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Zum Start der Pariser Luftfahrtmesse in Le Bourget machen die ersten Fachbesucher verkniffene Gesichter.
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Doch mit dem Flugzeugbau oder dem Klima in der Branche hat die schlechte Stimmung nichts zu tun.
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Es ist der Regen, der den Himmel über dem Ausstellungsareal auf dem Gelände des alten Verkehrsflughafens Le Bourget im Norden der französischen Hauptstadt ausgerechnet im Jubiläumsjahr immer wieder verdunkelt.
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Dabei soll Le Bourget diesmal alle Rekorde sprengen: Denn der Salon International de l'Aeronautique et de l'Espace (SIAE) findet in diesem Jahr zum 50. Mal statt. Die Anfänge der zuletzt alle zwei Jahre abgehaltenen Pariser Luftfahrtmesse reichen zurück bis in das Jahr 1909.
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Doch in diesem Sommer gehen immer wieder heftigen Unwetter mit schauerartigen Regenfällen über dem Pariser Norden nieder.
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Zum Leidwesen der Veranstalter drohen die meteorologischen Bedingungen zeitweise, das Schauflugprogramm gründlich durcheinanderzubringen.
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Für die meisten Fachbesucher ist das zwar schade, ansonsten aber nicht weiter tragisch.
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Denn die ganz großen Entscheidungen - jene Weichenstellungen die den Produktionsplan der Flugzeugindustrie über Jahre bestimmen werden - sind ohnehin bereits nach monatelangen Vorbereitungen hinter den Kulissen gefallen.
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In Le Bourget werden dann in der Regel lediglich die Ergebnisse dieser intensiven Verhandlungen vor der Fachöffentlichkeit verkündet: ...
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Die "International Paris Air Show" - wie sie auf Englisch heißt - gilt als die weltgrößte Verkaufsveranstaltung im Airline-Business. (Im Bild: eine Boeing 787 Dreamliner)
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Hier zum Beispiel freut sich Airbus-Chef Fabrice Bregier (l.) mit dem künftigen Air-France-KLM-Leiter Alexandre de Juniac (M.) und Triebwerkssparten-Manager Eric Schulz von Rolls-Royce über die Bestellung von 25 Maschinen vom Typ A350-900 im Wert von 5,4 Mrd. Dollar.
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Vor allem an den Fachbesuchertagen drängeln sich Großkunden um die Messestände der Hersteller. Mehr oder weniger diskret werden weitere Geschäfte angebahnt.
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Hier zum Beispiel unterzeichnen Vertreter der Niederlande einen Vertrag mit Airbus, Fokker und TenCate, einem Hersteller von thermoplastischen Verbundwerkstoffen. Zusammen wollen die beteiligten Partner neue Leichtbauteile für den Flugzeugbau entwickeln.
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Piloten, Branchenexperten und Entscheidungsträger aus aller Welt sind angereist, um das Neueste vom Neuen in der Luft- und Raumfahrtbranche vor Ort in Augenschein zu nehmen.
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Prominente aus Politik, Rüstungsindustrie und Militär eilen in den ersten Tagen der Messe über das Ausstellungsgelände: ...
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Hier zum Beispiel nehmen Frankreichs Premierminister Jean-Marc Ayrault (l.) and Airbus-Chef Fabrice Bregier gemeinsam im Vorführ-Cockpit des neuen A350 XWB Platz.
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Mitgebracht hat Bregier das neue Vorzeigeprodukt nicht: Der Jungfernflug der A350 liegt noch nicht einmal eine Woche zurück. Lange hoffen Luftfahrt-Fans auf einen Überflug an den Besuchertagen. Die Messe dauert bis zum 23. Juni.
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Kurz vor dem Wochenende ist es dann so weit: Die Testflugzentrale gibt grünes Licht, der Prototyp darf nach Paris.
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Die Maschine ist offenbar so zuverlässig, dass Airbus den laufenden Testbetrieb unterbrechen kann, um seinen neuen Hoffnungsträger in aller Öffentlichkeit vorzuführen.
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Am vollen Schauflugprogramm nimmt die A350 allerdings nicht teil. Hier zeigt dafür eine A380, wie schnell sie in den Himmel steigen kann.
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Für Flugzeugfans bleibt es bei einem kurzen Vorbeiflug: Dann entschwindet die A350 wieder zurück in Richtung Toulouse.
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Neben der ILA bei Berlin und der Air Show in Farnborough ist Le Bourget der mit Abstand wichtigste Branchentreff.
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Hier begutachtet der niederländische Wirtschaftsminister Henk Kamp die Turbinen eines Dreamliner-Triebwerks.
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In Le Bourget geht um jetgetriebene Großflugzeuge, ...
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... um milliardenschwere Aufträge und den Konkurrenzkampf zwischen Boeing und Airbus, ...
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... um neue, verbesserte Triebwerke, ...
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... um überschweres Militärgerät ...
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... und vor allem um Drohnen: Der Siegeszug der unbemannten Fluggeräte gilt als einer der beiden aktuellen Megatrends der Luftfahrtbranche.
