40 Jahre Führer der Revolution: Muammar al-Gaddafi
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Tony Blair besuchte ihn 2004, ...Bild 1 von 49 | Foto: REUTERS
... kurz darauf kam Gerhard Schröder zu Besuch ins Beduinenzelt.Bild 2 von 49 | Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb
Auch der damalige französische Staatschef Jacques Chirac ließ sich noch im selben Jahr in Libyen blicken.Bild 3 von 49 | Foto: REUTERS
Und für Russland ist Libyen schon lange ein attraktiver Geschäftspartner: Moskau erließ dem nordafrikanischen Land 2008 Schulden in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar, im Gegenzug wurden milliardenschwere Verträge für russische Firmen abgeschlossen.Bild 4 von 49 | Foto: REUTERS
Zuletzt lobte Silvio Berlusconi ihn in den höchsten Tönen beim Staatsbesuch in Italien; in der Zusammenarbeit mit Libyen erhofft er sich eine Eindämmung der Einwanderung nach Italien.Bild 5 von 49 | Foto: REUTERS
Muammar al-Gaddafi wird von vielen Staatschefs und Investoren umworben.Bild 6 von 49 | Foto: REUTERS
Der Grund ist nicht nur, dass Libyen wegen seines Ölreichtums zu den wohlhabendsten Nationen Nordafrikas gehört. Bild 7 von 49 | Foto: picture-alliance/ dpa
Auch bietet sich Gaddafi dem Westen mittlerweile als Partner im Kampf gegen den Terrorismus an, ...Bild 8 von 49 | Foto: REUTERS
... und als Bollwerk gegen Migranten, die aus afrikanischen Ländern über Libyen nach Europa kommen wollen.Bild 9 von 49 | Foto: picture-alliance/ dpa
Er selbst bezeichnet sich gerne als "König von Afrika". Irgendwie passend also, dass er Anfang 2009 zum Vorsitzenden der Afrikanischen Union gewählt wurde.Bild 10 von 49 | Foto: REUTERS
Wo er hinkommt, sorgt er für Aufsehen - der libysche Machthaber stiehlt jedem die Show. Seine Outfits trägt der Beduine in jeder erdenklichen Farbe.Bild 11 von 49 | Foto: REUTERS
Ob rot, ...Bild 12 von 49 | Foto: REUTERS
... gelb, ...Bild 13 von 49 | Foto: REUTERS
... blau, ...Bild 14 von 49 | Foto: REUTERS
Aber nicht nur durch seine Kleidung fällt der Revolutionsführer auf, sondern auch durch seine etwas exzentrischen Angewohnheiten.Bild 15 von 49 | Foto: REUTERS
Da wird dann auch schon mal im Garten des Kreml in Moskau gegrillt. Natürlich immer bewacht ...Bild 16 von 49 | Foto: REUTERS
... von seinen Leibwächterinnen. Und manchmal reist auch ein weibliches ...Bild 17 von 49 | Foto: FRANCE
... Kamel mit, damit es zum Frühstück frische Stutenmilch gibt.Bild 18 von 49 | Foto: REUTERS
Doch so amüsant sein Auftreten auch scheinen mag und so begehrt er offenbar zurzeit ist: Muammad al-Gaddafi war nicht immer so beliebt.Bild 19 von 49 | Foto: REUTERS
Erst in den letzten Jahren haben sich die Beziehungen zwischen Libyen und den Vereinten Nationen entspannt.Bild 20 von 49 | Foto: REUTER
Jahrzehntelang war Libyen wegen seiner Unterstützung des internationalen Terrorismus isoliert, die USA sprachen lange von einem "Schurkenstaat", und Libyen stand auf der US-Terrorliste. Bild 21 von 49 | Foto: REUTER
... und erklärt den Monarchen Idris Al-Sanussi (im Bild), der zu dieser Zeit aus gesundheitlichen Gründen im Ausland war, kurzerhand für abgesetzt. Libyen deklariert er zur "islamischen Republik". Von diesem Zeitpunkt an liegt die Macht im Land in den Händen Gaddafis: Er ernennt sich zum Staatsoberhaupt und bezeichnet sich fortan als "Revolutionsführer".Bild 22 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Gaddafi beginnt in den Folgejahren, Libyen in einen sozialistischen Staat umzuwandeln. Größere Privatunternehmen enteignet er, Ausländer verweist er des Landes. (Im Bild: Gaddafi 1970 in Tripolis.)Bild 23 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Wie auch sein großes Vorbild, der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser (im Bild), bemüht er sich um eine Union aller arabischen Staaten. Schon Anfang der 70er Jahre strebt er eine Staatsunion mit Ägypten und Syrien, später auch mit Tunesien an. Die Projekte scheitern - nicht zuletzt an Gaddafis Führungsanspruch. Bild 24 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Der Revolutionsführer schafft eine Art "islamischen Sozialismus". Alleinige Quelle des Rechts im libyschen Staat ist bis heute der Koran.Bild 25 von 49 | Foto: picture-alliance/ dpa
Weil der Libyer den nördlichen Wüstenstreifen des Tschad beansprucht, marschieren 1977 libysche Truppen über die Grenze. Bild 26 von 49 | Foto: AP
