Der Tag Kreml-Botschafter in den Brandenburger Landtag eingeladen - BSW sorgt für Kritik und Skepsis
07.10.2025, 11:40 UhrDer russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, wird auf Einladung der BSW-Fraktion heute zu einer Ausstellungseröffnung im Brandenburger Landtag erwartet. Die Einladung stößt vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und Empfehlungen des Auswärtigen Amtes zu offiziellen Veranstaltungen auf Kritik von CDU und Grünen sowie Skepsis vom Koalitionspartner SPD.
Die SPD grenzt sich inhaltlich ab. "Als SPD-Fraktion kämen wir derzeit nicht auf die Idee, Russlands Botschafter einzuladen", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Björn Lüttmann. BSW-Fraktionschef Niels-Olaf Lüders verteidigt die Einladung. Es gehe darum, mit Kriegsparteien in Kontakt zu treten, um sich für Frieden einzusetzen. Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke wird die Ausstellungseröffnung nicht besuchen. Auch Ministerpräsident Dietmar Woidke von der SPD oder andere Vertreter der Landesregierung werden laut Regierungssprecherin Ines Filohn nicht zu der Eröffnung kommen.
Zur Eröffnung ihrer Ausstellung "Krieg und Frieden" mit Werken der Künstler Hans und Lea Grundig lud die BSW-Fraktion Botschaftsvertreter mehrerer Staaten ein, darunter europäische Länder sowie Russland, die Ukraine und die USA. Der russische Botschafter sagte nach Angaben der Fraktion zu, ebenso Vertreter von Belarus und Ungarn. Hans und Lea Grundig, die vor dem Zweiten Weltkrieg der Kommunistischen Partei angehörten, wurden von den Nationalsozialisten verfolgt.
Quelle: ntv.de