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Der Rostocker Jan Ullrich ist 1997 auf dem Höhepunkt seiner Radsport-Karriere.
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Ihm gelingt ein riesiger sportlicher Triumph: ...
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... der Sieg bei der legendären Tour de France - als erster und bisher auch einziger Deutscher.
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Er wird einer der größten Sport-Stars des Landes.
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Mannschaftskollege Erik Zabel holt das Sprinter-Trikot.
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Ullrich wird Sport-Held, Werbestar und Sympathieträger.
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Das Team Telekom ist seine sportliche Heimat.
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2000 krönt er sich mit olympischem Gold im Straßenrennen von Sydney.
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Ab 2000 duelliert er sich jahrelang mit dem US-Amerikaner Lance Armstrong.
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Immer wieder kommt es zu dramatischen Szenen bei der Tour. Doch die beiden zollen sich Respekt und warten sogar bei Stürzen aufeinander.
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Es ist das große Duell der Tour de France. Die Fan-Massen sind fasziniert.
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Doch Ullrich kommt gegen Lance Armstrong nicht an. Es bleibt bei einem Tour-Sieg für den Norddeutschen.
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Zu diesem Zeitpunkt aber weiß niemand, was sicher hinter den Kulissen verbirgt.
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Bei einem Disko-Besuch im Jahr 2002 nimmt der Radsportler zwei Ecstasy-Pillen. Dafür erhält er eine Doping-Strafe. Er bekommt eine Sperre von sechs Monaten. Danach fährt er weiter.
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Ebenfalls im Jahr 2002 fährt Ullrich unter Alkohol mit seinem Auto einen Radständer um und flüchtet. Er bekommt eine Geldstrafe.
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2006 holt Ullrich den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse.
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Dann geht es wieder zur Tour de France.
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Doch einen Tag vor dem Tour-Start überschlagen sich die Ereignisse. Ullrich wird von der Tour ausgeschlossen. Der Grund: Er soll gedopt haben.
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Jan Ullrich war Kunde beim spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes. So wie viele andere Profis, die Blutdoping betrieben.
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Bei einer Razzia wurden Blutkonserven gesammelt und untersucht. Ullrich darf bei der großen Frankreich-Tour deshalb nicht mitfahren. Die Öffentlichkeit ist erschüttert.
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Am besagten Tag vor der Tour stellt er sich der Presse. Doch schuldig fühlt er sich nicht.
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Ullrich und Armstrong dopten beide. Beide haben betrogen, um zu siegen. Der Radsport steckt im Doping-Sumpf.
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Viele Jahre blieb der große Betrug - in dem auch viele andere mitwirkten - unentdeckt.
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Jan Ullrichs früherer Mentor Rudy Pevenage gibt später, nach jahrelangem Schweigen, die Verwicklung seines ehemaligen Schützlings in die Doping-Affäre Fuentes zu.
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2007 erklärt Jan Ullrich seinen sportlichen Rücktritt.
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Für ihn ist es eine schwere persönliche Niederlage.
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Erst 2012 sperrt der internationale Sportgerichtshof Jan Ullrich.
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Seinen Tour-Sieg von 1997 durfte er behalten, doch die Erfolge nach dem Jahr 2005 wurden annulliert. Konkurrent Armstrong verlor alle Tour-Titel.
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Mit dem Profi-Radsport hat Ullrich zwar nichts mehr zu tun, aber er taucht immer wieder auf Jedermann-Rennen auf.
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Die einen mögen ihn noch, andere verachten ihn, weil er gedopt hat.
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2013 sagt er erstmals, dass er bei Fuentes gewesen und schuldig sei. Aber er sagt auch, er "wollte Chancengleichheit herstellen".
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2014 zeigt sich, dass Ullrich ein Alkoholproblem hat: Er baut im Rausch in der Schweiz einen Autounfall, drei Wagen sind darin verwickelt. Er hatte 1,8 Promille intus, kommt mit einer Bewährungsstrafe davon.
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Der vierfache Vater Ullrich hat in den Jahren nach seiner Karriere viele Probleme. Seine Ehe mit Frau Sara scheitert nach 13 Jahren. Er flüchtet sich wohl in den Drogen- und Alkohol-Konsum.
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"Die Trennung von Sara und die Ferne zu meinen Kindern, die ich seit Ostern nicht gesehen und kaum gesprochen habe, haben mich sehr mitgenommen. Dadurch habe ich Sachen gemacht und genommen, die ich sehr bereue", sagte Ullrich Anfang August 2018 der "Bild"-Zeitung.
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Ebenfalls im August 2018 randaliert er auf Mallorca bei seinem Nachbarn Til Schweiger - und wird festgenommen.
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Der Ex-Radsportler kommt frei. In Deutschland will er eine Therapie machen.
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Scheinbar hat er verstanden, dass es so nicht weitergeht. Er reist nach Frankfurt, um dort eine Entziehungskur zu machen, wie er sagt.
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In einem Luxushotel soll es zu Handgreiflichkeiten gegenüber einer Escort-Dame gekommen sein. Ullrich soll die Frau "körperlich attackiert und verletzt haben". Das berichtet die Polizei. Ullrich wird abgeführt.
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Er kann kaum vernommen werden und wird anschließend in eine Psychiatrie gebracht. (sgu)
Radsport, Fuentes-Doping, Drogen Jan Ullrich - das Drama um einen Sport-Helden
Jan Ullrich war Ende der 1990er-Jahre einer der größten Sport-Stars Deutschlands, Tour-de-France-Sieger und Werbestar. Doch Jahre später des Dopings überführt, verliert der gefeierte Radsport-Held den Halt. Er gerät in Skandale und wendet sich den Drogen zu.
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