Fußball

"Man meint, er könnte zaubern" Veh stört sich am Sammer-Hype

Armin Veh sieht seine ohne Abwehr seine Aufbauarbeit bei Eintracht Frankfurt gefährdet.

Armin Veh sieht seine ohne Abwehr seine Aufbauarbeit bei Eintracht Frankfurt gefährdet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit Matthias Sammer neuer Sportdirektor ist, werden dem FC Bayern wieder goldene Zeiten prophezeit. Nur warum eigentlich? Das fragt sich Trainer Armin Veh von Eintracht Frankfurt und sagt: "Als sei es das tollste von der Welt, dass jetzt ein neuer Sportdirektor kommt." Das tollste für ihn wäre, wenn er drei neue Innenverteidiger bekommt.

Armin Veh trainiert Aufsteiger Eintracht Frankfurt und kennt die Situation beim FC Bayern nicht im Detail. Trotzdem überrascht ihn, welches Aufheben um die Verpflichtung von Matthias Sammer als neuer Sportdirektor des Rekordmeisters gemacht wird. Die Münchner hatten am 2. Juli den früheren DFB-Sportdirektor Matthias Sammer als Sport-Vorstand präsentiert und damit für Aufsehen gesorgt. Ehrenpräsident Franz Beckenbauer erklärte unter der Woche, Sammer sei ideal für den Verein und werde "den FC Bayern wiederbeleben".

Veh sagte in der "Süddeutschen Zeitung" hingegen: "Ich will die Situation bei Bayern nicht beurteilen, aber was mich stört, ist dieser Hype, der da gerade gemacht wird." Und fügte an: "Als sei es das tollste von der Welt, dass jetzt ein neuer Sportdirektor kommt. Wenn man das alles liest, meint man, Matthias Sammer könnte zaubern."

Veh fordert vehement Verstärkungen

Keine Zauberdinge, sondern lediglich drei neue Verteidiger erwartet Veh von seinem Sportdirektor Bruno Hübner. Er bekräftigte seine Forderungen nach weiteren Verstärkungen für die Abwehr. "Ich glaube, wir haben gute Leute gekriegt, aber jetzt brauchen wir natürlich noch drei Innenverteidiger", sagte der 51-Jährige: "Ich glaube nicht, dass es da im Verein zwei Meinungen gibt. Alle sind sich einig, dass man ohne Abwehr im Fußball kein Spiel gewinnen kann. Wenn wir das nicht wüssten, dann könnten wir alle aufhören."

Die Eintracht habe nach dem Aufstieg "viele junge, talentierte Spieler, die man richtig gut entwickeln kann - vorausgesetzt natürlich, ich kriege meine Innenverteidiger", sagte der Stuttgarter Meister-Trainer von 2007. Nach dem Transfer des kroatischen EM-Teilnehmers Gordon Schildenfeld zum russischen Erstligisten Dynamo Moskau steht in Heiko Butscher derzeit nur ein gelernter Innenverteidiger im Kader der Hessen. Martin Amedick ist an einem Erschöpfungs-Syndrom erkrankt. Über die Verpflichtung des in der vergangenen Saison ausgeliehenen Bamba Anderson wird derzeit mit Borussia Mönchengladbach verhandelt.

Heribert Bruchhagen, Vorstandsvorsitzender der Eintracht, hatte bereits am Freitag versucht, der Diskussion den Schwung zu nehmen. "Ich verstehe Vehs Argumente, bin bei weitem aber nicht so aufgeregt wie er", sagte er. Auch Sportdirektor Bruno Hübner beschwichtigte in der "Frankfurter Rundschau": "Ich kenne den Armin ja", sagte Hübner der  Frankfurter Rundschau: "Armin sieht sein Projekt gefährdet, deshalb  ist es legitim, sich so zu äußern. Aber wir müssen jetzt ein bisschen den Druck rausnehmen."

Quelle: ntv.de, cwo/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen