

Von Nordkorea kennt man einerseits Bilder wie diese: Graue Tristesse, dunkle Wohnblöcke ohne ein erleuchtetes Fenster; nur die ...
... Porträts der ehemaligen und doch ewigen Führer des Landes, Kim Il-sung und Kim Jong-il, werden angestrahlt.
Aber daneben gibt es auch den Hang zum großen Auftritt, zu Pomp, Prunk und Pastelltönen, ...
... neben tristen und grauen Wohngebäuden findet sich reichlich bunte und auffällige Architektur - vor allem in der Hauptstadt Pjöngjang, ...
... aber nicht nur dort. Das Waisenhaus und Kleinkinderheim in der Stadt Wŏnsan ...
... besuchte Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un kurz vor dessen Eröffnung im Jahr 2015 - so wie er eigentlich bei allen Bauprojekten ein prüfendes Auge wirft.
Diese Luftaufnahme zeigt den Palast der Wissenschaft und Technik in Pjöngjang. Das Gebäude wurde ebenfalls 2015 fertiggestellt und am 1. Januar 2016 eröffnet. Von außen sieht es aus wie ein Atom.
Kim Jong-un besuchte die fertiggestellten Gebäude am 28. Oktober 2015 und sagte, er hoffe, dass das Zentrum helfen werde, "die Errichtung eines reichen und mächtigen Vaterlandes durch Fortschritt in Wissenschaft und Forschung voranzutreiben".
Der zentrale Innenhof des Palastes. In der Mitte ist ein Modell der Unha-3-Rakete ausgestellt.
Auch das Dach des Palastes der Wissenschaft und Technik sieht beeindruckend aus.
Das Gebäude schließt direkt an die Mirae-Straße an. Diese versteht Nordkorea als "Zentrum für den Fortschritt zu einer globalen Innovationsmacht". Der Gebäude-Komplex ist auch als Wissenschaftler-Wohnviertel bekannt.
Am Ufer des Taedong im Zentrum von Pjöngjang stehen nicht wenige Hochhäuser mit ungewöhnlicher Bauform, ...
... auch an den Balkonen von Privatwohnungen sind hin und wieder Solarpaneele zu finden. Passend zur Staatsideologie der Autarkie (dazu später mehr).
Erst kürzlich, am 30. Juli 2018, eröffnet wurde das "Taedong River Fish Market Restaurant" ...
... am Ufer des Flusses Taedong. Die Form des Restaurants soll an ein Boot erinnern.
Man kann dort nicht nur Fisch und Meeresfrüchte essen, sondern auch angeln - in der "area for indoor fishing".
Und auch Sushi steht auf der Speisekarte, in einem extra Sushi-Restaurant.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un besichtigte auch dieses neue Fischrestaurant, war erfreut ...
... und schlug einen neuen Namen vor: "Pyongyang Taedonggang Seafood Restaurant". So heißt es nun also.
Der Wasservergnügungspark Munsu in Pjöngjang wurde Ende 2013 eröffnet. Er soll 24 Hektar groß sein und Kapazitäten für 8000 Gäste haben.
Auch dieser Ort wurde von Kim Jong Un inspiziert - offiziellen Verlautbarungen zufolge hat er sich 113 Entwürfe dazu angesehen, bevor er zufrieden war.
Das "Monument zur Gründung der Partei der Arbeit Koreas" wurde anlässlich des 50. Gründungstages der Partei ab Oktober 1995 erbaut. Auf der ...
... Vorderseite steht: "Lang lebe die Partei der Arbeit Koreas, die das koreanische Volk zu allen Siegen führt!" Jede der drei Säulen ...
... ist 50 Meter hoch. Der Hammer steht für die Arbeiterklasse, die Sichel für die Bauern und der Pinsel für die Intellektuellen, ähnlich wie bei der ...
... Flagge der DDR mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz.
Auch das "Denkmal für die Wiedervereinigung" steht in der Hauptstadt: zwei 25 Meter hohe Frauenfiguren in traditioneller koreanischer Tracht, die ...
... eine Tafel mit der Karte des vereinigten Koreas hochhalten. Erbaut wurde es 2001 im Gedenken an die Bestrebungen des "ewigen Präsidenten" Kim Il-sung zur Wiedervereinigung zwischen Nord- und Südkorea.
Das Monument steht als Tor über der Pjöngjang-Kaesŏng-Schnellstraße, die von Pjöngjang bis nach Panmunjeom zur Demilitarisierten Zone an der Grenze zu Südkorea führt.
Das Großmonument Mansudae in Pjöngjang soll an die Unabhängigkeitsbewegung unter Kim Il-sung gegen die japanische Herrschaft erinnern. Es hat eine Gesamtfläche von 240.000 Quadratmetern.
Im Zentrum stehen etwa 20 Meter hohe Bronzefiguren der Führer Kim Il-sung und Kim Jong-il, ...
... links und rechts davon wehen steinerne Fahnen, jeweils 50 Meter lang und knapp 23 Meter hoch. Die Figurengruppen davor stellen den Freiheitskampf und Personen dar, "die Herausragendes für die sozialistische Revolution und beim Aufbau Nordkoreas geleistet haben".
Das "Stadion des 1. Mai" auf der Insel Rungna im Taedong ist das größte Fußball- und Leichtathletikstadion der Welt, mit einer Fläche von 22.500 Quadratmetern und ...
