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Der TagKlöckner: Deutschland ist der "Puff Europas"

05.11.2025, 06:00 Uhr
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Julia Klöckner (Foto: dpa)

Das Prostituiertenschutzgesetz von 2017 soll Frauen schützen, aber ist kurz gesagt ein ziemlicher Fail. Dafür findet auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner deutliche Worte und spricht sich für schärfere Regeln gegen Prostitution in Deutschland aus. "Ich bin fest der Überzeugung: Wir müssen die Prostitution und den Sexkauf hierzulande endlich auch verbieten", sagte Klöckner in einer Laudatio bei der Verleihung des Heldinnen-Awards in Berlin. "Wenn wir sonst über Frauenrechte sprechen, aber sagen, dass Prostitution ein Beruf wie jeder andere sei, dann ist das nicht nur lächerlich, sondern Verächtlichmachen von Frauen. Es gibt auch keine Schülerpraktika in diesem Beruf", sagte die CDU-Politikerin. Trotz Verbesserungen am Gesetz bleibe es bei gewaltigen Übergriffen, der Übermacht von Männern und bei der Unfreiwilligkeit. Deutschland sei der "Puff Europas".

Klöckner befürwortet eine Handhabung wie in Schweden oder Norwegen. Das sogenannte nordische Modell sieht die Bestrafung von Freiern und die Schließung von Bordellen vor. Nach dem zuerst in Schweden eingeführten Modell ist der Kauf sexueller Dienstleistungen illegal, der Verkauf von Sex bleibt dagegen straffrei. Prostituierte erhalten Hilfe, um sich eine neue Existenz aufzubauen.

Quelle: ntv.de