Der TagSPD-Papier zu Putin - AfD applaudiert, CDU zweifelt an Lernkurve
Die Forderung prominenter SPD-Politiker nach einer Kehrtwende in der Sicherheits- und Außenpolitik der Bundesregierung ist in der Union auf scharfe Kritik gestoßen. "Die Lernkurve der SPD in Sachen Russland-Politik erinnert an einen Hirntoten", sagte der CDU-Politiker Dennis Radtke dem "Handelsblatt". Wer drei Jahre nach Kriegsbeginn immer noch nicht verstanden habe, dass Kremlchef Wladimir Putin Schwäche als Einladung verstehe, immer weiterzugehen, der sei "mindestens gefährlich naiv". Radtke sagte, die "Moskau-Connection in der SPD" versuche, "den neuen Sound und die neue Richtung der Bundesregierung offen zu konterkarieren". Radtke sieht nun den SPD-Chef am Zug. "Lars Klingbeil muss schnell für Klarheit sorgen, wer in der SPD in diesen Fragen Koch und wer Kellner ist."
Die AfD sieht sich dagegen durch den SPD-Vorstoß in ihrer Haltung zum Ukraine-Krieg bestätigt. "Das SPD-Manifest fordert Gespräche mit Russland und insofern eine Wende in der Außenpolitik. Diese fordern wir seit Jahren - und wurden dafür beschimpft als angebliche Putin-Freunde", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Bernd Baumann, dem "Handelsblatt".