Der Tag

Der Tag Nah am Abgrund - Thriller über Kuhhandel am Kaukasus

Viele Menschen wollen gar nicht so genau wissen, wo und wie Deutschland wichtige Rohstoffe bezieht. Ein Spielfilm greift Missstände am äußersten Rande Europas auf. Der Thriller "Am Abgrund" wirft ein Schlaglicht auf Deutschlands Umgang mit autokratisch regierten Ländern, die als Lieferanten von Gas, Öl und diversen anderen Bodenschätzen Bedeutung haben. Im Fokus steht Aserbaidschan. Dabei geht der ARD-Spielfilm mit seiner Kritik bemerkenswert weit.

Buchstäblich am Abgrund stehen Gerd Meineke und seine Stieftochter.

Buchstäblich am Abgrund stehen Gerd Meineke und seine Stieftochter.

(Foto: dpa)

Im Mittelpunkt steht der Europapolitiker Gerd Meineke (Hans-Jochen Wagner) und seine Familie: Während er Karneval feiert, ist seine Stieftochter (Luna Jordan) in ihrer aserbaidschanischen Heimat als Regimekritikerin im Gefängnis gelandet. Ihre Mutter (Jasmin Tabatabai) sagt: "Leyla glaubt, dass sie ihr Land besser machen kann. Ich hab' das auch mal geglaubt." Die Frustration ist ihr ins Gesicht geschrieben.

Unser Land am Kaukasus - das Land von Eurovision, Formel 1 und - unglaublichen Bodenschätzen. Und nur darum geht's, dafür gehen Menschen über Leichen, werfen Prinzipien über Bord, verraten ihre Freunde. Das Geflecht aus EU-Kontakten, "eine Hand wäscht die andere" und Kuhhandel diverser Arten wird in dem Film unglaublich präzise und kritisch unter die Lupe genommen. Regisseur und Drehbuchautor Daniel Harrich hat schon in der Vergangenheit mit Filmen wie "Meister des Todes - Tödliche Exporte" großes Geschick im Umgang mit brisanten Stoffen bewiesen ud zeigt: Ein weltweiter Wettlauf ist entbrannt um die wenigen weißen Flecken auf der Landkarte, wo die Abbaugebiete von seltenen Erden noch nicht von China, Russland oder den USA bereits vereinnahmt worden sind.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen