Bereits Gespräche mit Nachfolger? Schaaf tritt als Eintracht-Coach zurück
26.05.2015, 12:24 Uhr
Verabschiedet sich von der Eintracht: Thomas Schaaf.
(Foto: imago/Sven Simon)
Thomas Schaaf zieht die Reißleine und tritt nach nur einer Saison als Trainer des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt zurück. Während er das Vertrauen der Führungsetage vermisst, könnte sein Nachfolger schon parat stehen.
Thomas Schaaf ist nach nur einem Jahr als Trainer von Eintracht Frankfurt zurückgetreten. Beide Seiten einigten sich darauf, den ursprünglich noch bis 2016 laufenden Vertrag wieder aufzulösen. Das gab der Fußball-Bundesligist bekannt. Grund für diesen Schritt ist das zumindest in Teilen der Vereinsführung fehlende Vertrauen in den langjährigen Coach von Werder Bremen. Vorstandschef Heribert Bruchhagen stand bis zuletzt hinter dem 54-Jährigen. Sein Vorstandskollege Axel Hellmann und ein Teil des Aufsichtsrats sahen ihn jedoch kritisch.
Schaaf selbst teilte schriftlich mit: "Die in der Öffentlichkeit getätigten Aussagen und die Darstellung meiner Person und meiner Arbeit, die sich in unglaublichen und nicht nachvollziehbaren Anschuldigungen und Unterstellungen in den Medien äußern, kann und will ich nicht akzeptieren. Deshalb ist es zu der Trennung gekommen."
Schaaf war erst vor einem Jahr als Nachfolger von Armin Veh zur Eintracht gewechselt. Mit 43 Punkten und Tabellenplatz neun erfüllte die Mannschaft unter ihm alle gesteckten Saisonziele. Dennoch war der erfahrene Coach in Frankfurt zuletzt immer wieder in die Kritik geraten. Ihm wurden ein belastetes Verhältnis zu vielen Spielern und die wechselhaften Leistungen der Mannschaft angelastet. Allerdings hatten dies Eintracht-Profis wie Marco Russ nach dem 2:1-Sieg am abschließenden Spieltag am vergangenen Samstag gegen Leverkusen bestritten.
Am Pfingstmontag soll es nach Angaben des "Kicker" zu einem Krisengipfel zwischen Bruchhagen und Finanz-Vorstand Axel Hellmann gekommen sein. Angeblich wurde hinter dem Rücken von Schaaf und Bruchhagen bereits mit dem möglichen Nachfolger Sascha Lewandowski verhandelt, der derzeit als Nachwuchskoordinator bei Bayer Leverkusen arbeitet.
Auch Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner war am Montag noch von einem Verbleib Schaafs ausgegangen. "Ich sehe da jetzt keine Anzeichen", sagte er der "Frankfurter Rundschau" mit Blick auf einen möglichen Rücktritt des Trainers. Schaaf hatte noch jüngst betont, dass es ein schwieriges Jahr gewesen sei, "aber ich mache das gerne. Es ist eine reizvolle Aufgabe." Der Ex-Profi, der 14 Jahre lang Trainer von Werder Bremen war, hatte bei der Eintracht erst vor der abgelaufenen Saison die Nachfolge von Armin Veh angetreten.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid