Panorama

Odyssee im ICEBehinderte Tochter am Bahnsteig vergessen

12.11.2025, 01:56 Uhr
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Beim Einstieg in Nürnberg hatte die Mutter ihre Tochter kurz aus den Augen verloren. (Foto: picture alliance/dpa)

Als ein ICE in Nürnberg startet, stellt eine Mutter fest: Ihre schwerbehinderte Tochter steht noch auf dem Bahnsteig. Es ist der Beginn einer Irrfahrt, die nach zwölf Stunden ein glückliches Ende findet.

Auf einer Reise mit dem ICE hat eine Mutter versehentlich ihre schwerbehinderte Tochter allein am Bahnhof Nürnberg zurückgelassen. Die auf Hilfe angewiesene 26-Jährige stand noch eine halbe Stunde auf dem Bahnsteig und stieg dann in einen ICE nach Berlin, während ihre Mutter nach Würzburg unterwegs war, wie die Bundespolizei mitteilte.

Die 57-jährige Frau hatte ihre Tochter am 6. November kurz aus den Augen verloren, als die Familie gegen 9:30 Uhr in den Zug stieg. Kurz nach der Abfahrt des Zuges bemerkte sie, dass eine ihrer beiden mitreisenden Töchter fehlte. In Würzburg stieg sie aus und nahm sofort den nächsten Zug zurück nach Nürnberg. Dort konnte sie allerdings ihre Tochter nicht mehr am Bahnsteig finden und bat die Bundespolizei um Hilfe.

Ein Bundespolizist wertete Videoaufnahmen aus und erkannte, dass die Tochter in einen ICE nach Berlin gestiegen war. Er informierte seine Kollegen dort. Der Zug war bereits am Berliner Hauptbahnhof angekommen. Eine Bundespolizeistreife fand die 26-Jährige in der Zugangshalle. Die Bundesbeamten in beiden Städten organisierten die schnellstmögliche Rückkehr nach Nürnberg: Per ICE-Sprinter brachte ein Bahnmitarbeiter die Tochter die rund 400 Kilometer zurück. Kurz vor 21 Uhr konnte sich die Familie "wiedervereint und glücklich in die Arme nehmen", so die Bundespolizei.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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