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Der Super Bowl - das alljährliche Finale der National Football League (NFL) - ist weitaus mehr als nur eine Sportveranstaltung: Es ist ein gesellschaftliches Großereignis mit gewaltiger medialer Reichweite, enormer wirtschaftlicher Bedeutung und nicht zu unterschätzender emotionaler Tragweite.
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Hier, beim Endspiel zwischen den beiden stärksten Football-Mannschaften des Landes, präsentiert sich die Seele der Vereinigten Staaten selbst in allem Pomp und Gloria, zu der die USA fähig sind.
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Ansatzweise vergleichbar ist das soziale Gewicht und die Strahlkraft des Super Bowl aus europäischer Sicht höchstens mit einem Heimsieg des Gastgebers bei der Fußballweltmeisterschaft.
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Der Super Bowl sprengt allerdings alle Maßstäbe: Die wichtigste Football-Feier der Welt zählt zu den absoluten Höhepunkten im sportlichen Jahresablauf der USA.
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Bis ins Detail ist es eine perfekte Inszenierung, eine Show der Superlative, ein mediales Mega-Event mit 80.000 Fans im Stadion und mehr als 100 Millionen Zuschauern im US-TV.
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Beim Endspiel der NFL feiern die Vereinigten Staaten nicht nur ihre sportlichen Football-Helden.
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Hier feiern sich des USA selbst - samt ihrem Traum von Stärke und den tief in dieser Sportart verwurzelten Vorstellungen von Kampf, Durchsetzung und Sieg.
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Zur 48. Ausgabe des Super Bowl in diesem Jahr treten die Denver Broncos ...
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... gegen die Seattle Seahwaks an.
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Im Mittelpunkt des Super Bowl steht dieser Siegerpokal, die Vince-Lombardi-Trophäe, benannt nach einem legendären Trainer aus den frühen Tagen der Liga.
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Die Abläufe rund um das Spiel sind bis ins Detail durchchoreografiert. Jeder der tausenden Helfer im MetLife Stadium von East Rutherford in New Jersey weiß genau, was zu tun ist.
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Lange vor dem Kick-off, dem eigentlichen Spielbeginn, setzt das umfangreiche Rahmenprogramm im Stadion ein, begleitet von zahlreichen Begleit-Events rund um den Austragungsort.
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Kurz vor dem Spiel wird es ernst und feierlich: Popstar Queen Latifah stimmt mit einem örtlichen Jugendchor eine Art inoffizielle Nationalhymne an: "America the Beautiful"
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Dann ist es Zeit für "The Star-Spangled Banner": Umrahmt von einer militärischen Ehrengarde mit Vertretern der verschiedenen Teilstreitkräfte hebt Renée Fleming am frühen Abend an zu singen.
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Ein Auftritt vor dem Endspiel zählt im US-Musikgeschäft zu den allerhöchsten Weihen. Etwaige Fehlleistungen können ganze Karrieren zerstören. Doch die klassisch ausgebildete Sopranistin meistert die offizielle US-Hymne ohne Fehl und Tadel.
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US-Medien werden später von einer "kraftvollen, beeindruckenden" Darbietung sprechen.
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Dann endlich können die Spiele beginnen.
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Aus europäischer Sicht ...
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... sind die Vorgänge beim American Football nicht immer leicht zu verstehen.
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Im Prinzip geht es darum, den eiförmigen Lederball in die gegnerische "Endzone" zu bringen.
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Der Ball kann gekickt, ...
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... geworfen ...
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... oder getragen werden.
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Hauptsache, es geht voran und die Offensiv-Mannschaft bleibt in Ballbesitz.
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Die Defensiv-Mannschaft versucht alles, um das Vordringen der Gegner aufzuhalten.
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Ein Passversuch zählt nur dann als vollständig, ...
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... wenn der Empfänger den Ball innerhalb des Spielfelds sicher kontrolliert.
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Jeder Zentimeter Fortschritt zählt beim Aufeinanderprallen der schwer gepolsterten Hünen.
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Die Regeln des American Football messen taktische Erfolge in Yards (jeweils etwa 0,91 Meter).
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Die angreifende Mannschaft muss den Ball in maximal vier Spielzügen 10 Yards weiter nach vorn tragen. Ansonsten wechselt das Angriffsrecht.
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Ziel ist der "Touchdown" in der farbig markierten Endzone. Ein solcher Erfolg bringt dem Angreifer sechs Punkte.
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Für die Denver Broncos läuft es im Endspiel jedoch sensationell schlecht.
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Die Mannschaft aus Seattle ist unerwartet stark.
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Bereits zwölf Sekunden nach Spielbeginn gehen die Seahawks durch einen Safety in Führung, weil Denvers Quarterback-Star Peyton Manning gleich bei seiner ersten Aktion das Lederei vor der eigenen Endzone nicht festhalten kann.
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Für Peyton Manning entwickelt sich der 48. Super Bowl - der bisherige Höhepunkt seiner Karriere - zu einer einzigen Demütigung.
