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Vor zehn Jahren fiel das Urteil vor einem Bagdader Gericht: Todesstrafe.Bild 1 von 50 | Foto: AP
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Die Anklage: Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und weitere Vergehen gegen irakisches Recht.Bild 2 von 50 | Foto: AP
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Der Angeklagte: Saddam Hussein.Bild 3 von 50 | Foto: AP
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Der gut einjährige Prozess gegen den langjährigen irakischen Diktator und einige seiner Handlanger …Bild 4 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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… sorgte nicht nur im Irak und international für Aufsehen, vor allem in den USA, deren Invasion 2003 Saddams Sturz erst ermöglicht hatte.Bild 5 von 50 | Foto: AP
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Er war auch von Gewalt überschattet: Es gab Morddrohungen gegen Verteidiger, Anschlagspläne gegen das Gericht und immer wieder Proteste auf den Straßen.Bild 6 von 50 | Foto: AP
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Auch sonst verlief der Prozess alles andere als ruhig: Ein Vorsitzender Richter legte sein Amt nieder, Anwälte zogen sich - trotz enormer Sicherheitsvorkehrungen - aus Angst vor Anschlägen zurück und …Bild 7 von 50 | Foto: AP
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… Saddam selbst trat in den Hungerstreik - er wurde schließlich zwangsernährt.Bild 8 von 50 | Foto: AP
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Nicht nur von Saddam selbst und von seinen Anwälten - zu denen etwa der ehemalige US-Justizminister Ramsey Clark (Bild) und Aisha Gaddafi, Tochter des libyschen Diktators, gehörten -, …Bild 9 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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… auch von internationalen Menschenrechtsgruppen wurde das Verfahren scharf kritisiert: Es wurde als Siegerjustiz der US-Besatzer bezeichnet, …Bild 10 von 50 | Foto: AP
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… das gegen internationale Standards verstoße und dem Kriegsgefangenen Rechte der Genfer Konvention vorenthalte.Bild 11 von 50 | Foto: AP
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Auf der anderen Seite standen schwerwiegende Vorwürfe: Der aus der Gegend von Tikrit stammende Saddam war 1968 nach einem erfolgreichen Militärputsch in der Machthierarchie der nun herrschenden Baath-Partei aufgestiegen.Bild 12 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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1979 wurde er zum Staatspräsidenten und Regierungschef und ging umgehend gegen missliebige Parteimitglieder vor.Bild 13 von 50 | Foto: AP
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Nur ein Jahr später begann er den blutigen, erbittert geführten Krieg gegen den Iran, der acht Jahre dauern sollte und etwa von den USA unterstützt wurde.Bild 14 von 50 | Foto: AP
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Interessant ist dabei, dass der Sunnit 1981 formal zum schiitischen Islam übertrat, um die Bevölkerungsmehrheit im Krieg gegen den schiitischen Iran ruhig zu stellen.Bild 15 von 50 | Foto: AP
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Dieser Krieg spielte im Prozess gegen Saddam eine untergeordnete Rolle, da der Iran selbst juristisch gegen den ehemaligen Feind vorgehen wollte.Bild 16 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Umso gewichtiger waren aber andere Verbrechen: 1988 etwa ging Saddams Regime mit Giftgas gegen die kurdische Bevölkerung im Nordirak vor - den Befehl lieferte ein Vetter des Diktators, …Bild 17 von 50 | Foto: AP
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… Ali Hasan al-Madschid, der danach im Ausland Chemie-Ali genannt wurde und mit Saddam auf der Anklagebank saß.Bild 18 von 50 | Foto: AP
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Nach Angaben von Human Rights Watch starben bei den Giftgaseinsätzen bis zu 100.000 Menschen, viele weitere wurden innerhalb des Landes deportiert.Bild 19 von 50 | Foto: AP
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Kurden sprechen von 182.000 verschwundenen Menschen - viele Opfer wurden erst nach Saddams Ende aus Massengräbern exhumiert. Zudem wurden mehr als 2000 Dörfer und Kleinstädte dem Erdboden gleichgemacht.Bild 20 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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1990 überfiel Saddam das südlich gelegene Kuwait am Persischen Golf.Bild 21 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Erst das Eingreifen einer internationalen Koalition unter Führung der USA zwang den Irak zum Rückzug. Allerdings wurde ein Vormarsch auf Bagdad abgebrochen.Bild 22 von 50 | Foto: AP
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Stattdessen erhoben sich im Norden kurdische Milizen (Bild) und im Süden die Schiiten gegen das Regime - …Bild 23 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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… doch der Aufstand wurde von Regierungstruppen blutig niedergeschlagen, wobei etwa auch das schiitische Heiligtum in Kerbala beschädigt wurde.Bild 24 von 50 | Foto: Associated Press
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Erst nach dem Sturz Saddams wurde das ganze Ausmaß seines Vorgehens sichtbar - in etlichen Massengräbern, die ausgehoben wurden.Bild 25 von 50 | Foto: AP
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Es dauerte auch noch einige Jahre, ehe 2003 Saddams Regime durch die - mit falschen Behauptungen begründete - US-Invasion beendet wurde.Bild 26 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Noch Ende desselben Jahres wurde Saddam verhaftet - angeblich lebte er zuletzt in einem Erdloch - und …Bild 27 von 50 | Foto: AP
