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Juri Gagarins Reise zur Unsterblichkeit dauerte nicht einmal zwei Stunden: In 108 Minuten umrundete der Fliegermajor der UdSSR am 12. April 1961 einmal den Erdball, ehe seine "Wostok"-Raumkapsel in der Nähe der Wolga auf einem Acker aufschlug.Bild 1 von 30 | Foto: picture alliance / dpa
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Angeblich traf er nach seiner Landung am Fallschirm zunächst auf eine Landarbeiterin und deren Enkelin. Ob es sein könne, dass er gerade aus dem Weltraum komme, fragte die überraschte Arbeiterin demnach den Mann mit dem Helm und dem seltsamen Raumanzug. "Ja tatsächlich, so ist es", soll der 27-jährige Gagarin geantwortet haben.Bild 2 von 30 | Foto: picture alliance / dpa
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Dass "Wostok" ("Osten") damals bei Saratow und nicht wie geplant bei Wolgograd (früher Stalingrad) aufschlägt, ist eine von vielen Pannen bei dem Flug. Vor dem Start drücken Ingenieure dem Kosmonauten eine Pistole in die Hand - "für alle Fälle". Später klemmt beim Eintritt in die Erdatmosphäre eine Steckverbindung, das Durchbrennen des Kabels verhindert eine Katastrophe. Die Nachrichtenagentur Tass hat außer der Erfolgsmeldung auch eine Todesnachricht vorbereitet.Bild 3 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Doch die Mission glückte. Der Start von Gagarins "Wostok 1"-Kapsel vor 50 Jahren vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur katapultierte die Menschheit ins Zeitalter der bemannten Raumfahrt.Bild 4 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Mitten im Kalten Krieg war es der damaligen Sowjetunion gelungen, früher als die US-Amerikaner einen Menschen ins All zu bringen - ein sensationeller Erfolg für die Sowjets, die im Oktober 1957 mit "Sputnik 1" bereits den ersten künstlichen Erdsatelliten in eine Umlaufbahn geschickt hatten.Bild 5 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Die US-Raumfahrtbehörde NASA musste nun schnell nachziehen: Einen knappen Monat nach Gagarin flog Alan Shepard als erster US-Amerikaner ins All. Shepard flog allerdings nur auf einer ballistischen Bahn und umkreiste daher die Erde nicht.Bild 6 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Dies gelang erst John Glenn, der im Februar 1962 an Bord der "Mercury"-Kapsel "Friendship 7" unseren Planeten umrundete.Bild 7 von 30 | Foto: AP
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Zu dieser Zeit war Gagarin längst weltweit zum Idol geworden. Nach seiner Erdumrundung in bis zu 380 Kilometern Höhe trat er eine weitere Reise um den Erdball an - diesmal am Boden.Bild 8 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Als Aushängeschild der UdSSR bereiste der erste Kosmonaut zahlreiche Staaten auch der westlichen Welt, und überall jubelten ihm die Menschenmassen zu.Bild 9 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Der Flug macht den sozialistischen Vorzeigehelden mit dem jungenhaften Lächeln unsterblich - und zum "ersten Pop-Star des Ostblocks".Bild 10 von 30 | Foto: dapd
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Straßen werden nach ihm benannt, er erhält Ehrungen und wird von Kremlchef Nikita Chruschtschow empfangen. Viele Russen lachen noch heute darüber, wie der Träger des Lenin-Ordens den roten Teppich mit offenem Schnürsenkel abschreitet.Bild 11 von 30 | Foto: AP
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Gagarin erweist sich in Zeiten plumper Staatspropaganda als Glücksgriff. "Tut mir leid: Ich kann zwar um die Erde fliegen, aber mit dem Besteck kenne ich mich nicht aus", sagt er beim Empfang der Queen und zeigt auf die vielen Messer und Gabeln. Das Ausland ist entzückt von so viel Spontanität.Bild 12 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Doch ungeachtet der internationalen Sympathien für Gagarin war das Ringen zwischen Amerikanern und Sowjets um die Vorherrschaft im All bereits in vollem Gange. Schon im Mai 1961 - wenige Wochen nach dem Gagarin-Flug - kündigte US-Präsident John F. Kennedy vor dem Kongress an, dass die USA bis zum Ende des Jahrzehnts als erste Nation einen Menschen auf den Mond und sicher zurückbringen wollten.Bild 13 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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In der Folge leitete dann das "Apollo"-Programm der NASA die entscheidende Phase des Wettlaufs zum Mond ein. Mit der "Apollo 11"-Mission gelang der NASA schließlich am 21. Juli 1969 die erste bemannte Mondlandung.Bild 14 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Und das nur gut acht Jahre, nachdem sich Gagarin mit dem Ruf "Pojechali" ("Auf geht's") beim Start der "Wostok"-Kapsel als erster Mensch ins All verabschiedet hatte.Bild 15 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Gagarin kehrte nach seiner waghalsigen Erdumrundung nie mehr ins All zurück. Bis 1967 trainierte er zwar noch für einen Flug mit dem damals neuen "Sojus"-Raumschiff - doch dann wurde er aus dem Trainingsprogramm genommen, weil der "Held der Sowjetunion" nicht auf einer weiteren Mission sein Leben riskieren sollte.Bild 16 von 30 | Foto: REUTERS
