Rekordversuch vom Winde verweht Baumgartner sagt erneut ab
10.10.2012, 18:21 Uhr
Wenn eine Windböe den Heliumballon erfasst und auf den Boden drückt, könnte die hauchdünne Hülle beschädigt werden.
(Foto: dpa)
Ein geplanter neuer Versuch des Stratosphären-Sprungs von Extremsportler Felix Baumgartner wird nicht an diesem Donnerstag stattfinden. Grund ist der weiterhin auffrischende Wind. Der Salzburger will als erster Mensch aus 36 Kilometern Höhe springen und im freien Fall die Schallmauer durchbrechen. Ein neuer Starttermin steht in den Sternen.
Extremsportler Felix Baumgartner hat einen neuen Versuch seines Stratosphären-Sprungs für diesen Donnerstag abgesagt. Die Wetterprognose sei zu ungünstig, heißt es vonseiten der Veranstalter aus dem Camp in Roswell im US-Staat New Mexico. Der Salzburger will als erster Mensch aus 36 Kilometern Höhe springen und im freien Fall die Schallmauer durchbrechen.
Das Gelingen hängt von idealen Wetterverhältnissen ab, am Dienstag wurde ein geplanter Start in letzter Minute abgebrochen. n-tv.de berichtete im Liveticker über die Geschehnisse. Ein neuer Termin wurde noch nicht genannt.
Baumgartner wollte den Rekord für den höchsten bemannten Ballonflug, den höchsten Absprung mit dem Fallschirm sowie den längsten freien Fall aufstellen. Er wäre wohl der erste Mensch gewesen, der ohne technische Hilfsmittel - geschützt nur mit einem Druckanzug und einem Helm - die Schallmauer durchbrochen hätte.
Der Österreicher hat sich in der Vergangenheit durch zahlreiche spektakuläre Aktionen einen Namen als Extremsportler gemacht. 2003 gewann er mit Carbon-Flügeln ein Wettrennen gegen ein Flugzeug. 2007 sprang er vom Wolkenkratzer Taipei 101.
Durchbruch der Schallmauer nach 30 Sekunden
Die Vorbereitung für das halsbrecherische Projekt läuft bereits seit fünf Jahren: Akribisch wurde jeder Schritt der Mission von Wissenschaftlern und Raumfahrt-Experten geplant.
Etwa 30 Sekunden nach dem Sturz in die Tiefe - in etwa 32 Kilometern Höhe - soll Baumgartner nach den bisherigen Pklänen die Schallmauer durchbrechen. Dafür muss er es schaffen, seinen Körper extrem starr zu halten. Dabei wird es nach Expertenangaben keinen Knall zu hören geben, wie er etwa beim Überschall-Jet Concorde typisch war, da der Luftwiderstand in so großer Höhe zu gering ist.
Etwa fünfeinhalb Minuten wird dann der freie Fall des Extremsportlers dauern. Im Idealfall zieht Baumgartner in einer Höhe von 1500 Metern selbst einen Fallschirm und landet wieder heil auf der Erde. Sollte er noch in der Luft ins Trudeln geraten, wird sich ein Fallschirm automatisch öffnen.
Sieben Ärzte stehen Baumgartner während der Mission zur Verfügung, die sich sowohl am Boden als auch in einem Helikopter in der Luft positionieren. Umliegende Krankenhäuser sind über den Sprung informiert und haben spezielle Druckkammern vorbereitet, in denen er im Notfall behandelt werden könnte.
Das 1315 Kilogramm schwere Modul wird nach dem Absprung per Fernsteuerung vom Heliumballon losgelöst und mittels eines Fallschirm-Systems langsam auf die Erde abgesenkt. Ein eingebautes GPS-System ermöglichte dem Team jederzeit die Ortung.
Quelle: ntv.de, dpa