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Comeback mit dem "Pre" Palms letzte Chance

Palm will mit einem neuartigen Mobiltelefon ein Comeback starten und die Vorherrschaft des iPhone und des Blackberry im Smartphone-Markt brechen. Auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas präsentierte der Taschencomputer-Pionier den Palm Pre, der mit dem neu entwickelten System "WebOS" läuft. "Diese Plattform wird die Basis für Innovationen der kommenden Dekade sein", sagte Palm-Chef Ed Colligan.

Das neue Telefon soll im ersten Halbjahr 2009 auf den Markt kommen und wird in den USA zunächst exklusiv vom Mobilfunkprovider Sprint und später in einer UMTS-Version in anderen Regionen angeboten. Ein genauer Starttermin und Kooperationspartner für den deutschen Markt wurden noch nicht genannt. Branchenkenner erwarten aber eine Zusammenarbeit mit Vodafone.

Apple-erprobter Entwickler

An der Spitze des Entwicklerteams des Palm Pre steht Jon Rubinstein, der bis zum Sommer 2006 die iPod-Abteilung von Apple geführt hat. Das neue Palm-Betriebssystem wurde von Grund auf neu entwickelt und setzt im Kern Standard-Technologien wie beispielsweise CSS, XHTML und JavaScript ein. Anders als das iPhone verfügt der Palm Pre über eine ausziehbare Tastatur und kann mehrere Anwendungen gleichzeitig laufen lassen. Ähnlich wie eine elektrische Zahnbürste kann das Smartphone ohne eine Kabelverbindung induktiv an ein Ladegerät angekoppelt und aufgeladen werden. Das System des Palm Pre führt Informationen aus persönlichen E-Mail-Konten und Kontaktlisten mit Daten aus Sozialnetzwerken wie Facebook oder Flickr zusammen.

Palm am Scheideweg

Lawrence Harris, Analyst bei CL King & Associates in New York, sieht Palm an einem Scheidepunkt seiner Unternehmensgeschichte: "Dies ist wirklich die beste Gelegenheit. Eine zweite Möglichkeit wird es vielleicht nicht mehr geben." Palm hatte Mitte der neunziger Jahre mit dem Pilot den ersten erfolgreichen PDA (Personal Digital Assistent) auf den Markt gebracht und später sein Angebot auf Mobiltelefone ausgeweitet.

Die sinkende Nachfrage nach dem Smartphone Treo und der Erfolg von Konkurrenzprodukten wie dem Blackberry und dem iPhone brachten Palm aber 2006 in eine Schieflage. Im Jahr 2007 stieg der Investor Elevation Partners LP ein, übernahm 25 Prozent der Firmenanteile und holte Rubinstein als Executive Chairman zu Palm. Im vergangenen Monat stockte Elevation Partners seine Anteile um weitere 100 Millionen Dollar auf und verschaffte dem Unternehmen damit genügend Barreserven, um die Markteinführung des Palm Pre abzuschließen.

Quelle: ntv.de

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