Olympia-Premiere in der LoipeCologna siegt für die Schweiz
Als erster Schweizer Langläufer überhaupt sichert sich Dario Cologna bei den Winterspielen in Vancouver die Gold-Medaille. Er siegt über 15 Kilometer Freistil. Ein Deutscher steht nicht auf dem Treppchen, was im DSV-Lager für große Enttäuschung sorgt.
Schweizer Tag in Whistler: Erst wurde Abfahrtssieger Didier Defago zum alpinen Ski-König gekrönt, dann holte sein Landsmann Dario Cologna im 15-Kilometer-Freistilrennen das erste Langlauf-Gold für die Eidgenossen bei Olympischen Winterspielen überhaupt. Der 23-Jährige siegte souverän vor dem Italiener Pietro Piller Cottrer und dem Tschechen Lukas Bauer, auf die er 24,6 bzw. 35,7 Sekunden Vorsprung hatte.
Als bester Langläufer aus dem deutschen Quartett erkämpfte Tobias Angerer einen beachtlichen siebten Platz. Sein Rückstand auf Sieger Cologna betrug 52,2 Sekunden. "Das war mein bestes Skating-Rennen seit drei Jahren, als ich in Sapporo Bronze gewann. Daher bin ich sehr zufrieden. Das war ein guter Einstieg in die Winterspiele, der Selbstvertrauen gibt. Ich habe gesehen, dass ich gut drauf bin", sagte Angerer.
Bundestrainer Jochen Behle haderte dennoch mit seinem Team: "Das war mannschaftlich nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Axel war weit weg vom Fenster, René Sommerfeldt auch. Allein mit Tobi können wir zufrieden sein, er hat sich hervorragend verkauft."
Teichmann enttäuscht sich
Axel Teichmanns Medaillen-Hoffnungen versanken in Whistler frühzeitig im weichen Schnee von Whistler. Schon nach drei Kilometern hatte der zweimalige Weltmeister und selbst ernannte Podiumsanwärter über eine halbe Minute Rückstand auf die Spitze. "Das war zu viel und nicht das, was wir uns vorgestellt haben", stellte Behle enttäuscht fest. Bei Kilometer 8,7 musste Teichmann den 1:30 Minuten nach ihm gestarteten Cologna passieren lassen. "Ich weiß noch nicht, woran es gelegen hat. Ich habe nicht reingefunden, überhaupt keinen Rhythmus gehabt", sagte der Thüringer.
Vor vier Jahren hatte Teichmann Olympia wegen einer Haarwurzelentzündung verpasst, 2002 hatte es in Salt Lake City ebenfalls nicht für eine Medaille gereicht. Diesen Traum wollte er sich nun in Whistler schon zum Auftakt erfüllen, doch die Bedingungen spielten ihm nicht in die Karten. Auf dem weichen Untergrund kam der 87 Kilogramm schwere Teichmann überhaupt nicht zurecht.
Im Ziel betrug sein Rückstand auf Cologna 2:06 Minuten. "Ich muss das jetzt abhaken und nach vorne schauen. Es kommen ja noch ein paar Rennen", meinte Teichmann. Enttäuschend verlief auch der Auftritt von Weltcup-Spitzenreiter Petter Northug, der ebenfalls im Feld der Geschlagenen landete.