Champions League bringt Millionen und Ärger Uefa ermittelt gegen den FC Bayern
12.03.2014, 17:40 Uhr
Bayern-Kapitän Philipp Lahm im Spiel gegen den FC Arsenal.
(Foto: imago/Plusphoto)
Das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Arsenal hat für den FC Bayern ein Nachspiel. Wegen eines politischen Fan-Banners muss sich der Verein vor der Disziplinarkommission der Uefa verantworten. Finanziell läuft der Wettbewerb blendend.
Für den FC Bayern München hat sich der erneute Einzug ins Viertelfinale der Champions League auch finanziell gelohnt. Allerdings drohen dem deutschen Fußball-Rekordmeister sportjuristische Konsequenzen. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) ermittelt gegen den Verein unter anderem wegen eines unzulässigen Fan-Banners während des Champions-League-Spiels gegen den FC Arsenal (1:1).
Wie der Verband bekannt gab, ist ein Transparent zur Anerkennung des Kosovo durch den Weltverband Fifa der Grund für das Verfahren. Der Fall werde am 20. März von der Uefa-Disziplinarkammer verhandelt, teilte ein Sprecher mit. Laut Artikel 16 des Reglements sind politische Botschaften in Stadien verboten. Für ein Fehlverhalten der Fans werden die gastgebenden Vereine zur Rechenschaft gezogen.
Auch ein zweites Banner vom Dienstagabend, das Arsenal-Spielmacher Mesut Özil auf homophobe Weise beleidigt, könnte Folgen für die Bayern haben. Die Uefa habe einen Report des Netzwerks Fußball gegen Rassismus in Europa (Fare) erhalten und werte diesen zunächst aus, hieß es. Artikel 14 stellt diskriminierendes Verhalten der Fans unter Strafe. Zudem ist laut Uefa der Anstoß des Spiels gegen den FC Arsenal zu spät erfolgt, was einen Verstoß gegen Artikel 11g darstellt.
Welche Sanktionen dem FC Bayern drohen, wollte die Uefa auf n-tv.de Anfrage nicht kommentieren. "Dazu gibt es keine spekulativen Einschätzungen", teilte der Verband mit und verwies auf Artikel 6 des Uefa-Reglements. Dort sind alle möglichen Strafen aufgelistet. Sie reichen von einer Ermahnung bis zum Ausschluss aus dem Wettbewerb.
Mehr als 40 Millionen in der Kasse
Sportlich und finanziell hat der FC Bayern in der Champions League keinen Grund zur Klage. Im bisherigen Wettbewerb haben die Münchner bereits 32,66 Millionen Euro an Startgeld und Prämien eingenommen. Dazu kommen noch die Zuschauereinnahmen aus bisher vier Heimspielen in Höhe von rund zehn Millionen Euro.
Allein die Antrittsgage der Europäischen Fußball-Union (Uefa) hatte 8,6 Millionen Euro betragen. Dazu spielte das Team von Trainer Pep Guardiola 3,5 Millionen für den Einzug ins Achtelfinale, 3,9 Millionen für das Erreichen des Viertelfinales und Punktprämien in der Gruppenphase von 5 Millionen ein.
Der FC Bayern erhielt zudem bislang 11,66 Millionen aus dem Marktpool. Daraus stehen im weiteren Saisonverlauf noch 29,15 Millionen Euro zur Verfügung, die unter den vier deutschen Teilnehmern je nach Abschneiden verteilt werden. Angesichts der deutschen Hinspielergebnisse dürfte im Viertelfinale neben den Münchnern nur noch Borussia Dortmund im Wettbewerb vertreten sein, was die Einnahmen beider Vereine erhöht.
Zudem gibt es im Erfolgsfall weitere Prämien: Für das Erreichen des Halbfinales fließen 4,9 Millionen Euro in die Klubkasse. Die Teilnahme am Endspiel am 24. Mai in Lissabon bringt zusätzlich 6,5 Millionen, der Sieger erhält sogar 10,5 Millionen Euro. In der vergangenen Saison hatte der FC Bayern mit seinem fünften Triumph in der Champions League 55,05 Millionen Euro verdient - ohne Zuschauereinnahmen.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid