Der TagDeutscher und Franzose am russischen Weltraumbahnhof verhaftet

So ziemlich der einzige Ort, wo die Weltgemeinschaft mit Russland noch zusammenarbeitet, ist der Weltraum und Startpunkt für Missionen zur Internationalen Raumstation ISS ist Baikonur in Kasachstan. Umso mehr sorgt eine Meldung für Aufhorchen vom russischen Weltraumbahnhof: Dort sind ein Deutscher und ein Franzose kurzzeitig festgenommen worden. "Russische Polizisten haben am 29. Oktober in Baikonur einen 2003 geborenen Franzosen und einen 1998 geborenen Deutschen festgenommen", teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der zentralkasachischen Region Kysylorda der Nachrichtenagentur AFP mit. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine politische Angelegenheit. Die beiden sind wohl sowas wie Extremtouristen. Für die Aktion gibt es für die beiden Männer eine Haftstrafe von einem Tag, so der Sprecher. Den Angaben zufolge steuerten die Männer nach dem Betreten des Geländes des von Russland betrieben Weltraumbahnhofes auf eine Trägerrakete aus Sowjetzeiten zu. Mit seinen zahlreichen Raumfahrt-Hinterlassenschaften aus der Sowjetära hat das Kosmodrom Baikonur bei Weltraum-Enthusiasten und Fans schwer erreichbarer und "verbotener" Orte einen legendären Ruf.
Erst im Juli waren zwei Niederländer und ein Belgier in das Gelände eingedrungen. Angaben des russischen Militärgerichts in Baikonur zufolge wurden sie "nach 24 Stunden in Polizeigewahrsam aus der Stadt gebracht". Im Sommer gab es einen sehr tragischen Vorfall: Im Juni war ein Franzose nach mehreren Tagen in sengender Hitze in der Steppe, in der sich der Weltraumbahnhof befindet, an den Folgen seiner Dehydrierung gestorben. Ein Landsmann, der mit ihm auf das Kosmodrom-Gelände vorgedrungen war, war nach einer Befragung wieder freigelassen worden.