SGE wirft Fußball-Profi raus Tätowierer-Besuch kostet Varela den Job
24.05.2017, 18:15 Uhr
Sportvorstand Bobic bezeichnet Valeras Verhalten als "grob fahrlässig".
(Foto: imago/Nordphoto)
Gegen den Rat seiner Ärzte lässt sich Eintracht-Fußballer Guillermo Varela kurz vorm DFB-Pokal-Finale ein Tattoo stechen. Das entzündet sich. Die Frankfurter reagieren vehement. Der Uruguayer ist indes nicht der erste Kicker, der Tattoo-Unsinn betreibt.
Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt hat Abwehrspieler Guillermo Varela drei Tage vor dem DFB-Pokal-Finale gegen Borussia Dortmund suspendiert. Der 24-Jährige, dessen Leihe von Manchester United damit beendet ist, hatte sich entgegen der Anweisung von Trainer Niko Kovac und des Rates der Ärzte am Montag ein Tattoo stechen lassen, das sich im Anschluss entzündete. "Dieses Verhalten ist grob fahrlässig und schadet der ganzen Mannschaft. Guillermos Weg bei der Eintracht ist mit dieser Aktion beendet. Der Klub kann es nicht dulden, dass sich ein Spieler vor so einem wichtigen Spiel den Anweisungen des Trainers und der Ärzte widersetzt", sagte Sportvorstand Fredi Bobic.
Mitspieler David Abraham wollte sich nicht näher zu dem Vorfall äußern. "Dazu ist alles gesagt worden. Dem ist nichts hinzuzufügen", sagte der Argentinier auf der Pressekonferenz am Nachmittag. Allerdings vergrößerte Varela durch sein Vergehen die Sorgen in der Defensive. Vor allem auf der Sechserposition hat die Eintracht Personalprobleme. Varela wäre eine mögliche Option gewesen." Der Uruguayer war im Sommer 2016 von United ausgeliehen worden, verletzungsbedingt kam er aber nur auf sieben Ligaspiele und drei Partien im Pokal.
"Wir hatten uns bereits Gedanken zu einer möglichen Verlängerung der Leihe gemacht", sagte Bobic: "Das ist jetzt natürlich kein Thema mehr." Der sofortigen Suspendierung folge eine persönliche, sehr empfindliche Strafe. "Dem Team mit einem derart egoistischen Verhalten und dessen Veröffentlichung zu schaden, zwingt uns leider zu diesen Maßnahmen", äußert der Sportvorstand. Varela ist indes nicht der erste Spieler, der sich aufgrund eines Tattoos Stress mit seinem Klub einfängt.
2014 verärgerte Herthas John Anthony Brooks seinen Trainer Jos Luhukay. Der Abwehrspieler ließ sich während der Saison ein großflächiges Rückentattoo stechen. Das neue Tattoo brachte seine Nebenwirkungen mit sich, denn da es empfindlich auf Schweiß reagierte, konnte Brooks zeitweise nur eingeschränkt trainieren. Auch Ex-FC-Bayern-Spieler Breno rebellierte 2012 gegen die Empfehlungen seines Arztes. Statt wie angeordnet eine Grippe im Bett auszukurieren, besuchte er ein Tattoo-Studio in München und ließ sich einen portugiesischen Glaubensspruch auf den Unterarm tätowieren.
Quelle: ntv.de, teb/dpa/sid