./24.) seine helle Freude."In der ersten Halbzeit haben wir überragend gut Fußball gespielt, unglaublich schnell und zielstrebig", schwärmte Löw geradezu.
"Der Sieg zählt"
Podolski sorgte nach neun Sekunden sogar für das schnellste Tor in allen 873 Länderspielen der DFB-Auswahl. "Das hat uns beflügelt und die Mannschaft mitgezogen", sagte Löw zur Bedeutung des frühen 1:0. Podolski gab mit seinen Treffern Nummer 45 und 46 in seinem 109. Länderspiel eine überzeugende Antwort auf Teammanager Oliver Bierhoff, der ihm einen "Stillstand" in seiner Entwicklung im DFB-Team attestiert hatte. Extra "angestachelt" habe ihn das nicht, widersprach Podolski: "Es wird natürlich jetzt so dargestellt, aber da kann ich direkt den Wind rausnehmen. Das war absolut nicht der Fall." Für ihn war anderes wichtig: "Der Sieg zählt."
Hochmotiviert agierte das gesamte Team, in dem Löw alle vier mitgereisten Neulinge debütieren ließ. "Mit den Neuen war ich absolut zufrieden." Max Kruse und Sydney Sam konnten sich als Torvorbereiter auszeichnen, Philipp Wollscheid und Nicolai Müller kamen später rein. "Wir brauchen 30 Spieler, die für die Nationalmannschaft spielen können und nicht nur 15 oder 20", betonte Löw den Wert der Sichtung Richtung WM 2014.
Neben den Doppeltorschützen Podolski und Bender konnten zwei Hamburger besonders punkten. Rückkehrer Marcell Jansen empfahl sich als linker Verteidiger - und im Tor war René Adler der Rückhalt. "Ich fand ihn überragend gut", sagte Löw. Als die Feldspieler dem extremen Wetter Tribut zollten, glänzte Deutschlands Nummer 2 und war nur von Antonio Valencia (44.) und Walter Ayovi (84.) zu überwinden. "Wir sind ein bisschen in Verlegenheit geraten", gestand Löw. Aber das Positive überwog für den Cheftrainer: "Letztendlich hat die Mannschaft mit vielen neuen Spiele eine klasse Leistung gezeigt."
Quelle: ntv.de, dpa