Der TagNSU-Akte aus Landesarchiv verschwunden
Eine Akte aus dem Ermittlungskomplex Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) ist unauffindbar. Die Dokumentensammlung wurde in Mecklenburg-Vorpommern wahrscheinlich nicht nur verlegt: Fotos der Akte waren plötzlich im Internet auf der Plattform "Antifaschistisches Informationsblatt" aufgetaucht, die die Polizei dem linken Spektrum zuordnet. Wie die dorthin gekommen sind und wer die Akte jetzt hat, dazu ermittelt das zuständige Landeskriminalamt (LKA). Bereits Ende 2022 seien Ermittlungen wegen Diebstahls aufgenommen worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Stralsund. Die "Ostseezeitung" (OZ) hatte darüber berichtet. Die Akten enthielten laut Staatsanwaltschaft keine sensiblen Informationen. Weiter hieß es, dass das zur Akte gehörende Verfahren bereits im Jahr 2004 abgeschlossen wurde und die Akte daher aus Datenschutzgründen zur Vernichtung anstand. Laut dem Sprecher wählte das Landesarchiv diese als eine von 50 bis 70 Akten zur Verwahrung in Greifswald aus. Dorthin wurde die Sammlung dann auch Mitte Juli per Justizbote verschickt. Doch dort kam das Schriftstück wohl nie an: Der zugehörige Empfangsbescheid liege nicht vor. Das Fehlen der Akte wurde erst im September bemerkt.