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Karl-Theodor zu Guttenberg gibt auf. Am 1. März 2011 erklärt er seinen Rückzug von allen politischen Ämtern.Bild 1 von 48 | Foto: dpa
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Die Plagiatsaffäre kostet ihn das Amt als Verteidigungsminister, "an dem sein Herzblut hängt", wie er selbst erklärte. Der Rücktritt kam für viele überraschend.Bild 2 von 48 | Foto: dapd
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Noch am Vortag hatte er erklärt, nicht zurücktreten zu wollen.Bild 3 von 48 | Foto: AP
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Doch er hielt dem öffentlichen Druck und der Kritik an seiner Person nicht stand.Bild 4 von 48 | Foto: dapd
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Dabei hatte man gerade in den letzten Tagen den Eindruck, Guttenberg sei ein Politiker, an dem Kritik einfach abperlt. Und die Plagiatsaffäre ist nicht der erste Punkt, der ihm auch negative Schlagzeilen einhandelte.Bild 5 von 48 | Foto: REUTERS
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Damals ahnte noch niemand, dass es gut zwei Jahre später ein jähes Ende mit dem Minister nehmen würde.Bild 6 von 48 | Foto: dapd
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Seine Dissertation, die ihn zu Fall bringen wird, hat er zu diesem Zeitpunkt schon geschrieben. Doch sie findet kaum Beachtung.Bild 7 von 48 | Foto: dpa
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Am 28. Oktober 2009 wird er zum Bundesverteidigungsminister ernannt. Er wird Nachfolger von Franz Josef Jung. Bild 8 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Von Jung übernimmt er auch die "Kundus-Affäre". Das Bombardement in Afghanistan, bei dem zahlreiche Zivilisten getötet wurden, sei "vor dem Gesamtbedrohungshintergrund als militärisch angemessen zu sehen", sagt Guttenberg am 6. November 2009.Bild 9 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Guttenbergs eigene Kundus-Affäre beginnt am 26. November mit einer Meldung der "Bild"-Zeitung. Das Blatt berichtet über einen Feldjäger-Report vom 14. September, der der offiziellen Darstellung in einigen Punkten zuwiderläuft. Danach war der Bundesregierung schon früher als von ihr eingeräumt bekannt, dass bei dem Luftangriff auch Zivilisten ums Leben kamen. Bild 10 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Guttenberg entlässt Generalinspekteur Schneiderhan und Staatssekretär Wichert (Bild). Begründung: Er selbst habe den Feldjäger-Bericht erstmals am Vortag zu Gesicht bekommen.Bild 11 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Am 3. Dezember korrigiert Guttenberg seine Bewertung des Luftschlags. Im Bundestag nennt er den Angriff "militärisch nicht angemessen".Bild 12 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Am 9. März 2010 rückt Guttenberg von dem Vorwurf ab, Schneiderhan (Bild) und Wichert hätten ihm bewusst wichtige Dokumente vorenthalten. Der Fall verläuft im Sande.Bild 13 von 48 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Das Muster der "Kundus-Affäre" scheint sich im Fall der "Gorch Fock" zu wiederholen. Eine 25-jährige Soldatin war im November 2010 bei einer Übung tödlich verunglückt. Bild 14 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Am 20. Januar 2011 sagt Guttenberg: "Es wird von meiner Seite keine Vorverurteilungen geben." Mit der Klärung der Vorwürfe wird ein Ermittlerteam der Marine beauftragt.Bild 15 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Zwei Tage später suspendiert Guttenberg den Kapitän der "Gorch Fock". "Der Kommandant ist von seiner Führungsaufgabe entbunden, ich habe das angewiesen", sagt der Minister bei einer verteidigungspolitischen Veranstaltung in Koblenz. Grund sei die Häufung von "erschütternden Berichten" über Drangsalierungen von Offiziersanwärtern.Bild 16 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Wiederum zwei Tage später liefert Guttenberg eine andere Begründung: "Die Entbindung des Kommandierenden hat nichts mit einem Bauernopfer zu tun, sondern dient der sachlichen Aufklärung und auch dem Schutz des Betroffenen selbst", erklärt er in einer Sitzung des Unionsfraktionvorstands.Bild 17 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Altkanzler Helmut Schmidt kritisiert Guttenbergs Vorgehen: "Zu den Regeln gehört beispielsweise auch, dass über niemandem der Stab gebrochen wird, ehe er angehört wurde." Schmidt betont, sein Ratschlag beziehe sich nicht nur auf den Umgang mit Schatz, sondern auch auf die Entlassung von Wichert und Schneiderhan. Bild 18 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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In diese Zeit fallen zwei weitere Vorfälle: Nach dem Unfalltod eines Soldaten in Afghanistan im Dezember kursierten unterschiedliche Versionen über die Art des Unfalls.Bild 19 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Und noch immer ist unklar, wer die Feldpost nach Afghanistan geöffnet hat.Bild 20 von 48 | Foto: dpa
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Öffentlich bleibt Guttenberg verbindlich. Bei einer Sitzung des Verteidigungsausschusses Ende Januar jedoch reagiert er gereizt. Selbst der CDU-Abgeordnete Ernst-Reinhard Beck räumt ein, dass Guttenberg zumindest in "einigen Situationen" einen dünnhäutigen Eindruck gemacht habe.Bild 21 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Guttenberg selbst nennt die Debatten "Hauptstadt-Theater". Die Vorwürfe gegen ihn seien "infam und fallen auf denjenigen zurück, der sie ausspricht".Bild 22 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Nur einen Fehler räumt er ein: Das Parlament sei zunächst "unvollständig" über den tödlichen Schießunfall in Afghanistan unterrichtet worden. Bild 23 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Bei all diesem Gezänk rückt die Finanzierung der Bundeswehr in den Hintergrund. Acht Milliarden Euro soll das Verteidigungsressort einsparen. Vorschläge dazu hat der Minister bislang nicht vorgelegt.Bild 24 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Am 16. Februar 2011 legt die "Süddeutsche Zeitung" den Grundstein für den Skandal, der Guttenberg zu Fall bringen wird. Das Blatt berichtet, der Minister habe in seiner Dissertation an mehreren Stellen Passagen aus anderen Texte übernommen, ohne dies zu kennzeichnen. Ein eklatanter Verstoß gegen die guten wissenschaftlichen Sitten, möglicherweise gar ein Grund, ihm den Doktortitel abzuerkennen.Bild 25 von 48 | Foto: REUTERS
