Starke Strahlung aus Fukushima Atomregion bleibt unbewohnbar
22.08.2011, 09:33 Uhr
Das Gebiet ist abgeriegelt.
(Foto: dpa)
Was vielen Experten längst klar war, deutet nun auch die japanische Regierung an. Wahrscheinlich muss die Sperrzone rund um das havarierte AKW Fukushima auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, erhalten bleiben. Eine Rückkehr der bisherigen Bewohner scheint ausgeschlossen.
Das Gebiet rund um die Atomruine Fukushima wird möglicherweise noch auf lange Sicht gesperrt bleiben. "Wir können nicht ausschließen, dass es einige Gegenden geben könnte, wo es für die Bewohner für lange Zeit schwer sein dürfte, in ihre Häuser zurückzukehren", sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Der unter Rücktrittsdruck stehende Regierungsschef Naoto Kan will das nach eigenen Worten möglicherweise noch an diesem Samstag den Menschen in Fukushima vor Ort erklären.

Der Strahlenwert auf einem Spielplatz in Minamisoma ist Ende Juli immer noch erschreckend hoch.
(Foto: dpa)
Die Gegend im Umkreis von 20 Kilometern um das Atomkraftwerk ist Sperrgebiet und darf nur mit staatlicher Genehmigung und Strahlenschutzkleidung betreten werden. Der Betreiber der havarierten Atomanlage, Tepco, will die Reaktoren bis Januar unter Kontrolle bringen. Nach jüngsten Angaben des Energiekonzerns ist die aus dem Atomkraftwerk weiterhin austretende Radioaktivität in den vergangenen Wochen weiter gesunken.
Derzeit träten aus den Reaktoren 1, 2 und 3 noch maximal 200 Millionen Bequerel pro Stunde an radioaktiven Substanzen aus. Vor gut einem Monat waren es noch 1 Milliarde Bequerel. Die jüngsten Werte bedeuten, dass ein Mensch in der Nähe des AKW über einen Zeitraum von einem Jahr hinweg bis zu 0,4 Millisievert abbekäme - die von der Regierung festgelegte Höchstgrenze liegt bei einem Millisievert pro Jahr.
Nach Angaben von Regierungssprecher Edano will der Staat zunächst weitere genaue Strahlenmessungen und Dekontaminierungsschritte abwarten sowie sich mit den betroffenen Gemeinden beraten, bevor eine endgültige Entscheidung über Dauer und Umfang der Sperrzone gefällt wird.
Quelle: ntv.de, dpa