Der Tag "Stepptanzende Spinne" taucht nach 92 Jahren wieder auf
15.12.2023, 15:36 UhrNur ein einziges Mal wird die sogenannte "Stepptanzende Spinne" dokumentiert. Das war 1931. Nun, fast ein Jahrhundert später, entdecken Wissenschaftler die ausgestorben geglaubte Art in Portugal wieder. Die Falltür-Spinne hat ein besonderes Vorgehen entwickelt, um sich Sexpartnern erkennbar zu machen.
"Es kostet viel Zeit, nach Anzeichen dieser Art zu suchen", sagt Wiederentdecker Sergio Henriques, der Koordinator für die Erhaltung der Wirbellosen im Global Center for Species Survival im Zoo von Indianapolis. "Über einige verschollene Arten, die größer sind und nicht unter der Erde leben, kann man vielleicht leichter stolpern, aber dies ist keine von ihnen. Sie ist zu kryptisch; sie versteckt sich zu gut. Man muss schon sehr gezielt und auf eine spezielle Art und Weise nach ihr suchen."
Falltür-Spinnen kommen in Europa, den Vereinigten Staaten, Südafrika und Australien vor. Im Gegensatz zu den kunstvollen Netzen, die wir mit den meisten Spinnen in Verbindung bringen, haben Falltür-Spinnen ihre eigene, einzigartige Methode zur Jagd und Verteidigung. Sie graben ein fast perfektes zylindrisches Loch in den Boden - so perfekt, dass es schwer zu glauben ist, dass es nicht mit einem menschlichen Werkzeug gemacht wurde - das den Eingang zu einem Bau bildet. Diese Höhlen sind in der Regel mehrere Zentimeter tief. Mit Laub und Erde bauen sie dann eine getarnte Tür, um den Eingang zu versperren.
Die Tür verfügt über einen Verriegelungsmechanismus - kleine Löcher, mit denen die Spinne die Tür zuziehen kann. Wenn die Spinne Vibrationen über ihrem Bau spürt, kann sie feststellen, ob es sich um ein Raubtier handelt oder ob das Abendessen an die Tür klopft. Spinnenweibchen leben jahrelang, oft jahrzehntelang, in derselben Höhle und ziehen hier ihre Jungen auf, sagt Henriques.
Quelle: ntv.de