Panorama

Sechs Tote in Limburg Bauernhaus brennt ab

Die oberen Geschosse des Hauses brannten aus.

Die oberen Geschosse des Hauses brannten aus.

(Foto: dpa)

Mitten in der Nacht gerät ein Bauernhaus in Limburg in Brand. Sechs Menschen sterben, darunter eine fünfköpfige Familie. Die Flammen fressen sich durch das hölzerne Treppenhaus, 60 Feuerleute kämpfen gegen das Feuer. Die Brandursache ist bisher unklar.

Entsetzen im hessischen Limburg: Bei einer Feuer kamen in der Nacht auf einem Bauernhof sechs Menschen ums Leben, darunter das Landwirts-Ehepaar und seine drei erwachsenen Kindern. Die Ursache des verheerenden Brandes, bei dem vier weitere Menschen verletzt wurden, war zunächst unklar.

Eine Nachbarin des Hofs im Limburger Stadtteil Dietkirchen hatte nach Angaben der Polizei gegen 0.30 Uhr lauten Krach gehört und dann gesehen, dass der Hof brannte. Als die von der Frau alarmierte Feuerwehr am Brandort ankam, hatten sich dort schon dramatische Szenen abgespielt. Beim Versuch sich über eine Blumenranke aus dem Obergeschoss des brennenden Gebäudes zu retten, stürzte ein polnischer Erntehelfer ab. Der zunächst noch nicht identifizierte Mann erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er wenige Stunden später im Krankenhaus starb. Einem 34-jährigen polnischen Erntehelfer gelang es dagegen, über die Ranke ins Freie zu gelangen.

Großeltern gerettet

(Foto: dpa)

Wie Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann sagte, brannte das Haus beim Eintreffen der Feuerwehr bereits lichterloh. Die Holztreppen im Gebäude beschleunigten das Feuer. Mit vier Trupps ging die Feuerwehr in das Gebäude, um dort nach der fünfköpfigen Bauernfamilie zu suchen. Für diese kam aber jede Hilfe zu spät. Der 59-jährige Landwirt und seine 56-jährige Frau starben ebenso wie die 35 und 18 Jahre alten Töchter und der 33-jährige Sohn im Feuer. Laut Polizei waren die drei Kinder geistig und körperlich behindert.

Gerettet werden konnten dagegen die im Erdgeschoss lebenden Großeltern. Die beiden 80-Jährigen wurden durch den starken Rauch verletzt. Auch ein im Keller des Bauernhauses lebender Hofhelfer konnte das Gebäude verlassen. Er erlitt ebenso wie der gerettete polnische Erntehelfer eine Rauchvergiftung.

Brandursache unklar

Laut Polizei gab es zunächst noch keine Hinweise auf die Brandursache. Experten des Landeskriminalamts begannen mit den Untersuchungen. Den Sachschaden an dem ausgebrannten Gebäude bezifferte die Polizei in einer ersten Schätzung auf etwa 250.000 Euro. Vollkommen unversehrt blieben die Stallungen für die Schweine und Kühe der Familie, die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen verhindern.

Neben 60 Feuerwehrleuten sowie Einsatzkräften der Polizei kamen am Brandort auch Notfallseelsorger zum Einsatz. Außer den vier Überlebenden mussten diese auch Feuerwehrleute betreuen. Für die Einsatzkräfte sei die Situation sehr schwierig, "weil sie die Leute kennen, die sie nicht mehr retten konnten", sagte eine Notfallseelsorgerin dem Hessischen Rundfunk. Die Familie sei in Dietkirchen sehr bekannt, viele hätten persönliche Kontakte zu den Toten gehabt.

Nach dem Brand will der Ortsteil Dietkirchen die anstehende Kirchweih absagen. "Ich will den Ortsvereinen vorschlagen, die Kirchweih abzusagen. Man kann nicht feiern nach so einer Tragödie", sagte Ortsvorsteher Bernhard Eufinger. Das mehrtägige Fest sollte Ende kommender Woche, am 30. Juli, beginnen. Eufinger sagte, er habe die bei dem Brand ums Leben gekommene Familie gut gekannt. "Das ganze Dorf ist geschockt", berichtete er.

Quelle: ntv.de, AFP

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