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Putin in Mariupol - das ist tatsächlich überraschend.
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(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Hat sich der russische Machthaber in der Zeit seit dem Beginn des großangelegten Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 doch tatsächlich weitgehend von der Front ferngehalten.
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(Foto: picture alliance/dpa/Sputnik)
Die meisten Fotos aus dem vergangenen zwölf Monaten zeigen ihn in Innenräumen, ...
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(Foto: picture alliance/dpa/POOL)
... von wenigen Ausnahmen abgesehen.
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(Foto: picture alliance/dpa/Russian President Press Office)
Im Dezember vergangenen Jahres befuhr er etwa die von ukrainischen Truppen schwer zerstörte Krim-Brücke. Näher kam er dem Kriegsgeschehen wohl nie. Bis jetzt.
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(Foto: via REUTERS)
Die Krim war auch der Ausgangspunkt für den Besuch in Mariupol. Zum neunten Jahrestag der völkerrechtswidrigen Annexion …
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(Foto: via REUTERS)
… reiste Putin am Samstag auf die Halbinsel. In der Hafenstadt Sewastopol, dem Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte, besuchte er …
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(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
… in Begleitung des örtlichen Gouverneurs Michail Raswoschajew eine Kunstschule.
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(Foto: dpa)
In der Nacht ging es dann nach Angaben des Kremls per Hubschrauber nach Mariupol, wo er im Auto eine Stadttour unternahm - Videoaufnahmen zeigen, wie er selbst am Steuer sitzt.
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(Foto: dpa)
Dieses und weitere Videos, die im russischen Staatsfernsehen ausgestrahlt werden, sind die einzige Quelle für den Besuch. Unabhängig verifizieren lassen sich dessen Umstände daher nicht.
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(Foto: dpa)
Das gilt auch für Videos, die Putin im Gespräch mit - angeblichen - Einwohnern der im Krieg schwer zerstörten Stadt zeigen. Ob es sich tatsächlich um Bürger oder um bezahlte Propaganda-Schauspieler handelt, ist unklar.
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(Foto: dpa)
Eine Frau sagt laut den Aufnahmen zum Kreml-Chef: "Wir beten für Sie". Die zerstörte Stadt bezeichnet sie als "ein kleines Stück Paradies".
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(Foto: AP)
Kurz nach der Einnahme hatte das russische Militär in aller Eile neue Häuser errichtet. Laut den Aufnahmen besucht Putin eine der Wohnungen.
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(Foto: dpa)
Auch ein wiederaufgebautes Musiktheater besichtigt der russische Machthaber.
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(Foto: dpa)
Laut Kreml informiert er sich bei einer Präsentation insgesamt über die Wiederaufbau-Arbeiten in der Stadt.
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(Foto: dpa)
Der Kreml betont, es habe sich um einen "spontanen Besuch" gehandelt - das darf allerdings bezweifelt werden, schließlich ist es Putins erste Reise in das von Russland besetzte Gebiet im Donbass seit Kriegsbeginn.
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(Foto: dpa)
Bemerkenswert daran ist, dass erst am Freitag der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag einen Haftbefehl gegen den Kreml-Chef wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland erlassen hatte - was seine Reisemöglichkeiten enorm einschränkt.
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Alle Länder, die die Rechtsprechung des IStGH anerkennen, sind nun verpflichtet, Putin bei der Einreise festzunehmen.
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(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Seine Reise auf die Krim (im Bild) und vor allem den nächtlichen Mariupol-Besuch dürfte die russische Propaganda dennoch ausschlachten, denn die Stadt hat einen hohen Symbolwert.
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(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Am Asowschen Meer gelegen war sie kurz nach Beginn des Krieges heftig umkämpft. Die Hafenstadt wurde völlig ausgebombt.
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Dabei gab es Kriegsverbrechen, etwa die Bombardierung einer Geburtsklinik am 9. März. Bilder davon gingen um die Welt.
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Nach langen Verhandlungen und internationalem Druck konnten Zivilisten die eingekesselte Stadt verlassen.
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Die ukrainischen Truppen leisteten jedoch weiter erbitterten Widerstand. Um der eigenen Armee Zeit für eine Umgruppierung im Donbass zu verschaffen, verschanzten sie sich fast einen Monat lang in der befestigten Industrieanlage Asowstal.
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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Erst im Mai 2022 wurden sie von Kiew aufgefordert, sich zu ergeben. Einige von ihnen wurden mit russischen Gefangenen ausgetauscht und konnten in die Ukraine zurückkehren.
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(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Insgesamt wurden laut ukrainischen Angaben 20.000 Menschen in Mariupol getötet, 90 Prozent der Stadt zerstört.
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(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Putin konnte die blutig erkämpfte Einnahme als Erfolg verbuchen - Moskau kann so eine durchgehende Landverbindung zwischen den besetzten Gebieten im Donbass und der Krim herstellen.
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Bereits kurz nach der Besetzung tilgte Russland ukrainische Spuren in Mariupol - der Stadtname am Ortseingang wurde russifiziert und erhielt die russischen Farben.
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Zudem begann der Abriss der zerstörten Bauten und der Wiederaufbau.
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Dabei wurden propagandawirksam auch neue Häuserblocks errichtet - an denen es jedoch reihenweise Kritik wegen Pfusch am Bau gibt.
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(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Putin allerdings kann sich mit seinem Besuch auf der Krim (im Bild) und Mariupol nun als kümmernder Machthaber inszenieren - in einer Stadt, die seine Truppen zuvor dem Erdboden gleichgemacht haben. (mli)
"Ein kleines Stück Paradies" Putin besucht das zerstörte und besetzte Mariupol
Zehn Monate nach der Besetzung Mariupols besucht Russlands Machthaber Putin die im Krieg völlig zerstörte Stadt. Laut Kreml spricht er dabei auch mit Bürgern und besucht eine neu errichtete Wohnung. Es ist ein symbolisch aufgeladener Propaganda-Auftritt.
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