Außenamt verschärft Sicherheitshinweis Deutsche sollen Tokio verlassen
16.03.2011, 16:46 Uhr
Der Großraum Tokio mit 35 Millionen Einwohnern ist nur 250 Kilometer vom Katastrophen-AKW Fukushima entfernt.
(Foto: REUTERS)
Das Auswärtige Amt in Berlin verschärft nochmals seinen Sicherheitshinweis und "empfiehlt" den Deutschen im Großraum Tokio-Yokohama, die Region wegen der Atomkatastrophe in Japan zu verlassen.
Das Außenministerium in Berlin hat den Deutschen im Großraum Tokio-Yokohama geraten, die Region wegen der Atomkatastrophe in Japan zu verlassen: "Das Auswärtige Amt empfiehlt allen Deutschen aus der Region um die Atomkraftwerke Fukushima und dem Großraum Tokio-Yokohama, vorübergehend nach Osaka oder über Osaka ins Ausland auszuweichen." Damit verschärfte das Auswärtige Amt nochmals seinen Sicherheitshinweis.
Nach Angaben von Ministeriumssprecher Andreas Peschke halten sich derzeit noch etwa 1000 Bundesbürger im Großraum Tokio-Yokohama auf. Zu Beginn der Krise seien es etwa 5000 gewesen. Er könne nicht genau sagen, wie viele inzwischen das Land verlassen hätten.
Um den Deutschen zu helfen, haben die Botschaft in Tokio und das deutsche Generalkonsulat in Osaka ein konsularisches Betreuungsteam eingerichtet, das an den Bahnhöfen Tokio und Osaka-Kobe sowie am Flughafen Osaka präsent ist.
Flüge werden knapp
Inzwischen werden die Deutschland-Flüge in Japan knapp. Nach den Atomunfällen gebe es in Japan einen "erhöhten Nachfragedruck", sagte Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow in Frankfurt. Seine Ticketpreise habe das Unternehmen aber "definitiv nicht angefasst". Ebenso äußerten sich Sprecher der japanischen Fluggesellschaften JAL und ANA, die ebenfalls tägliche Deutschland-Verbindungen anbieten. Die Flüge sind zwar gut ausgelastet, aber nicht restlos ausgebucht.
Und selbst bei ausgebuchten Maschinen kann es sich lohnen, zum Flughafen zu fahren, um auf den kurzfristigen Kauf eines Tickets zu hoffen. Die JAL stellte fest, dass derzeit verhältnismäßig viele Gäste nicht zum Abflug kommen.
Die Lufthansa hat ihre beiden täglichen Tokio-Flüge derzeit nach Nagoya und nach Osaka im Süden der Insel Honshu umgeleitet. Insgesamt bietet sie weiterhin vier tägliche Japan-Flüge an: Zweimal geht es von Nagoya nach Frankfurt und jeweils einmal von Osaka nach München und Frankfurt. Bei dieser Regelung bleibe es zunächst bis einschließlich des Wochenendes, kündigte Jachnow an.
Quelle: ntv.de, dpa