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In der Folge werden immer mehr Textstellen gefunden. Die FAZ meldet, selbst die einleitenden Worte der Arbeit seien abgeschrieben. Und zwar bei der FAZ.Bild 26 von 48 | Foto: dapd
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Guttenberg bleibt sich zunächst treu. Er weist die Vorwürfe als "abstrus" zurück. Dann taucht er ab. Er fährt nach Afghanistan, übernachtet dort. Einen Wahlkampftermin in Sachsen-Anhalt sagt er ab.Bild 27 von 48 | Foto: dapd
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Am Abend des 17. Februar trifft er die Bundeskanzlerin im Kanzleramt. Tags darauf bekundet Merkel ihr "volles Vertrauen" in ihren Minister.Bild 28 von 48 | Foto: dpa
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Dann tritt Guttenberg vor die Presse.Bild 29 von 48 | Foto: dapd
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Bis zum Ergebnis der Prüfung seiner Doktorarbeit durch die Uni Bayreuth will er "vorübergehend, ich betone vorübergehend, auf das Führen des Titels verzichten".Bild 30 von 48 | Foto: dpa
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Die Arbeit sei in mehreren Jahren neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter und Pflichten als Familienvater "in mühevollster Kleinarbeit" entstanden. Er räumt "Fehler" in seiner Doktorarbeit ein, betont jedoch, sie sei kein Plagiat.Bild 31 von 48 | Foto: dpa
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Zu keinem Zeitpunkt habe er bei der Erstellung der Arbeit bewusst getäuscht oder bewusst die Urheberschaft einzelner Teile der Dissertation nicht kenntlich gemacht - eine wichtige Formulierung. Wenn die Universität Guttenbergs Argumentation folgt, dürfte er seinen Titel behalten.Bild 32 von 48 | Foto: REUTERS
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"Jede weitere Kommunikation über dieses Thema werde ich von nun an ausschließlich mit der Universität Bayreuth führen." Doch das hält der Minister nicht lange durch.Bild 33 von 48 | Foto: dpa
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Schnell erklärt Guttenberg, "nach erneuter Durchsicht seiner Arbeit" sei er zu dem Schluss gekommen, seine Arbeit enthalte gravierende Mängel. Er fordert in einem Brief an die Universität Bayreuth, ihm den Titel abzuerkennen. Eine Täuschungsabsicht streitet er allerdings weiter ab.Bild 34 von 48 | Foto: dpa
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Die Universität reagiert prompt: In einem Schnellverfahren entzieht sie Guttenberg den Doktortitel.Bild 35 von 48 | Foto: dapd
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Doch der Minister hat sich offenbar innerhalb seiner kurzen Zeit auf dem öffentlichen Parkett einen großen Vertrauensvorschuss erarbeitet. In Umfragen sprechen sich die meisten Deutschen gegen einen Rücktritt aus, ...Bild 36 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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... und auch die Kanzlerin steht weiter, wie viele in der Union, hinter dem angeschlagenen Minister.Bild 37 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Doch die Stimmen, die seinen Rücktritt fordern, verstummen nicht.Bild 38 von 48 | Foto: dpa
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Im Bundestag muss sich der Minister kritischen Fragen der Opposition stellen. Für eine Aufklärung der Affäre kann er nicht sorgen; zu groß sind die Fragen und Zweifel an dem, was er sagt.Bild 39 von 48 | Foto: dapd
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Die Luft für Guttenberg wird immer dünner, denn am Ende kommen Rücktrittsforderungen nicht mehr nur aus der Opposition.Bild 40 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Der Rückhalt bröckelt nun auch in der Bevölkerung, ...Bild 41 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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... und gar in den eigenen Reihen.Bild 42 von 48 | Foto: dpa
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Tausende Professoren und Doktoranden fordern schließlich öffentlich den Rücktritt Guttenbergs. Schließlich distanziert sich - einen Tag vor dem Rücktritt - auch sein Doktorvater von ihm.Bild 43 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Guttenberg ist am Ende seiner Kräfte.Bild 44 von 48 | Foto: dpa
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Er findet schließlich den Griff der Notbremse ...Bild 45 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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... und zieht daran.Bild 46 von 48 | Foto: picture alliance / dpa
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Der Minister tritt ab.Bild 47 von 48 | Foto: dapd
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Vorerst? Vielleicht. Fest steht: Guttenberg ist jetzt 39 Jahre alt und wenn er noch einmal auf die politische Bühne zurückkehren will, muss er wieder von vorne anfangen. Bild 48 von 48 | Foto: dapd

Plagiatsaffäre kostet den PostenKarl-Theodor zu Guttenberg gibt auf

01.03.2011, 12:31 Uhr

Karl-Theodor zu Guttenberg räumt den Stuhl. Der öffentliche Druck wird zu groß, die stetig wachsende Kritik an dem Ex-Minister kratzt zu sehr an seinem Ego. Es war für Guttenberg nicht die erste Affäre. Es war am Ende jedoch die, die seine politische Laufbahn vorerst beendet.