Der TagPolizistinnen verurteilt, weil sie Kollegen bei Schusswechsel nicht geholfen haben
Nachdem sie ihren Kollegen während eines Schusswechsels nicht geholfen haben sollen, sind zwei Polizistinnen in Nordrhein-Westfalen zu jeweils einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Das Amtsgericht Schwelm, das in Hagen tagte, sprach die 32 und 37 Jahre alten Beamtinnen der versuchten gefährlichen Körperverletzung im Amt durch Unterlassen schuldig, wie ein Gerichtssprecher sagte. Sie seien zum Eingreifen verpflichtet gewesen. Eine Entscheidung darüber, ob die beiden Angeklagten im Polizeidienst bleiben, traf das Gericht nicht.
Sollte das Urteil rechtskräftig werden, würden die Polizistinnen aber laut Gesetz ihren Beamtenstatus verlieren. Zwei Polizeibeamte hatten im Mai vergangenen Jahres in Gevelsberg bei einer Verkehrskontrolle einen Autofahrer überprüfen wollen. Der Fahrer verhielt sich zunächst kooperativ, holte jedoch später eine Waffe aus seinem Auto und schoss unvermittelt auf die beiden Polizisten, die das Feuer erwiderten. Insgesamt sollen laut Anklage 21 Schüsse abgegeben worden sein.