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Das Pflanzen von Bäumen steht seit Jahrzehnten im Mittelpunkt der chinesischen Umweltbemühungen.
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Das Land versucht, karge Wüsten und Sümpfe in Ackerland zu verwandeln, ...
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... und Peking vor dem Sand zu schützen, der von der Wüste Gobi aus immer wieder bis in die Hauptstadt weht.
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Doch die Wiederaufforstungsbemühungen des Landes können die Auswirkungen des Klimawandels kaum ausgleichen.
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Wang Tianchang und seine Familie führen jedes Jahr Busladungen junger Freiwilliger aus der Provinzhauptstadt Lanzhou in die Wüste, ...
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... um neue Bäume und Büsche zu pflanzen und zu bewässern.
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Auf Propagandaplakaten der Regierung wird die Arbeit des 78-Jährigen gefeiert.
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In den letzten vier Jahrzehnten hat das umgangssprachlich als "Große Grüne Mauer" bekannte Baumpflanzprogramm dazu beigetragen, ...
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... die Gesamtwaldfläche von weniger als zehn Prozent auf fast ein Viertel der Gesamtfläche Chinas zu erhöhen.
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Im abgelegenen Nordwesten geht es beim Pflanzen von Bäumen jedoch nicht nur darum, staatliche Wiederaufforstungsziele zu erreichen oder Peking zu schützen.
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Auch für den Lebensunterhalt der Menschen in der Region zählen jeder Baum, jeder Busch und jeder Grashalm.
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Denn der Klimawandel treibt die Temperaturen in die Höhe und verringert die ohnehin düftigen Wasservorräte weiter.
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Experten sagen, dass Chinas Aufforstungsarbeit im Laufe der Jahre immer ausgefeilter geworden ist.
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Die Regierung profitiert von jahrzehntelanger Erfahrung und ist in der Lage, Tausende von Freiwilligen zu mobilisieren, die Bäume pflanzen und damit Pionieren wie den Wangs nacheifern.
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Inzwischen hat Wangs Sohn, Wang Yinji, einen Großteil der anstrengenden Landwirtschaft und Pflanzungen von seinem Vater übernommen.
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In einem ramponierten Jeep, der mit einem Wassertank beladen ist und den eine chinesische Nationalflagge schmückt, ...
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... pflanzt die Familie Wang den spindeldürren "Huabang" in den Sand.
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Der blühende Busch, bekannt als Süßklee, hat selbst unter rauen Wüstenbedingungen eine Erfolgsquote von 80 Prozent.
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Damit ist die Pflanze zu einem wichtigen Bestandteil der Bemühungen geworden, "den Sand festzuhalten".
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Die Wangs kämpfen gegen die Wüstenbildung, seit sie sich 1980 auf unfruchtbarem Land in der Nähe des Dorfes Hongshui, nahe der Grenze zur Inneren Mongolei, niedergelassen haben.
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Wang Yinji sagte, er sei durch den Tod seines 14-jährigen Sohnes inspiriert worden, ...
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... der ihn auf dem Sterbebett gebeten hatte, die Wüste mit Bäumen "grün" zu machen.
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Sein Haus ist jetzt von Rhabarberbeeten und Reihen von Kiefern und Blaufichten umgeben.
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Die vier Hektar Ackerland der Familie sind auf der einen Seite durch einen Wald geschützt, der vor etwa zehn Jahren gepflanzt wurde.
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"Die Wüste zu kontrollieren ist ein langer Kampf. Wie meine Mutter mir sagte: Solange wir noch atmen können, werden wir Bäume in der Wüste pflanzen."
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So viel Zuversicht hat längst nicht jeder. Ding Yinhua, eine 69-jährige Hirtin, verliert langsam die Hoffnung.
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2020 seien die Sandstürme so heftig gewesen, dass sie manchmal nicht wagte, die Augen zu öffnen, erzählt sie.
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Trotz der Baumpflanzungen haben sich die Weideflächen in den letzten Jahren aufgrund der abnehmenden Regenfälle im Frühjahr und Sommer verschlechtert, fügt sie hinzu.
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Ihr und anderen Hirten seien Schafe durch die Dürre gestorben. "Es gab keinen einzigen Regentropfen vom Himmel. Letztes Jahr gab es ein halbes Jahr lang keinen Regen bis zum Jahreswechsel. ...
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... Es war so trocken im letzten Jahr. Und auch dieses Jahr gibt es keinen Regen", sagt sie.
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Der 71-jährige Schafhirte Li Youfu, glaubt, dass das Pflanzen der Bäume überhaupt keinen Unterschied gemacht hat.
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"Der Sand bewegt sich immer noch. Das kann man nicht kontrollieren", sagt Li.
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Unter diesen Bedingungen wird Viehzucht in der Region bald vielleicht nicht mehr möglich sein.
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Das Pflanzen von Bäumen löst nach Ansicht von Experten auf lange Sicht nicht das dringendere Umweltproblem hinter der Wüstenbildung: den Klimawandel.
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Liu Junyan, Klimaanalyst bei Greenpeace, macht den Klimawandel auch für immer häufiger auftretenden schweren Sandstürme verantwortlich.
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Extrem hohe Temperaturen, Dürre und die Zerstörung von Ökosystemen tragen zu diesem Phänomen entscheidend bei.
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"Die ultimative Lösung, um die immer stärker werdenden Risiken von Sandstürmen zu vermeiden, ist also die Bekämpfung des Klimawandels und nicht nur das Pflanzen von Bäumen", sagt Liu. (sba/rts)
Chinas Große Grüne Mauer Bauern kämpfen mit Bäumen gegen die Wüste
Mit umfangreichen Aufforstungsprogrammen versucht China seit Jahrzehnten, die Wüstenbildung einzudämmen. Einerseits sind so die Waldflächen deutlich angewachsen. Doch auf der anderen Seite wird immer deutlicher, dass es gegen den Klimawandel nicht reicht, Bäume zu pflanzen.
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