Panorama

Zwischen "Lars" und "Florentina" 20 Grad in Sicht - Natur geht in die Vollen

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Die Natur ist bereits drei Wochen weiter als zum gegenwärtigen Zeitpunkt üblich.

Die Natur ist bereits drei Wochen weiter als zum gegenwärtigen Zeitpunkt üblich.

(Foto: picture alliance/dpa)

In den kommenden Tagen steht die bislang wärmste Phase des Jahres an. Vereinzelt können sich die Temperaturen schon über die 20-Grad-Marke schieben. Was den Mensch freut, ist für die Natur nicht ungefährlich. Denn deren Wachstum ist bereits gut drei Wochen voraus - und das könnte sich noch rächen.

Nach dem wärmsten Februar seit Aufzeichnungsbeginn bringt der März uns jetzt die bisher wärmsten Tage des Jahres. Folgerichtig ist auch die Natur weiter beachtlich auf dem Vormarsch und ist gut drei Wochen voraus. Eine Entwicklung, die durch die kommenden Tage noch verschärft wird und sich leider bitter rächen könnte.

Frühlingswärme beschert uns erstmals 20 Grad

Bereits am vergangenen Wochenende stiegen die Temperaturen auf die bisherigen Jahreshöchstwerte. Ganz vorn rangiert das bayrische Rosenheim, das am Sonntag 19,5 Grad Celsius vermeldete. Dieser Wert dürfte in den nächsten Tagen erneut erreicht beziehungsweise überschritten werden, sodass erstmals in diesem Jahr die 20-Grad-Marke geknackt werden dürfte. Die besten Chancen für dieses Unterfangen bestehen am Donnerstag am Rhein.

Grund hierfür ist die Kombination aus Hoch "Lars", das von Frankreich her naht und Tief "Florentina", das vom Atlantik heranzieht. Mit im Gepäck ist warme Luft, die direkt mehrere Auswirkungen hat. Hierzulande eben die höchsten Werte des Jahres bisher. Gleichzeitig bleibt die Lawinensituation in den zuletzt stark verschneiten Bereichen der Alpen angespannt. Für die Wintersportler dort ist - trotz der Wetterbesserung durch Hoch "Lars" - erhöhte Vorsicht durch die Erwärmung geboten.

Hohe Grünlandtemperatursumme und genug Wasser

Zurück zum Frühlingserwachen bei uns: Bewertet wird der Frühlingsfortschritt nach der Energie, die das Wetter der Natur bereits zur Verfügung gestellt hat. Ermittelt wird das aus der Summe der positiven Temperaturen seit Jahresanfang; wobei im Januar nur die Hälfte, im Februar dreiviertel und ab März der volle Wert einfließt. Erreicht diese sogenannte Gründlandtemperatursumme einen Wert von 200, dann ist der Startschuss fürs ungebremste Pflanzenwachstum gefallen. Und das ist nahezu überall in Deutschland inzwischen der Fall - zumal auch der zweite wichtige Wachstumsfaktor Wasser in Hülle und Fülle vorhanden ist.

Optischer Indikator sind beispielsweise die gelb blühenden Forsythien. Im weiteren Verlauf kommen alle anderen Bäume, Sträucher und Blumen hinzu. Am Ende steht der Vollfrühling, der mit der Blüte von Flieder und Kulturäpfeln beginnt und der Himbeerblüte endet. Generell gilt: Je später die Pflanzen ins Blühgeschäft einsteigen, umso empfindlicher sind sie gegenüber Frost. Und an dieser Stelle sind wir beim springenden Punkt.

Später Frost trifft frühen Frühling - das kann bitter werden

Je früher der Lenz loslegt, umso brisanter kann sich die Lage für die empfindlichen Pflanzen entwickeln. Denn während die Frühblüher im Vorfrühling mit dem Frost locker umgehen können, so ist die Empfindsamkeit bei Kulturäpfeln oder beim Weinbau doch deutlich größer. Nicht unbedingt gilt das, wenn sich mal ein kurzer Hauch vom Frost über die Landschaft legt. Vielmehr sind es späte Polarluftvorstöße mit ausgedehnten Nachtfrösten.

Immerhin kann der April auch im Flachland nachts verbreitet noch ziemlich eisig werden. Außerdem verliefen fünf der vergangenen zehn April-Monate zu kalt oder deutlich zu kalt. Kurzum: Wenn der Winter nochmal zuschlägt, wird es für die Natur brenzlich.

Quelle: ntv.de

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