Trotz eines Waffenstillstandes, den die beiden Länder 1987 vereinbaren, ziehen sich Gaddafis Soldaten erst 1994 aus dem Tschad zurück.Bild 27 von 49 | Foto: AP
1979, zehn Jahre nach dem Putsch, tritt Muammar al-Gaddafi von allen seinen Staatsämtern zurück. Offiziell übernimmt nun eine so genannte "Allgemeine Volkskonferenz" die Legislative im Land.Bild 28 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Der eigentliche Machthaber bleibt aber der Revolutionsführer.Bild 29 von 49 | Foto: REUTERS
Gaddafi führt sein Land nach und nach immer mehr in die außenpolitische Isolation. Libyen wird vor allem in den 80er und 90er Jahren immer wieder verdächtigt, an Terroranschlägen beteiligt gewesen zu sein.Bild 30 von 49 | Foto: picture-alliance/ dpa
Nach einer Attentatsserie, unter anderem auf die Berliner Diskothek "La Belle" im Jahr 1984, ...Bild 31 von 49 | Foto: picture-alliance / dpa
... verhängen die USA unter ihrem damaligen Präsidenten Ronald Reagan 1986 einen Wirtschaftsboykott gegen das nordafrikanische Land. Aber nicht nur das.Bild 32 von 49 | Foto: Reuters
Die Vereinigten Staaten fliegen Vergeltungsschläge und bombardieren mutmaßliche Wohnsitze Gaddafis in Tripolis und Banghazi. Dabei stirbt Gaddafis Adoptivtochter ...Bild 33 von 49 | Foto: AP
... im damaligen Präsidentenpalast. Noch heute ist die Ruine als Erinnerung an das Bombardement in Tripolis zu sehen.Bild 34 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
1988 explodiert ein Flugzeug der PanAm über dem schottischen Lockerbie. Dabei kommen 270 Menschen ums Leben; die Spuren führen zu Gaddafis Geheimdienst.Bild 35 von 49 | Foto: REUTERS
Auf Druck der USA schließen sich die Vereinten Nationen 1992 dem Wirtschaftsboykott an. Trotz reicher Erdölvorkommen leidet das Land sehr unter den Sanktionen.Bild 36 von 49 | Foto: picture-alliance/ dpa
Gaddafi gilt als Terrorist. Die Beziehungen zum Westen sind zerrüttet.Bild 37 von 49 | Foto: REUTERS
Im Jahr 2000 vermittelt Libyen erfolgreich bei einer Geiselnahme durch islamische Terroristen auf den Philippinen (im Bild Gaddafis Sohn Saif al-Islam Gaddafi), wodurch auch westliche Gefangene freikommen.Bild 38 von 49 | Foto: picture-alliance/ dpa
Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 distanziert sich Gaddafi öffentlich von Al-Kaida und verurteilt die Anschläge. Der Grund ist offensichtlich: In der Zeit nach dem 11. September ist es nicht gerade ratsam, ins Visier der USA zu geraten. Bild 39 von 49 | Foto: REUTERS
Zunehmend bemüht sich Libyen nun um Anerkennung und vollzieht eine 180-Grad-Wende in der Außenpolitik. Bild 40 von 49 | Foto: REUTERS
Im Dezember 2003 verkündet Gaddafi, dass Libyen Massenvernichtungswaffen entwickeln wollte.Bild 41 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Zudem übernimmt Gaddafi nun die Verantwortung für den Lockerbie-Anschlag von 1988 und verspricht hohe Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen der Opfer. Nun werden auch die restlichen Embargomaßnahmen gegen das Land aufgehoben.Bild 42 von 49 | Foto: REUTERS
Die Isolation ist gebrochen.Bild 43 von 49 | Foto: REUTERS
Doch trotz aller Offenheit gegenüber dem Westen ist die Lage in Libyen selbst alles andere als "westlich". Menschenrechte im eigenen Land sind ein Fremdwort für Gaddafi. Jeder politische Widerstand wird im Keim erstickt ...Bild 44 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
... und Häftlinge werden jahrelang ohne Anklage fesgehalten. Nach Angaben von Amnesty International, die 2004 erstmals wieder in Gefängnisse im Land durften, sind die Haftbedingungen katastrophal: Viele sitzen dort ohne Kontakt zur Außenwelt, oft gelten sie für ihre Angehörigen einfach als "vermisst".Bild 45 von 49 | Foto: picture-alliance/ dpa
Ehemalige Insassen berichten von täglichen Elektroschocks, Schlägen und abgerichteten Hunden, die sie zu Geständissen zwingen sollten. Es verwundert also nicht, dass die Libyer Angst vor den eigenen "Sicherheitskräften" haben.Bild 46 von 49 | Foto: REUTERS
Die augenscheinliche Rehabilitierung des Revolutionsführers ist also durchaus kritisch zu betrachten. Er war, ist und bleibt ein Diktator, der sein Land auch gnadenlos als solcher führt.Bild 47 von 49 | Foto: REUTERS
Vor allem die Zusammenarbeit Libyens mit Europa in der Flüchtlingspolitik sollte angesichts der unmenschlichen Zustände in dem nordafrikanischen Land zu Denken geben. So kann man am Ende über Gaddafi nur sagen: ...Bild 48 von 49 | Foto: REUTERS
... was man von ihm halten soll. (Text: Fabian Maysenhölder)Bild 49 von 49 | Foto: REUTERS