Frühling dreht richtig auf 30 Grad und "Blutregen"
12.04.2018, 15:46 Uhr
Auch ohne Aschenbrödel schön: Schloss Moritzburg.
(Foto: dpa)
Erst ziert er sich - dann drückt er mächtig aufs Tempo: Der Frühling könnte in der kommenden Woche schon wieder abgelöst werden. Und zwar vom Frühsommer. Ansonsten hat n-tv Meteorologe Björn Alexander noch Tipps für Grillfreunde und Allergiker.
Erst ziert er sich - dann drückt er mächtig aufs Tempo: Der Frühling könnte in der kommenden Woche schon wieder abgelöst werden. Denn ein kleiner Frühsommer schiebt sich übers Land. Am Wochenende brauchen Grillfreunde laut n-tv Meteorologe Björn Alexander indes noch die Jacke und stellenweise einen Schirm.
Neben der Frühlingssonne hatte das Wetter in dieser Woche ja auch manchmal starke Gewitter im Programm. Wie wird es denn am Wochenende?
Nebst einiger weniger Einschränkungen kann sich unser Wetter an den freien Tagen definitiv mal wieder sehen lassen. Und auch die Temperaturen steigen auf durchaus angenehme Frühlingswerte. Zum Teil kratzen wir auch wieder an der Sommermarke von 25 Grad. Eine erfreuliche Tendenz, die übrigens auch in der nächsten Woche bestehen bleiben dürfte.
Das bedeutet? Auf wie viel Grad können wir uns dann einstellen?
Je nach Wettermodell können wir uns im Laufe der kommenden Woche auf Spitzentemperaturen von 20 bis 28 Grad einstellen. Selbst die Hitzemarke von 30 Grad kommt somit in Schlagdistanz. Und es nicht auszuschließen, dass diese Marke sogar geknackt wird. Zum Sommer im April gesellt sich außerdem noch viel Sonne. Die Aussichten könnten also definitiv schlechter sein.
Klasse. Hat das Wetter vor unseren Frühlingssommer eigentlich einen "Blutregen" gesetzt? Zumindest hört man dieses Wort im Moment ziemlich häufig.
"Blutregen" klingt natürlich erst einmal ziemlich dramatisch und mystisch. Ähnlich wie der sogenannte Blutmond, der Erntemond oder vergleichbare sprachliche Auswüchse. Beim "Blutregen" ist der Hintergrund, dass wir hier in Mitteleuropa von Zeit zu Zeit mit südlichen Winden Saharastaub heran geblasen bekommen. So wie es auch momentan der Fall ist. Und dann kann es passieren, dass dieser Sand oder Staub tatsächlich rötlich ist und dadurch die fallenden Regentropfen verfärbt sind - und so gibt es "Blutregen". Das ist aber bei weitem kein Muss. Oft wirkt der Saharastaub eher gelblich, bräunlich bis hin zu gräulich.
Also regnet der Saharastaub gar nicht immer blutrot vom Himmel.
Bei weitem nicht. Zudem hat die Birke inzwischen explosionsartig auf Frühling umgeschaltet und dadurch sind die Pollenkonzentrationen rasant angestiegen. Auch diese festen Bestandteile werden beim Regen natürlich mit ausgewaschen. Was sich damit auf vielen Autos niederschlägt, ist ein gelblicher bis bräunlicher Staubfilm, der dann wohl eher das Produkt eines "Bananenregens" oder eines "Ockerregens" sein könnte. Klingt aber halt nicht so spektakulär.
Mit dem Regen können also die Allergiker unter uns wieder aufatmen, oder?
So ist es. Jedoch wird der Regen - nach einem zum Teil recht gewittrigen Freitag - ein eher lokal begrenzter Gast auf unseren Wetterkarten sein. Eine vorübergehende Entlastung dürfte sich bei den Pollenkonzentrationen aber alles in allem einstellen, bevor das Pollenvorkommen im Laufe des Wochenendes und der nächsten Woche wieder ansteigen wird.
Dann schauen wir doch mal auf unser Wochenende. Wie wird es konkret?
Der Samstag bringt im Norden und Nordosten noch abziehende Schauer. Ansonsten wird der Start ins Wochenende aber schon sehr gelungen mit Sonne und Wolken im Mix. Am meisten Sonne bekommt der Süden. Und dort wird es mit bis zu 22 Grad am Oberrhein auch am wärmsten. Im großen Rest steigen die Werte zum Start ins Wochenende auf angenehme 15 bis 21 Grad. Lediglich die Nordlichter spüren vom Frühling nur wenig. Denn überall dort, wo der teils kräftige Wind übers Wasser kommt, bringen es die Höchstwerte gerade mal auf 7 bis 12 Grad.
Wie sieht es für Grillfreunde am Samstagabend aus?
Es bleibt trocken und am frühen Abend ist es bei Werten um die 12 bis 17 Grad oftmals auch noch relativ mild. Wer länger draußen sitzen bleiben möchte, der könnte bei Tiefstwerten von 11 bis 4 Grad aber dann doch ein wenig frieren.
Was bringt uns der Sonntag?
Ein leicht erhöhtes Schauerrisiko im Nordwesten. Sonst ist es aber trocken und freundlich bis sonnig und warm bis sehr warm. Mal abgesehen vom direkten Küstenumfeld, wo es bei Seewind maximal 10 bis 15 Grad werden, erreichen die Temperaturen am Sonntag verbreitet zwischen 17 und 24 Grad, stellenweise vielleicht auch etwas darüber.
Gibt es schon konkrete Vorhersagen für die neue Woche?
Nach jetzigem Stand dürften am Montag und am Dienstag noch einzelne Gewitter unterwegs sein. Meistens bleibt es aber sonnig und trocken. Und dieser Trend könnte sich auch über die Wochenmitte hinaus festigen. Mit einem entsprechenden Temperaturzuwachs. Montag und Dienstag gehen wir von 14 bis 26 Grad aus. Von Mittwoch bis Samstag sieht das Gros der Computerprognosen bisher Sonne satt mit weiter ansteigenden Temperaturen. Kurzum: aus unserem kleinen Frühling könnte schon bald ein ausgewachsener Frühsommer werden.
Quelle: ntv.de