

Ob vor der Heimspielstätte der LA Lakers, ...
... oder an der Schule, die er in seiner Jugend besuchte:
Die Welt trauerte um Basketballlegende Kobe Bryant.
Kobe Bryant wurde am 23. August 1978 in Philadelphia geboren, am 26. Januar 2020 kam der 18-malige All Star, fünffache NBA-Champion, zweimalige Olympiasieger und vierfache Vater bei einem Helikopterabsturz ums Leben.
Bryant wuchs als Sohn des damaligen NBA-Spielers Joe Bryant (im Bild) auf und zog mit seiner Familie in seiner Kindheit und Jugend zeitweise nach Italien, als sein Vater dort aktiv war. Seine Eltern benannten ihn nach dem Kobe-Steak, das sie laut offizieller NBA-Biografie auf einer Speisekarte gesehen hatten.
1996 wählten die Charlotte Hornets Kobe Bryant an 13. Stelle der Draft und holten den Guard damit direkt von der High School in die NBA. Ihren Erstrunden-Pick reichten die Hornets jedoch direkt an die Los Angeles Lakers weiter, wo Bryant in seiner ersten NBA-Saison ...
... zumeist von der Bank kam. Schnell aber brachte der junge Spieler sein Ausnahmetalent auch auf den Court, in den folgenden Jahren stieg sein Punkteschnitt immer weiter an ...
... und schnell gehörte Bryant zu den besten Spielern der NBA.
An der Seite des imposanten Centers Shaquille O'Neal gewann Bryant von 2000 bis 2002 seine ersten drei NBA-Meisterschaften, sein Co-Star wurde jedoch jedes Mal als wertvollster Spieler der Finalserie ausgezeichnet.
Schon während der gemeinsamen Zeit gab es Spannungen zwischen dem Duo, bis es sich endgültig verkrachte. O'Neal verließ die Lakers, die nun endgültig Bryants Team waren.
Von 1998 an war er in jedem Jahr seiner Karriere ein "All-Star" - außer 1999, wo kein All-Star-Game stattfand und 2014 und 2015, als er wegen Verletzungen nicht teilnehmen konnte. 2016 ...
... bekam er zum letzten Mal das All-Star-Jersey des Westens überreicht, sein Karriereende stand da schon fest.
Kein anderer NBA-Profi spielte jemals vor oder nach ihm so oft wie er in einem All-Star-Match. Bryants 33.643 Karrierepunkte wurden bislang nur von drei Spielern überboten.
Kurz vor dem Unglück hatte Superstar LeBron James Bryant in der Rangliste der erfolgreichsten Werfer mit nun 33.655 Zählern überholt. Bryant gratulierte ihm bei Twitter: "Großen Respekt, mein Bruder." Es sollte sein letzter Tweet sein.
"Talent. Leidenschaft. Hingabe. Killerinstinkt. Er hatte alles", adelte Deutschlands Basketball-Idol Dirk Nowitzki den langjährigen Weggefährten in der NBA schon bei dessen Abschied im April 2016. "Kobe bedeutet so viel für die Liga, für den Basketball weltweit. Er war der Michael Jordan unserer Generation."
Am 13. April 2016 bestritt Bryant sein letztes Spiel: Mit seinen Los Angeles Lakers bezwang er die Utah Jazz und erzielte dabei ...
... 60 Punkte. Der Höchstwert in einer von vielen schweren Verletzungen geprägten Endphase seiner Karriere, in der er mit den Lakers immer wieder am Einzug in die Playoffs scheiterte. In diesem letzten Spiel aber ...
... gelang ihm vor den Augen von vielen andere Lakers-Legenden wie "Magic" Johnson noch einmal Großes.
"Wie viele Kinder können sagen, dass sie für ihr Lieblingsteam spielen und ihre ganze Karriere dort verbringen durften", schwärmte Bryant anschließend.
Auch mit dem ehemaligen Mitspieler Shaquille O'Neal hatte sich Bryant da schon wieder vertragen. Dass Bryant bei der Enthüllung einer Statue zu seinen Ehren gesprochen hatte, "bedeutet mir eine Menge", sagte O'Neal 2017.
So war O'Neal auch Teil von Bryants großer Abschiedsshow im April 2016.
Bryants Rückennummern 8 und 24 werden bei den Lakers nicht mehr vergeben. Jedes seiner 1556 NBA-Spiele hatte er für den Klub aus Los Angeles bestritten.
"Du kannst diese Story nicht besser schreiben."
Am 24. August 2016 war Familie Bryant anwesend, als die Stadtverwaltung von Los Angeles verkündete, dass der 24. August von nun an als "Kobe Bryant Day" gelte. Bryants Frau Vanessa war damals mit der dritten gemeinsamen Tochter schwanger, Bianka Bella kam am 5. Dezember 2016 zur Welt.
In seiner Karriere wurde Bryant zweimal Olympiasieger ...
... und fünfmal NBA-Champion - 2008 wurde er außerdem zum wertvollsten Spieler (MVP) gekürt. Nach der Karriere ging es erfolgreich weiter, denn ...
... 2018 gewann das Basketball-Idol einen Oscar in der Kategorie "Bester Animationskurzfilm" für "Dear Basketball". In dem Werk bringt er seine Liebe zum Sport zum Ausdruck.
Doch sein Leben endete viel zu früh: Am 26. Januar 2020 kam Kobe Bryant bei einem Helikopterabsturz in der Nähe seines Wohnortes im Orange County ums Leben.
Wie die Stadt Calabasas via Twitter bestätigte, gehörte Bryant, der weltweit verehrt wird, zu den fünf Todesopfern des Hubschrauber-Unfalls ohne Überlebende.
