Der Tag Kurioser Rechtsstreit: Mann ohne Hund muss doch keine Hundesteuer zahlen
28.03.2025, 12:43 Uhr
Vom Nicht-Hundebesitzer zum Kläger und dann zum Bürgermeister? Marianus Krall hat noch etwas vor mit Hilden.
(Foto: picture alliance/dpa)
So manche Behörde kommt gern mal auf den Hund: Gestern haben Sie vielleicht gelesen, dass Hund Urax in München Rundfunkbeitrag zahlen sollte. In Nordrhein-Westfalen lag ein Mann jahrelang im Streit mit der Stadt Hilden in Streit, weil er Hundesteuer für mehrere Vierbeiner für vier Jahre nachzahlen sollte - obwohl er gar keinen Hund besitzt. Dieser Rechtsstreit wurde nun am Verwaltungsgericht Düsseldorf beigelegt. Der Mann namens Marianus Krall muss die Steuer in Höhe von 1404 Euro doch nicht zahlen. Die Stadt zog ihre Forderung auf Anraten der Richterin zurück. Wie es überhaupt zu diesem merkwürdigen Behördenvorgang kommen konnte? Mutmaßlich, weil der Mann auf Facebook immer wieder Bilder mit verschiedenen Hunden gepostet hatte. Es waren jedoch die Fellnasen seiner Tochter, einer Freundin, einer Bekannten und einem Nachbarn. Im Jahr 2022 flatterten dann Fragebögen der Stadt zu zwei Hunden, die er angeblich besitzt, in seinen Briefkasten, die ihm angeblich gehören sollen. Krall machte daraufhin in einer Antwort laut eigener Aussage deutlich, dass er keine Hunde hat, doch die Stadt akzeptierte nicht, weil keine gültige Signatur vorlag. Dann folgte der Hammer: ein vierstelliger Steuerschätzbescheid. Den Widerspruch erkannte die Stadt Hilden wegen der verpassten Widerspruchsfrist aber nicht an - obwohl die Stadt anerkannt hat, dass Krall keinen Hund hat. Deshalb zog der Nicht-Hundebesitzer vor Gericht und kann nun seinen Sieg feiern: Die Richterin am Verwaltungsgericht machte nun deutlich, dass der Steuerschätzbescheid aus ihrer Sicht rechtswidrig war. Die Steuer entfällt, Krall muss nun lediglich die Hälfte der Kosten für seine Anwältin übernehmen. Nun möchte er es besser machen und kündigt an: "Ich kandidiere als Bürgermeister."
Quelle: ntv.de