Der Tag

Der TagSturm aufs US-Kapitol: "Schamane" will gegen Trump aussagen

30.01.2021, 18:41 Uhr
b922d0af5f71552becb50db13c32fecb
"Schamane" oder auch "Bison-Mann" wird der Randalierer Jacob Chansley genannt. (Foto: AP)

Das Bild vom "Schamanen" im US-Kapitol ging am 6. Januar 2021 um die Welt, als ein Mob das Kongressgebäude in Washington stürmte. Wie andere Randalierer wollte Jacob Anthony Chansley erreichen, dass der frühere US-Präsident Donald Trump trotz Wahlniederlage im Amt bleibt - und vermutlich noch Schlimmeres. Mehrere Menschen kamen bei dem Sturm aufs Kapitol ums Leben, darunter ein Polizist. Der Mann, der auch den Namen Jake Angeli verwendet, wurde mit seiner sonderbaren Erscheinung zum Gesicht des Chaos. Er gilt als Anhänger der kruden Verschwörungsideen von QAnon und als rechtsextremer Aktivist.

Doch jetzt will Chansley offenbar genau gegen den Mann, für den er am 6. Januar ins Herz der US-amerikanischen Demokratie gestürmt ist, gegen Trump im laufenden Amtsenthebungsverfahren aussagen. Das berichten mehrere US-Medien unter Berufung auf seinen Anwalt Albert Watkins. Der Sinneswandel hat nichts mit Reue zu tun, sondern sein plötzliches Problem mit Trump beruht darauf, was der scheidende Präsident in seinen letzten Amtstagen unterlassen hat. Chansleys Anwalt teilte demnach mit, dass sich sein Mandant betrogen fühlt, weil Trump keine Begnadigung für die Randalierer erwirkt hat. Tatsächlich war es eine viel beachtete Frage, ob der US-Präsident von diesem Vorrecht gebracht machen würde, um seine Anhänger vor einer weiteren Strafverfolgung zu schützen.

Quelle: ntv.de