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… schließlich neben anderen Mitgliedern der Machtelite vor ein Sondertribunal gestellt, …Bild 28 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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… das über die vielen Verbrechen während seiner Diktatur zu entscheiden hatte.Bild 29 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Am 5. November 2006 fiel schließlich das Todesurteil, das kurz darauf von einer Berufungskammer bestätigt wurde und erneut gewaltsame Proteste im Land auslöste.Bild 30 von 50 | Foto: AP
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Nur Tage später, am 30. Dezember 2006, wurde Saddam gehängt - der Wunsch des Offiziers, erschossen zu werden, wurde nicht erfüllt.Bild 31 von 50 | Foto: AP
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Bilder und Videos der Hinrichtung, die Saddams letzte Minuten zeigen, gingen danach um die Welt.Bild 32 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Prozess, Urteil und Hinrichtung spalteten die irakische Gesellschaft - und tun es in gewisser Weise bis heute.Bild 33 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Die schiitische Bevölkerungsmehrheit, aber auch viele Kurden, jubelten: Jahrzehntelang waren sie von dem Machthaber unterdrückt worden, bis hin zu Massakern und Massenerschießungen.Bild 34 von 50 | Foto: AP
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US-Präsident George W. Bush sprach von einer "gerechten Strafe". Auch Staaten wie der Iran und Kuwait, gegen die Saddam Krieg geführt hatte, begrüßten das Urteil ausdrücklich.Bild 35 von 50 | Foto: AP
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Andere westliche Staaten kritisierten weniger das Verfahren als die Anwendung der Todesstrafe. Sie befürchteten neue Gewalttaten und dass Saddam zum Märtyrer werden könnte.Bild 36 von 50 | Foto: AP
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Nicht zu Unrecht, denn die sunnitische Bevölkerung protestierte gegen Saddams Hinrichtung. Er war nicht nur einer von ihnen, ...Bild 37 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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... sondern hatte auch viele Sunniten in wichtige Positionen gebracht, die sie nach der US-Invasion verloren hatten.Bild 38 von 50 | Foto: AP
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Schaut man sich die weitere Entwicklung im Irak an, ahnt man, dass das Urteil diese zwar nicht bedingte oder auslöste, aber zumindest verstärkte.Bild 39 von 50 | Foto: AP
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Denn die US-Invasion löste die Bildung zahlreicher Widerstandgruppen aus, die sowohl gegen die Besatzer als auch gegen die neue schiitisch dominierte Zentralregierung kämpften - …Bild 40 von 50 | Foto: AP
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… der Irak wurde von einem regelrechten Bürgerkrieg erschüttert, von etlichen Anschlägen mit vielen toten Zivilisten.Bild 41 von 50 | Foto: AP
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Die Milizen rekrutierten sich nicht unwesentlich aus ehemaligen Soldaten, Offizieren und Geheimdienstlern Saddams, die entlassen worden waren und in den sunnitisch geprägten Norden gingen, der von der Zentralregierung benachteiligt wurde.Bild 42 von 50 | Foto: AP
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Unter den neuen Gruppierungen war auch eine sunnitische Organisation, die sich zunächst al-Kaida im Irak nannte, später jedoch mit diesen Terroristen brach, …Bild 43 von 50 | Foto: AP
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… sich in ISIS (oder ISIL) umbenannte und weite Teile des Iraks und Syriens eroberte: der Islamische Staat (hier im syrischen Rakka).Bild 44 von 50 | Foto: AP
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In der nördlichen Metropole Mossul, einer Hochburg der Saddam-Anhänger, rief die um 2004 gebildete Terrormiliz bereits 2006 das Islamische Emirat Irak aus und begann seine Terrorserie gegen Vertreter der Zentralmacht …Bild 45 von 50 | Foto: AP
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… sowie die Besatzung. Doch auch nach deren Abzug hielten die Anschläge an. Die Lage im Nordirak verschlimmerte sich sogar noch.Bild 46 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Denn 2014, nach vielen Eroberungen in Syrien und im Irak, rief der selbsternannte Islamische Staat in Mossul das Kalifat von Abu Bakr al-Baghdadi aus - und verübte etliche Massaker an Minderheiten, aber auch an Muslimen.Bild 47 von 50 | Foto: picture alliance / dpa
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Zwar konnten irakische Truppen, kurdische Kämpfer, schiitische Milizen und eine internationale Allianz Mossul im Juli 2017 zurückerobern.Bild 48 von 50 | Foto: picture alliance / dpa
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Doch selbst nach der angestrebten Vertreibung des IS aus dem Irak bleibt ein Problem bestehen: der ungelöste Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten. (Blick auf Bagdad)Bild 49 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Ein Konflikt, der vor zehn Jahren durch das Todesurteil gegen Saddam Hussein angefeuert wurde.Bild 50 von 50 | Foto: ASSOCIATED PRESS

Saddam Hussein vor GerichtDieses Todesurteil hallt bis heute nach

05.11.2016, 08:45 Uhr

Vor genau zehn Jahren verurteilen irakische Richter den ehemaligen Machthaber Saddam Hussein zum Tode. Die einen feiern, andere protestieren - und bilden terroristische Widerstandgruppen. Darunter ist auch der heutige Islamische Staat.