... 150.000 Sitzplätzen. Es wurde anlässlich der Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1989 gebaut und ...
... am 1. Mai 1989 eröffnet. Das Stadion besteht aus 16 miteinander verbundenen, etwa 100 Meter breiten Bogendächern aus Aluminium, die ihm das Aussehen einer geöffneten Blüte geben.
Noch ein Superlativ: Das Ryugyŏng-Hotel in Nordkoreas Hauptstadt ist das derzeit größte verlassene Gebäude der Welt. Mit dem Bau wurde bereits 1987 begonnen, die Fassade wurde 2011 fertig, ...
... aber seitdem ist nichts mehr passiert und ein Eröffnungstermin steht immer noch nicht fest. Es war mit seinen 330 Metern Höhe einmal geplant als das höchste Hotel der Welt, wurde aber inzwischen von anderen Hotelbauten übertroffen.
Aber als Projektionsfläche ist der auffällige pyramidenförmige Bau schon geeignet.
Gigantisch und etwas furchteinflößend wirkt der Schülerpalast Mangyongdae in Pjöngjang. Er wurde im Mai 1989 eröffnet und ist die größte Erziehungs- und Bildungseinrichtung der Stadt ...
... mit Platz für 5400 Kinder. Sie sollen dort nach der Schule ...
... Musikinstrumente erlernen, Sport treiben, sich Computerprogramme aneignen und vieles mehr.
Oder um es mit der offiziellen Webseite nordkorea.info und seinen eigenwilligen Formulierungen zu sagen: "Es gibt im Gebäude Hunderte Räume für verschiedene Zirkel. ...
... In den Zirkeln entwickeln sich die Kinder nach ihrem Geschmack und Talent zu zukünftigen Wissenschaftlern, Künstlern und Sportlern. ...
... Es war das edle Vorhaben des Marschalls, die Liebe des Präsidenten Kim Il Sung und des Feldherren Kim Jong Il zur Nachwelt bzw. Zukunft für ewig zu überliefern. In diesem Glückspalast der Schüler, den die großen Menschen bauen ließen, können die Kinder ihre Hoffnung verwirklichen."
Ähnlich gigantisch: Im Mai 1988 öffnete das "Kulturhaus 25. April". Der Name bezieht sich auf das Gründungsdatum der Koreanischen Volksarmee am 25. April 1932. Das Kulturhaus hat offiziellen Angaben zufolge ...
... 6000 Sitzplätze. Es dient nicht nur für Kulturveranstaltungen, sondern auch ...
.. für Kongresse, Versammlungen und Parteitage. Seine Fassade schmücken natürlich die Bildnisse von Kim Il-sung und Kim Jong-il und das Emblem der Partei der Arbeit Koreas - Hammer, Pinsel und Sichel.
Wer arbeitet, Sport treibt und sich versammelt, muss auch essen: Das Foto der Zentralen Koreanischen Nachrichtenagentur von 2016 zeigt den Neubau der Ryugyong-Kimchi-Fabrik. Darin soll mithilfe der Wissenschaft das beste Kimchi des Landes entstehen.
Die Manufaktur wurde im Juni 2016 eröffnet, nachdem Kim Jong Un persönlich ...
... seine Zufriedenheit mit der Fabrik ausgedrückt hatte, berichtete deren Managerin Paek Mi Hye.
Nordkoreas ganzer Stolz ist die Metro Pjöngjang, die aus zwei U-Bahn-Linien besteht. Sie fährt seit 1973 ...
... und war damit die erste U-Bahn der koreanischen Halbinsel. Die Bahnhöfe sind bekannt für ihre prachtvolle Gestaltung, ähnlich der Moskauer Metro, ...
... und die riesigen Wandgemälde mit Arbeiter- und-Bauern-Motiven.
Die Stirnseiten der Bahnhöfe zeigen die koreanischen Führer bei der Ausführung ihrer Führungsaufgaben.
1982 bereits wurde der Triumphbogen in Pjöngjang eingeweiht - Anlass war der 70. Geburtstag von Kim Il-sung.
Er ist insgesamt 60 Meter hoch, 3 Meter höher als sein Pariser Vorbild. Der Bau des Triumphbogens, der aus tausenden Granitblöcken besteht, soll mehrere Millionen US-Dollar gekostet haben.
Weithin sichtbar ragt das Monument der Chuch’e-Ideologie mit seinen 170 Metern aus der Skyline Pjöngjangs hervor. Es hat seinen Namen von der von Kim Il-sung entwickelten Ideologie (Chuch'e, gesprochen Dschutsche) der politischen Souveränität, wirtschaftlichen Selbstversorgung und militärischen Eigenständigkeit.
Das Monument wurde anlässlich des 70. Geburtstags von Kim Il-sung errichtet und am 15. April 1982 eingeweiht.
Das Bauwerk ist 170 Meter hoch. Es besteht aus 25.550 Granitblöcken - je einer für einen Tag im Leben Kim Il-sungs bis zu seinem 70. Geburtstag. An der Spitze des Turms ...
... ist eine Fackel aus rotem Glas, mit einem Durchmesser von 12 und einer Höhe von 20 Metern. Sie wird von innen flackernd beleuchtet, um den Eindruck zu erzeugen, die Fackel brenne. (Text: Andrea Beu)