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Die Mannschaft aus Seattle erzielt den schnellsten Punktgewinn in der bisherigen Super-Bowl-Geschichte.
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Der ungewöhnliche Siegeszug geht kaum gebremst weiter: In allen vier Quartern dominieren die "Seeadler" die "ungezähmten Pferde" aus Colorado.
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Dabei treten die Broncos in der Favoritenrolle an: Im Lauf der zurückliegenden Saison hatten sie insgesamt 606 Punkte erzielt und damit einen neuen NFL-Rekord aufgestellt.
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Im Endspiel schaffen es die Broncos mit Manning erst in der 23. Minute erstmals über die Mittellinie.
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Zur Halbzeitpause liegen sie bereits 0:22 zurück.
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Für Fans, TV-Zuschauer und die US-Werbeindustrie ist die Halbzeitshow eine ganz eigene Disziplin.
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In diesem Jahr treten auf: Bruno Mars ("Locked Out of Heaven") und ...
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... die Red Hot Chili Peppers. Im offenen Stadion zeigen die sehnigen Rocker aus Kalifornien viel Haut.
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Während der 13-minütigen Halbzeitshow treiben die Eventmanager die Stadionstimmung mit Feuerwerksexplosionen und einer spektakulären Lichterschau von Höhepunkt zu Höhepunkt. Parallel dazu laufen im Fernsehen die teuersten Werbespots der Welt.
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Extra für diesen Anlass geben weltbekannte Unternehmen spezielle 30-Sekünder in Auftrag. Zuletzt lagen die Preise zur Ausstrahlung eines einzigen Spots bei stolzen vier Millionen Dollar (rund 3 Millionen Euro).
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Das dritte der vier Spielviertel beginnt für die Seattle-Fans mit einem Lauf in die Ekstase.
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Passempfänger Percy Harvin (mit der Nummer 11) macht in Denver alle Hoffnungen auf ein Comeback der Broncos mit einem Touchdown-Lauf über 87 Yards zum 29:0 zunichte.
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Seahawks-Quarterback Russell Wilson organisiert seine Mannschaft mit der Präzision einer Maschine.
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Die Broncos sind auf dem besten Weg, die dritthöchste Pleite der Super-Bowl-Geschichte einzustecken.
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Punkt für Punkt geht an die Mannschaft in den weiß-blauen Trikots.
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Dem Team aus Denver gelingen erst in der 45. Minute die ersten Punkte. Die Partie ist allerdings schon fast entschieden - beim Zwischenstand von 8:36.
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Bei den Broncos hilft kein Wackeln und kein Schütteln: Die Anfeuerungstänze der Cheerleader können am Spielausgang nichts mehr ändern.
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Mehr als acht Punkte wird Denver in diesem Spiel nicht mehr machen.
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Dann - nach vier harten Vierteln - ist es vorbei.
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Die Seattle Seahawks gewinnen verdient und eindeutig: Sie steigen mit einem ungewöhnlich hohen Sieg von 43:8 über die Denver Broncos ...
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... erstmals zum Super-Bowl-Champion auf.
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Das Stadion explodiert in einem Konfettiregen.
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Seahawk-Trainer Pete Carroll weiß, was das für ihn heißt: Er bekommt die obligatorische Dusche aus dem Fass für Kaltgetränke.
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... Der siegreiche Quarterback Wilson (r.) lässt es sich nicht nehmen, seinem Trainer diese ...
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... klebrige-kalte Ehrung - eine feststehende Zeremonie im reichen Schatz der Football-Traditionen - im vollen Umfang zuteil werden zu lassen.
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Für Wilson war es das bislang beste Spiel seines Lebens.
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Malcolm Smith feiert seinen Anteil am Erfolg auf ganz andere Art und Weise.
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In der Welt des American Football rangieren siegreiche Endspielteilnehmer bereits nah am Status einer lebenden Legende.
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Smith - der für die Seahawks in der Position eines Outside Linebackers spielt - wird noch im Stadion zum wertvollsten Spieler der Partie (Most Valuable Player, MVP) auserkoren.
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Für die Seahaws ist es ein donnernder Triumph.
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Für die Broncos ist es eine krachende Niederlage.
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Bei ihrer insgesamt siebten Finalteilnahme müssen sie sich nun bereits zum fünften Mal geschlagen geben.
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Somit hat das Traditionsteam aus Colorado mehr Super Bowls verloren als jeder andere NFL-Verein.
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Seahawks-Coach Carroll (M.) erlebt dagegen Momente reinen Glücks.
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Das zweitjüngste Team der National Football League gewinnt - der 48. Super Bowl ist Geschichte.
Seahawks gewinnen gegen die Broncos Das war der Super Bowl XLVIII
Der Super Bowl ist eine perfekte Inszenierung, eine Show der Superlative, ein mediales Mega-Event mit rund 82.000 Fans im Stadion und mehr als 100 Millionen TV-Zuschauern allein in den USA. In diesem Jahr wird die Welt des American Football Zeuge eines ebenso unerwarteten wie ungewöhnlichen Triumphs.
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