"We are ready to go"NASA vor Shuttle-Start
Zweieinhalb Jahre sind vergangen, seit sieben Astronauten beim Absturz der Raumfähre "Columbia" ums Leben kamen. Jetzt fühlt sich die NASA wieder bereit zu neuen Taten.
Zweieinhalb Jahre nach dem tödlichen Unglück der Raumfähre "Columbia" ist die US-Weltraumbehörde NASA zum ersten Start eines Space-Shuttles Mitte Juli bereit. "We are ready to go" (Wir sind startbereit), sagte NASA-Direktor Michael Griffin dem Wissenschaftskomitee des US-Repräsentantenhauses in Washington. Zuvor hatte eine unabhängige Untersuchungskommission darauf hingewiesen, dass drei der 15 Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit nicht erfüllt worden seien. Den offiziellen Termin für den Start will Griffin am Donnerstag mitteilen.
Die Raumfähre "Discovery" soll nach einer Generalüberholung mit sieben Astronauten an Bord zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Für den Erstflug sind zwölf Tage vorgesehen. Als Zeitraum für den Start wird bislang ein Termin zwischen dem 13. und 31. Juli angestrebt.
Griffin machte bei der Anhörung deutlich, dass es sich bei den ersten beiden Shuttle-Flügen um Testflüge handle. "Man muss sich dessen vollständig bewusst sein, dass sie auch das Risiko von Testflügen beinhalten", sagte er. Die bestehenden Risiken seien aber akzeptabel. Das Risiko, dass das Shuttle beim Start durch Eisbrocken oder Isolierschaum beschädigt wird, ist nach den Worten Griffins sehr stark reduziert worden. Ein abgebrochenes Stück Isolierschaum führte im Februar 2003 zum tödlichen Unglück der Raumfähre "Columbia". Damals kamen sieben Astronauten ums Leben.
Wenige Tage vor der offiziellen NASA-Entscheidung über den Termin hatte die unabhängige Expertengruppe auf weiter bestehende Mängel hingewiesen. Die Gruppe ging aber nicht so weit, eine weitere Verzögerung des Starts der "Discovery" vorzuschlagen und lobte ausdrücklich die "bedeutenden Fortschritte", die erzielt worden seien. Einige Empfehlungen würden eine Shuttle-Neuentwicklung erfordern.
Griffin stellte bei der Anhörung außerdem erstmals öffentlich klar, dass die NASA nicht alle 28 geplanten Flüge zur Fertigstellung der internationalen Raumstation ISS leisten kann, wenn sie ihre Spaceshuttles wie vorgesehen im Jahr 2010 ausmustert. Deshalb würden die bisherigen Pläne überarbeitet. Der NASA-Direktor sprach sich weiterhin dafür aus, dass das Nachfolgemodell des Shuttles früher als 2014 dienstbereit sein müsse.