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Im April 2008 wird im niederösterreichischen Amstetten ein Missbrauchs- und Gewaltfall von ungeahntem Ausmaß bekannt.
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Der Elektrotechniker Josef Fritzl, der nach außen ein völlig unscheinbares Leben führt, hat 24 Jahre lang ...
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... im Keller seines Hauses seine Tochter gefangen gehalten und unzählige Male vergewaltigt.
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Um seine Macht- und Sexualphantasien auszuleben, baut er ein 60 Quadratmeter großes Verlies, das er mit 500 Kilogramm schweren Türen sichert, die sich nur mit einer Fernbedienung öffnen lassen.
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In den Jahren der Gefangenschaft zeugt Fritzl mit seiner Tochter sieben Kinder, die zum Teil ebenfalls in dem Versteck lebten.
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Die Verbrechen fliegen auf, als eine Tochter lebensbedrohlich erkrankt. Ein Arzt wird misstrauisch und gibt der Polizei den entscheidenden Tipp.
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Im Prozess gegen den Mann wird deutlich, dass er schon in jungen Jahren Sexualstraftaten beging.
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Zunächst schaut er voyeuristisch in Schlafzimmer, später folgt er Frauen in Parks und befriedigt sich dabei selbst. Schließlich vergewaltigt er eine Frau und wird dafür verurteilt.
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Danach entwickelt Fritzl seinen perfiden Plan, dem er dann jahrzehntelang folgt.
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"Er wollte Macht über eine Frau und ihre allzeitige Verfügbarkeit", sagt die psychiatrische Gutachterin Adelheid Kastner, die ihn im Prozess untersucht hat.
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2009 wird Fritzl, der inzwichen seinen Namen in Mayrhoff geändert hat, unter anderem wegen Mordes durch Unterlassung, Vergewaltigung, Freiheitsentziehung und Sklaverei zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Familie lebt seitdem unter einer neuen Identität.
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Auch wenn diese Fälle selten sind, gibt es immer wieder Peiniger, die andere Menschen verschleppen und als Sklaven wegsperren.
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Im Juni 2013 werden mehrere Menschen angeklagt, eine geistig behinderte Mutter und ihre minderjährige Tochter etwa zwei Jahre lang in einem Wohnhaus in Ashland im US-Bundesstaat Ohio wie Sklaven in einem Keller gehalten zu haben.
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Die Täter quälten sie, misshandelten sie, bedrohten sie mit Waffen und zwangen sie, Hundefutter zu essen.
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Die Opfer kamen im Oktober 2012 frei.
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Im Mai 2013 entkommen drei Frauen in Cleveland, das ebenfalls im US-Bundesstaat Ohio liegt, rund zehn Jahre nach ihrer Entführung ihrem Kidnapper.
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Amanda Berry, Gina DeJesus und Michelle Knight waren zwischen 2002 und 2004 verschwunden.
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Ihr Entführer, Ariel Castro, versprach ihnen einen Hund, lockte sie damit in sein Haus und quälte sie immer wieder.
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Schließlich gelingt einer der Frauen die Flucht. Die beiden anderen Gefangenen sowie eine vom Vergewaltiger gezeugte Tochter können ebenfalls gerettet werden.
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Castro wird wegen Entführung, Misshandlungen und Vergewaltigungen zu lebenslanger Haft verurteilt und im September erhängt in seiner Gefängniszelle gefunden.
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Acht Jahre lang hält Wolfgang Priklopil Natascha Kampusch in seinem Haus gefangen. Im Juni 2006 gelingt ihr die Flucht.
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Das Mädchen war 1998 im Alter von zehn Jahren auf dem Schulweg entführt ...
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... und in einem Verlies im niederösterreichischen Strasshof unter der Garage seines Kidnappers gefangen gehalten und schwer misshandelt worden.
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Der Täter, Wolfgang Priklopil, nimmt sich nach der Flucht Kampuschs am selben Tag das Leben.
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Im August 1996 befreien belgische Ermittler ...
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... die 12-jährige Sabine Dardenne und die 14-jährige Laetitia Delhez aus dem Haus des Gewohnheitsverbrechers Marc Dutroux.
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Trotz ständiger Ermittlungen gegen den Mann war den Behörden verborgen geblieben, dass Dutroux seit Jahren Mädchen und junge Frauen entführte, gefangen hielt, folterte und missbrauchte.
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Vier von ihnen starben.
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Dutroux wurde 2004 zu lebenslanger Haft verurteilt. Er sitzt nach wie vor im Gefängnis.
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Im US-Bundesstaat Kalifornien werden im Januar 2018 dreizehn unterernährte Geschwister entdeckt, die von ihren eigenen Eltern gefangen gehalten wurden.
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Eine 17-jährige Tochter hatte sich selbst befreit und den Notruf gewählt.
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Die Kinder wurden laut Staatsanwaltschaft regelmäßig geschlagen, gewürgt, gebissen, mit Armbrüsten und Luftgewehren beschossen, ...
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... mit Stöcken und Schlägern verprügelt, mit heißem Wasser verbrüht und dem sogenannten Waterboarding unterzogen, bei dem Ertrinken simuliert wird.
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Die Eltern David Allen Turpin und Louise Anna Turpin werden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt, einige Kinder landen bei zum Teil erneut missbräuchlichen Pflegeeltern. (sba)
Jahrelanges Martyrium Als aus dem netten Herrn Fritzl das "Monster von Amstetten" wird
Seine Nachbarn halten Josef Fritzl bis zum 24. April 2008 für einen freundlichen und treusorgenden Familienvater. Doch dann wird klar: Seit Jahrzehnten hält Fritzl eine seiner Töchter gefangen, vergewaltigt sie immer wieder. Der Fall ist keineswegs so singulär, wie man glauben möchte.
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