Der Tag IKK-Chef würde gerne bei Zahnbehandlungen sparen
01.06.2023, 18:57 UhrAngesichts des milliardenschweren Defizits in der gesetzlichen Krankenversicherung schlägt IKK-Kassenchef Ralf Hermes Leistungskürzungen vor. Dem "Handelsblatt" sagt er, gekürzt werden sollte in den Bereichen zahnärztliche Behandlungen, Zahnersatz und Homöopathie. "Der Lage angemessen wäre es, die komplette zahnärztliche Versorgung aus dem Leistungskatalog zu streichen", sagt Hermes. Dieser Bereich sei in der Regel stark durch Prävention beeinflussbar, so Hermes weiter. "Wer sich im Wesentlichen zweimal am Tag ordentlich die Zähne putzt, bekommt fast keine Probleme."
"Für einen 'Kassenchef' keine nette Position", entgegnet Gesundheitsminister Karl Lauterbach. "Zahnbehandlungen bleiben eine Kassenleistung", twittert er und versichert, dass es nicht zu Leistungskürzungen kommen werde. "Rezession, Inflation und jahrelanger Reformstau. Die Patienten werden wir nicht auch noch zur Kasse bitten."
Statt Leistungskürzungen könnten auf die Versicherten wegen des Defizits höhere Beiträge zukommen. Das "Handelsblatt" hatte vor gut einem Monat berichtet, dass die Versicherungen einen Anstieg um 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte beim Zusatzbeitrag erwarteten. Auch eine höhere Beitragsbemessungsgrenze, bis zu der Versicherte Beiträge zahlen müssen, ist im Gespräch.
Quelle: ntv.de