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Der Parrot "eBee" zum Beispiel könnte sich schon bald als ultraleichte Überwachungsdrohne beim Einsatz von Rettungs- und Sicherheitskräften nützlich machen.
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Den zweiten großen Trend erkennen Beobachter im weiterhin wachsenden Markt für Passagierflugzeuge. Schon jetzt kommt die Masse der Neubestellungen aus Asien. Neue Wettbewerber drängen in das Geschäft mit Jets für die Kurz- und Mittelstrecke.
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Der europäische Flugzeugbauer Airbus ist in Le Bourget mit dem Flaggschiff seiner Flotte, der derzeit größten Passagiermaschine der Welt, vertreten. Die Fluggesellschaft British Airways stellt dazu eigens eine frisch lackierte A380 ab.
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Im militärischen Bereich versucht Airbus mit dem Multi-Transporter A400M "Grizzly" zu punkten.
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Die Maschine fliegt, doch die Ausliegerung zieht sich hin. Neue Abnehmer im Export kämen sehr gelegen.
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Boeing tritt in Le Bourget unter anderem mit seinem aktuell wichtigsten Vorzeigeprodukt, dem Dreamliner, an.
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Um die Zuverlässigkeit der Maschine zu belegen, leitet Boeing gleich mehrere Dreamliner (hier eine 787 der Air India) zur Messe um.
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In Paris bestätigt der US-Hersteller dann auch die seit längerem kursierenden Branchengerüchte: ...
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Die extralange Version des Dreamliners wird tatsächlich gebaut. Bei Boeing läuft sie unter dem Kürzel "787-10". (Hier ein Dreamliner in den Farben von Qatar Airways bei der Landung in Le Bourget.)
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Im potenziell sehr lukrativen Kampfjet-Segment präsentiert das Gastgeberland Frankreich die "Rafale" von Dassault.
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Die Maschine konkurriert unter anderem mit dem Eurofighter "Typhoon".
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Der russische Hersteller Suchoi schickt in Paris eine Su-35 ins Rennen.
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Im Begleitprogramm der Messe sollen Suchoi-Testpiloten die außergewöhnlichen Flugeigenschaften am Himmel über Paris vorführen.
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Der zweistrahlige Jet verfügt über besondere Fähigkeiten.
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Die Triebwerksauslässe sind schwenkbar: Der Pilot kann den Abgasstrom im Flug umlenken.
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Das macht den Kampfjet besonders wendig.
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Die Show-Vorführungen der russischen Werkspiloten sind bei Messebesuchern seit jeher besonders beliebt: Am Himmel über Paris zeigen sie extreme und extremste Flugmanöver.
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Insgesamt halten sich die Kampfjet-Hersteller in diesem Jahr auffällig zurück. (Im Bild eine Dassault Rafale)
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Der Sparzwang in den öffentlichen Haushalten macht sich in den Verteidigungsausgaben bemerkbar.
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Dazu kommt der wachsende Konkurrenzdruck durch die Drohnen. Jeder größere Hersteller versucht, in diesen Zukunftsmarkt mit Eigenentwicklungen einzusteigen. (Hier eine italienische Messeneuheit, die P1HH "Hammerhead" von Piaggio.)
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Mit einem ähnlichen Konzept sind die Israelis allerdings längst am Markt: Die "Harop"-Drohne trägt wie der "Hammerhai" aus Italien charakteristische Stummelflügel am Kopf.
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Am Stand von Israel Aircraft Industries (IAI) ist auch das System "Heron" zu sehen: Eine Drohne, die auch im Dienst der deutschen Bundeswehr fliegt.
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Neben Militärflugzeugen und Passagiermaschinen geht es in Le Bourget auch um Auftragsorder in weniger prominenten Marktnischen wie etwa Business-Jets und kleine und mittlere Transporthubschrauber.
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Die anhaltend hohen Kerosinpreise zwingen die Branche insgesamt zum Umdenken.
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Einen neuen Ansatz stellt die Finmeccanica-Tochter Agusta Westland vor: Der Prototyp aus dem "Project Zero" ist ein komplett elektrisch angetriebener Kipprotor-Zwitter irgendwo zwischen Hubschrauber und Flugzeug.
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Am Rand der Messe gibt es auch echte Raritäten der Luftfahrtgeschichte zu sehen: Hier im Bild stehen die Piloten auf den Tragflächen einer ...
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... C-121C "Super Constellation".
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(Quellen: Herstellerangaben, SIAE / Text: Martin Morcinek / Stand: Juni 2013)
Dröhnende Motoren in Le Bourget Die Paris Air Show 2013
Es ist das größte Treffen einer milliardenschweren Branche: Die Internationale Luftfahrtausstellung in Le Bourget zieht alle zwei Jahre aus aller Welt Piloten, Politiker, Militärs und Airline-Manager an. Zwei große Trends beherrschen zur Jubiläumsmesse die Gespräche: Der Boom in der zivilen Luftfahrt und das Unbemannte Fliegen.
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