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Keine Streiks mehr GDL verkündet Tarifeinigung mit der Bahn

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Die Bahn kommt - manchmal auch pünktlich. Zumindest Streiks gibt es vorerst nicht mehr.

Die Bahn kommt - manchmal auch pünktlich. Zumindest Streiks gibt es vorerst nicht mehr.

(Foto: dpa)

Bahnreisende können aufatmen, vor allem angesichts der bevorstehenden Feiertage. Nach Angaben der GDL gibt es eine Einigung im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn. Damit wird es keine Streiks mehr geben. Details sollen am Dienstag vorgestellt werden.

Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn haben nach monatelangem Tarifstreit eine Einigung erzielt und damit weitere Streiks abgewendet, wie die Gewerkschaft und der Konzern mitteilten. Details sollen erst am Dienstagvormittag auf getrennten Pressekonferenzen verkündet werden. Nach sechs Arbeitskämpfen in der aktuellen Verhandlungsrunde, einer gescheiterten Moderation und Streit vor Gericht gab es zuletzt wieder Gespräche.

Die Bahn lud für Dienstagvormittag in Berlin zu einem Statement von Personalvorstand Martin Seiler "zum aktuellen Stand der Tarifrunde mit der GDL ein". Für die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) will deren Chef Claus Weselsky kurz danach Einzelheiten der Einigung erläutern. Beide Seiten hatten sich zuletzt zuversichtlich geäußert, zu einer baldigen Lösung im Konflikt zu kommen.

Wie der Kompromiss aussieht, ist unklar. Knackpunkt der Tarifrunde war von Beginn an die Forderung der GDL nach eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibenden Löhnen und Gehältern. Die Bahn war bei einer vorigen Gesprächsrunde bereit, sich auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich in zwei Schritten bis 2028 einzulassen. Die Gewerkschaft lehnte das ab. Ob die Bahn bei den Arbeitsstunden nun vollends eingelenkt hat, ist weiter offen.

Strittig war darüber hinaus auch die Laufzeit eines künftigen Tarifvertrags. Daneben forderte die GDL ursprünglich 555 Euro mehr pro Monat sowie eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro. Außerdem wollte die Gewerkschaft auch für die Beschäftigten der Infrastruktur verhandeln, für die es bisher keine GDL-Tarifverträge gibt. Der Kompromissvorschlag der Vermittler vom Februar sah eine schrittweise Anhebung der Löhne und Gehälter um 410 Euro vor. 200 Euro mehr sollte es zum 1. August dieses Jahres geben, 210 weitere Euro zum 1. April 2025. Die Laufzeit des Vertrags hätte 30 Monate betragen.

Sechs Arbeitskämpfe - und Kritik

Begonnen hatte der Tarifkonflikt Anfang November. Bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde erklärte Weselsky die Gespräche für gescheitert und leitete im Dezember eine Urabstimmung über unbefristete Streiks ein. Insgesamt sechsmal kam es in der Tarifauseinandersetzung zu Arbeitskämpfen.

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Neben Hunderttausenden Berufspendlern und anderen Reisenden war durch den Ausfall von Güterzügen auch die Industrie unmittelbar betroffen. Die Bahn hatte die Streiks als unverhältnismäßig kritisiert. Die Gewerkschaft bekam jedoch wiederholt auch vor Gericht Recht.

Verkehrsminister Volker Wissing hatte mögliche Gesetzesänderungen nach einem Ende dieses Tarifkonflikts ins Spiel gebracht. "Herr Weselsky überspannt den Bogen immer weiter", hatte der FDP-Politiker in Richtung GDL gesagt.

Quelle: ntv.de, mli/rts

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