Mit Frau Vanessa hatte Bryant insgesamt vier Töchter.
Bryants zweitälteste Tochter Gianna kam am 1. Mai 2006 zur Welt, sie befindet sich ebenfalls unter den Todesopfern.
Mit an Bord waren außer dem Basketballidol und seiner Tochter auch zwei Teamkameradinnen von Gianna sowie deren Eltern. Gemeinsam seien sie auf dem Weg zu einem Spiel der Töchter gewesen sein, als der Helikopter bei schlechter Sicht abstürzte. Insgesamt kamen bei dem Unglück neun Personen ums Leben.
In Los Angeles versammelten sich Fans an zentralen Plätzen, um gemeinsam um Bryant und seine Tochter "Gigi" zu trauern.
Die Reaktionen auf den Tod der "Black Mamba" kamen schnell. Mark Cuban, Besitzer der Dallas Mavericks, twitterte: "Verdammt. RIP Mamba. Wir dürfen niemals vergessen, wie wertvoll das Leben ist. Genauso wie diejenigen, die einem wertvoll sind. Lasst sie niemals vergessen, wie sehr ihr sie liebt."
Mavericks-Profi Luka Doncic schrieb: "Das kann nicht wahr sein!"
Der viermalige NBA-Champion Tony Parker schrieb: "Ich bin untröstlich angesichts dieser Nachricht. Du warst eine wahre Legende und ein wahrer Freund."
Scottie Pippen (sechsmaliger NBA-Champion): "Ich bin fassungslos. Worte können das nicht einmal ansatzweise beschreiben. Ein unglaublich trauriger und tragischer Tag."
Dennis Rodman (fünfmaliger NBA-Champion): "Ich bin am Boden zerstört von der Nachricht, dass mein Freund Kobe Bryant gestorben ist. Meine Gebete gehen an seine Frau und seine Kinder."
"Es gibt keine Worte, um die Schmerzen auszudrücken, die ich durch den Verlust meiner Nichte Gigi und meines Bruders fühle. Ich liebe euch und werde euch vermissen", verkündete Shaquille O'Neal, der einstige Rivale im eigenen Team.
Kareem Abdul-Jabbar (NBA-Legende und -Topscorer, rechts): "Die meisten Menschen werden sich an Kobe als den großartigen Athleten erinnern, der eine ganze Generation von Basketballspielern inspiriert hat. Aber ich werde mich immer an ihn als Mann erinnern, der viel mehr als ein Athlet war."
Michael Jordan (NBA-Legende und sechsfacher Champion): "Ich bin geschockt von der tragischen Nachricht von Kobes und Giannas Tod. Worte können nicht den Schmerz ausdrücken, den ich fühle. Ich habe Kobe geliebt - er war wie ein kleiner Bruder für mich. Wir haben oft gesprochen, und diese Unterhaltungen werde ich sehr vermissen. Er war ein gefürchteter Wettkämpfer, einer der Größten des Sports und eine kreative Kraft."
Detlef Schrempf (früherer deutscher NBA-Profi, rechts): "Unwirklich. Kobe tot mit 41. Gebete gehen an die Familien aller fünf Opfer."
Eric Garcetti (Bürgermeister von Los Angeles, Mitte): "Kobe Bryant war ein Riese, der Menschen überall mit seinem unvergleichlichen Geschick auf dem Feld inspirierte und begeisterte. Er beeindruckte mit einem Intellekt und seiner Demut als Vater, Ehemann, kreatives Genie und Botschafter für das Spiel, das er liebte. Er wird für immer im Herzen von Los Angeles leben und im Laufe der Zeit als einer unserer größten Helden in Erinnerung bleiben."
Barack Obama (ehemaliger US-Präsident): "Kobe war eine Legende auf dem Platz und gerade erst am Beginn von etwas, was ein bedeutungsvoller zweiter Akt werden sollte. Auch Gianna zu verlieren ist für uns als Eltern noch herzzerreißender. Michelle und ich senden an diesem undenkbaren Tag Liebe und Gebete an Vanessa und die gesamte Bryant-Familie."
Beim Spiel der Houston Rockets gegen die Denver Nuggets kämpften die Rockets-Profis Austin Rivers und P.J. Tucker erfolglos mit den Tränen, als die Nachricht von Bryants Tod vor dem Spiel verkündet wurde.
Die San Antonio Spurs und die Toronto Raptors verzichteten Bryant zu Ehren auf ihre ersten Angriffe.
Auch den Fußball und die Popwelt lässt die traurige Nachricht nicht kalt. Die Uefa schrieb: "Die europäische Fußball-Gemeinde ist vereint in der Trauer über den plötzlichen und tragischen Verlust von Kobe Bryant. Eine wahre Sportlegende, Kobes Erfolge gehen über den Basketball hinaus, inspirierten alle Athleten, auf und neben dem Feld. RIP."
Fußball-Star Neymar zeigte beim Spiel seines Paris Saint-Germain gegen den OSC Lille zwei und vier Finger in die Kameras: Die "24" war Bryants Nummer. "Es ist unglaublich traurig für die Welt des Sports und für uns alle", sagte Neymar anschließend beim TV-Sender Canal+. Bei Instagram postete der Brasilianer außerdem ein Foto Bryants und drückte der Familie des Amerikaners so seine Anteilnahme aus.
Sängerin Taylor Swift: "Mein Herz liegt in Stücken, seit ich von dieser unvorstellbaren Tragödie gehört habe. Ich kann mir nicht vorstellen, was die Familien jetzt durchmachen. Kobe hat mir - und uns allen - so viel bedeutet."
Football-Superstar Tom Brady verkündete: "Wir vermissen dich jetzt schon, Kobe". (ter)