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Der Tag Widerstandskollektiv legt über 30 SUVs "friedlich" durch Linsen still

Kleben ist out, Linsen sind in: Um sich dem Terror der Straße zu widersetzen, hat das sogenannte Widerstands­kollektiv "in der Nacht zum Freitag 30-40 SUVs in Berlin-Moabit friedlich stillgelegt und sich so Zerstörung und Gewalt in den Weg gestellt", schreiben sie stolz in ihrer Pressemitteilung. Mittels kleiner Linsen in den Ventilen ließen sie die Luft aus Reifen "von sehr großen Automodellen des Typs SUV". Sie hinterließen Informationszettel, in denen sie die Aktion erklärten.

Widerstandskollektiv: "SUVs sind vollkommen übermotorisiert und stoßen zu viele Schadstoffe aus. Sie sind zu schwer, was zu einem stärkeren Reifenabrieb, höherer Feinstaubbelastung und damit zu einer Gesundheitsbelastung aller führt. Durch ihre Größe nehmen sie den Stadtbewohner:innen Platz weg und sind gefährlich für Radfahrende und Fußgänger:innen." Da ist viel Wahres dran, aber "Gutes tun" durch Zertstörung klappt nicht.

Widerstandskollektiv: "SUVs sind vollkommen übermotorisiert und stoßen zu viele Schadstoffe aus. Sie sind zu schwer, was zu einem stärkeren Reifenabrieb, höherer Feinstaubbelastung und damit zu einer Gesundheitsbelastung aller führt. Durch ihre Größe nehmen sie den Stadtbewohner:innen Platz weg und sind gefährlich für Radfahrende und Fußgänger:innen." Da ist viel Wahres dran, aber "Gutes tun" durch Zertstörung klappt nicht.

(Foto: picture alliance / AP Images)

Da werden sich die Besitzer, die morgens zur Arbeit fahren oder die Kinder in die Schule bringen wollten, sicher gedacht haben, Mensch, süß, was man mit Linsen so alles machen kann, wenn sie nicht gekocht sind, nicht nur eiweiß- und überhaupt nährstoffreiche Hülsenfrüchte, nein, sondern auch noch geeignet, um damit belehrt zu werden: "Auf der Straße bin ich als Radfahrer täglich der Gewalt durch Autos ausgesetzt, dagegen muss ich handeln, friedlich und entschlossen", begründet ein Knut seine Weltanschauung. "Während es an sicheren Radwegen, verkehrsberuhigten Straßen und Zebrastreifen mangelt, kürzt der Senat radikal Mittel für die Verkehrssicherheit." Damit hätte Knut alle radfahrenden SUV- und überhaupt Autofahrer eigentlich auf seiner Seite, denn das ist wirklich blöd, rechtfertigt aber nicht den Eingriff in das Privatleben anderer Bürger.

"Wir machen die Verkehrswende selber, (...) weil die Straßen dann wieder allen Menschen gehören und jeder mit dem ÖPNV oder mit dem Rad an sein Ziel kommt", so eine Ehrenamtliche des Kollektivs. Oder sie erreichen das Gegenteil - nämlich höchstaggressive Autofahrer, die zu spät an ihr Ziel kommen und noch rücksichtsloser fahren. Und übrigens: Leider haben auch winzige Autos die Macht, Menschen zu töten.

Quelle: ntv.de

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