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Doch Gagarin kam wenig später bei einem Flugzeugabsturz ums Leben: Er starb am 27. März 1968, 18 Tage nach seinem 34. Geburtstag, bei einem Routineflug mit einer MiG-15. Der Absturz des Jagdflugzeugs ist bis heute nicht restlos aufgeklärt, doch aller Wahrscheinlichkeit nach war es ein Unfall.Bild 17 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Gagarins Urne wird bei einem Staatsbegräbnis in der Kremlmauer beigesetzt.Bild 18 von 30 | Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb
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Seither wurden unzählige Straßen, Plätze und Schulen vor allem im früheren Ostblock nach dem ersten Menschen im All benannt.Bild 19 von 30 | Foto: picture alliance / dpa
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Und auch am Himmel findet sich die Spur von Gagarins Reise in die Unsterblichkeit: Ein Mondkrater und ein Kleinplanet wurden nach ihm benannt.Bild 20 von 30 | Foto: REUTERS
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Gagarin ist in Russland noch immer äußerst populär.Bild 21 von 30 | Foto: REUTERS
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1951, zehn Jahre vor Beginn des Zeitalters der bemannten Raumfahrt, war Gagarin nach Moskau gekommen. Hier absolviert der am 9. März 1934 im Dorf Kluschino rund 180 Kilometer westlich der Hauptstadt geborene Mann eine Ausbildung zum Gießer. 1955 muss er zur Armee.Bild 22 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Fünf Jahre später ist der Kampfjetflieger mit einer Größe von knapp 1,70 Meter ein idealer Kandidat für das ehrgeizige Raumfahrtprogramm des Landes. Gagarin setzt sich gegen 19 Konkurrenten durch, doch die Belastungstests verlangen ihm alles ab.Bild 23 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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"Ich weiß nicht, wer ich bin: der erste Mensch oder der letzte Hund im All", sagt er später mit Verweis auf die vorangegangene Testreihe mit Vierbeinern im Weltraum.Bild 24 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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"Sein Lebensweg ist symbolisch - es ist die Biografie unseres Landes", sagte Gagarins Kosmonauten-Kollege German Titow.Bild 25 von 30 | Foto: picture alliance / dpa
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Gagarin sei das Kind von Kolchose-Bauern, sein Dorf von deutschen Faschisten besetzt gewesen.Bild 26 von 30 | Foto: picture alliance / dpa
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Er sei Arbeiter und Student und schließlich Flieger geworden. "Diesen Weg haben Tausende unserer Altersgenossen genommen, es ist der Weg unserer Generation", sagte Titow.Bild 27 von 30 | Foto: AP
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Der oft als "Kolumbus des Kosmos" bezeichnete Armeeoffizier hatte seiner Frau Valentina vor dem Start ins All einen Abschiedsbrief geschrieben. "Ich habe ehrlich gelebt und zum Nutzen der Menschen - auch, wenn dieser Nutzen klein war", heißt es dort.Bild 28 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Gagarin war es, der die Erde den "blauen Planeten" nannte. "Als ich sie umkreiste, sah ich, wie wunderschön sie ist."Bild 29 von 30 | Foto: REUTERS
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Und sein Vermächtnis? "Lasst uns diese Schönheit bewahren, lasst sie uns vermehren und nicht zerstören." (Text: jga/dpa/AFP)Bild 30 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS

Reise zur UnsterblichkeitJuri Gagarin greift nach den Sternen

11.04.2011, 21:49 Uhr

Sein historischer Flug machte Juri Gagarin vor 50 Jahren zum "ersten Pop-Star des Ostblocks". In einer Raumkapsel riskierte der Mann mit dem strahlenden Lächeln die wohl ungewöhnlichste Reise, die bis dahin ein Mensch unternommen hatte.