Hundefutter in russischer Kaserne11.000 Konserven umetikettiert

Der russische Unteroffizier, der Tausende Fleischkonserven in einer Kaserne durch Tierfutter "ersetzt" hat, kann sich freuen: Er zahlt ein bisschen Strafe, während der Major, der die Schweinerei auf Youtube publik gemacht hatte, für vier Jahre ins Lager wandert.
Wegen des Vorwurfs, Lebensmittelkonserven in einer russischen Kaserne gegen Hundefutter ausgetauscht zu haben, ist ein Unteroffizier zu einer Geldstrafe von umgerechnet knapp 2200 Euro verurteilt worden. Wjatscheslaw Guertsog habe sich "des Machtmissbrauchs und der Schlamperei" schuldig gemacht, teilten Ermittler im äußersten Osten des Landes mit.
Den Anschuldigungen zufolge soll Guertsog etwa 11.000 Konserven mit Fleisch im Wert von umgerechnet rund 45.000 Euro entwendet und durch umetikettierte Dosen mit Hundefutter ersetzt haben.
Der Major, der den Vorfall mit der Veröffentlichung eines Videos im Internet publik machte, war zuvor zu vier Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Ein Militärgericht in Wladiwostok im Fernen Osten Russlands sprach Igor Matwejew des "Machtmissbrauchs und der Gewalt" gegen zwei Soldaten schuldig. Er soll die Soldaten demnach im Februar geschlagen haben, weil er einen von ihnen beim Drogenverkauf erwischt habe. Matwejews Anwältin kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.
Im Mai hatte der Major der Reserve ein Video auf die Plattform Youtube gestellt, das die Vorräte im Lebensmittellager seiner Militäreinheit zeigte. Seinen Angaben zufolge wurden die Dosen mit Hundefutter mit gefälschten Etiketten überklebt.
Die Vorgesetzten wiesen die Vorwürfe zurück und warfen ihrerseits Matwejew vor, nach mehreren Disziplinarstrafen seine Wiederaufnahme in den aktiven Dienst erzwingen zu wollen.