Der TagLangzeitstudie: Bewegung im Alltag sinkt drastisch
Höhlen im Wald bauen, Wettrennen mit dem Fahrrad, Verstecken spielen: Diese oder ähnliche Erinnerungen dürften wohl die meisten an ihre Kindheit haben. Doch Kindern und Jugendlichen der heutigen Zeit trauen viele lediglich einen Blick auf das Smartphone zu. Die Langzeitstudie "Motorik-Modul" scheint ihnen Recht zu geben. "Unter dem Strich haben wir ein Minus an Bewegung", sagt der Karlsruher Sportwissenschaftler Alexander Woll, der die Studie betreut.
Obwohl so viele Kinder wie nie zuvor in Sportvereinen engagiert seien, könne dies den Bewegungsmangel im Alltag nicht ausgleichen. Wolls Angaben zufolge sank die körperliche Alltagsaktivität in der Altersgruppe der 4- bis 17-Jährigen in den vergangenen zwölf Jahren um 37 Prozent und damit um 31 Minuten pro Woche. Aber: Das sei nicht unbedingt dem drastisch steigenden Medienkonsum geschuldet. Erstaunlicherweise habe sich gezeigt, dass körperliche Aktivität und Mediennutzung nicht direkt miteinander zusammenhängen. Sprich: Kinder, die weniger am Smartphone kleben und auf sozialen Medien unterwegs sind, bewegten sich nicht zwangsläufig mehr, so Woll.