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(Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten)
Oradour-sur-Glane. Der Name des französischen Ortes steht für eines der schlimmsten von Deutschen verübten Massaker im Zweiten Weltkrieg.
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Bis heute ist der gesamte Ort ein Mahnmal.
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(Foto: picture alliance / Photo12)
Denn er wurde nach Ende des Krieges (Bild von 1944) nicht wieder aufgebaut.
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(Foto: ntv.de)
Zwar entstand nach dem Krieg ein neues Dorf, in dem heute etwa 2500 Menschen leben.
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Doch dieses (links oben) wurde neben der historischen Gemeinde (roter Kreis) gebaut.
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Die Straßen des historischen Oradour-sur-Glane wirken ...
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... bis heute wie die Kulissen eines Kriegsfilms.
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(Foto: imago stock&people)
Nur die Grundmauern der Häuser stehen noch. Im Inneren wuchern Pflanzen, ...
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... draußen liegen verrostete Fahrräder, ...
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... verkohlte Kinderwagen und ...
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... zerstörte Autos, ...
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... die immer weiter verrosten und verfallen.
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(Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten)
Auf dem Friedhof erinnern einige Gedenktafeln an die vielen Opfer ...
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(Foto: picture alliance / Cover Images)
... des Massenmords am 10. Juni 1944.
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An diesem Tag verübten Mitglieder eines Panzerregiments der Waffen-SS ein Massaker an der Zivilbevölkerung.
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643 Kinder, Frauen und Männer wurden niedergemetzelt.
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Während die Männer erschossen wurden, sperrten die SS-Leute Frauen und Kinder in eine Kirche ein und zündeten diese an.
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Im Kirchenraum liegt immer noch die Glocke, die zu einer unförmigen Metallmasse geschmolzen ist.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Binnen weniger Stunden wurde das gesamte Dorf ausgelöscht (Bild von 1953).
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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Nur 36 Menschen überlebten, das Bild zeigt einige von ihnen.
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(Foto: picture-alliance / dpa)
Historische Fotos zeigen, wie nach dem Massaker die Leichen zur Identifizierung nebeneinander gelegt werden.
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(Foto: imago stock&people)
Doch letztlich konnten nur 52 Opfer eindeutig benannt werden.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Seitdem steht in Oradour die Zeit still.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
1946 wurde der Ort zum historischen Denkmal erklärt.
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Er wurde zum Mahnmal der deutschen Kriegsverbrechen - auf dem Schild steht "Besinnt euch".
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Und die Täter? Acht Jahre nach Kriegsende wurden 21 SS-Soldaten wegen der Teilnahme an dem Massaker teils zum Tode, teils zu Haftstrafen verurteilt.
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Die Todesurteile wurden später in Haftstrafen umgewandelt. Einige aus dem Elsass stammende SS-Männer wurden amnestiert, die letzten Verurteilten 1959 entlassen.
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In der Bundesrepublik dagegen gab es zwar Ermittlungen, angeklagt wurde jedoch niemand. Die Verantwortung wurde dem 1944 gefallenen SS-Offizier Adolf Diekmann zugewiesen. Von ihm kam der Befehl zu dem Massaker.
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Lediglich Heinz Barth, einer der beteiligten SS-Offiziere, wurde 1983 in der DDR unter anderem wegen des Massakers zu lebenslanger Haft verurteilt. Er wurde 1997 entlassen und starb zehn Jahre später.
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Vor allem die Amnestie sorgte bei den Angehörigen der Opfer für Protest und Streit mit dem Staat. Bis 1994 wurde kein Präsident mehr zu den Gedenkfeiern empfangen.
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(Foto: picture alliance / Christoph Janot / www.bildarchiv)
1999 wurde ein Gedenkzentrum errichtet.
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(Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten)
Es liegt zwischen dem historischen und dem neu errichteten Ort.
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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Regelmäßig wird in Oradour der Opfer des Massakers gedacht (hier der damalige Präsident Vincent Auriol 1947).
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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Am 4. September 2013 besuchte Bundespräsident Joachim Gauck als erstes deutsches Staatsoberhaupt gemeinsam mit Frankreichs Präsidenten François Hollande das Dorf.
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(Foto: picture alliance / abaca)
Robert Hébras schilderte ihnen die Gräueltaten. Der letzte Überlebende des Massakers starb im Februar 2023 im Alter von 97 Jahren.
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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Erst im Vorjahr hatte er von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den nationalen Verdienstorden erhalten. Unter anderem hatte sich Hébras für deutsch-französische Jugendbegegnungen eingesetzt.
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(Foto: picture alliance / Cover Images)
Zum 80. Jahrestag des Massakers 2024 reiste Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Oradour.
Das Massaker von Oradour Als die SS ein ganzes Dorf auslöschte
Häuserruinen, verrostete Fahrräder und verkohlte Kinderwagen: Im französischen Oradour-sur-Glane steht die Zeit still. Alles hier erinnert an das blutige Massaker vom 10. Juni 1944. Die SS metztelte dabei mehr als 600 Kinder, Frauen und Männer nieder.
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