Der Tag

Der Tag(m/w/d) adé! Freiburg setzt in Stellenausschreibungen auf (a)lle

20.01.2022, 19:04 Uhr

Wem bei Worten "Hähncheninnenfilet" oder "Stauende" der Kamm schwillt, der möge jetzt ganz stark sein - und möglichst nicht in Freiburg wohnen. Denn die Stadt im Breisgau geht bei Jobangeboten in Sachen Gendern einen Schritt weiter - und nutzt bei Stellenanzeigen künftig den Zusatz (a) für "alle". Zudem schreibt sie den Jobtitel nur noch in der weiblichen Form, wie die badische Kommune ankündigte. Gesucht wird zum Beispiel: Vermessungsingenieurin (a). Alle Menschen - unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung, Alter, Herkunft oder Religion - sollten sich auf diese Weise direkt angesprochen fühlen, hieß es. Statt solcher Kriterien zählten für die Stadtverwaltung Talent, Können und Einsatz. "Die unzähligen, individuellen Unterschiede einer vielfältigen Gesellschaft sind eine Bereicherung und sollen nicht nur mitgedacht, sondern künftig offensiv von uns eingeworben werden", erklärte Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos). Zu einer bunten Stadt gehöre auch eine bunte Stadtverwaltung.

Die rund 230.300 Einwohner große Stadt nutzt nach eigenen Angaben seit 2018 bei Ausschreibungen "diversitätskonforme" Anreden. Auf den Klammerzusatz (w/m/d) sei 2019 der sogenannte Gender-Gap gefolgt, also ein Unterstrich wie in dem Wort "Lehrer_in".

Quelle: ntv.de