Sprengung auf dem Meer Blindgänger legt Venedig stundenlang lahm
02.02.2020, 16:52 Uhr
Die Bombe war im Hafengebiet von Marghera gefunden worden.
(Foto: imago/Andrea Merola)
Bei Bauarbeiten kommt in einem Industriegebiet Venedigs eine Weltkriegsbombe ans Licht. Nach der Bergung bringen Experten die Bombe zum Meer, um sie dort unschädlich zu machen. Der Transport sorgt für massive Verkehrsbehinderungen in der weltberühmten Lagunenstadt.
Wegen einer Bombenräumung hat in der Touristenmetropole Venedig einen Vormittag lang der Verkehr größtenteils geruht - und viele Menschen hielten den Atem an. Auf Twitter, konnten sie verfolgen, wie Spezialkräfte die US-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg bargen und im Hafen des Stadtteils Marghera mit einem Kran auf ein Boot hoben. Küstenwache und Militärs brachten die gefährliche Fracht hinaus aufs Wasser, wo sie gesprengt wurde.
Aus Sicherheitsgründen waren für die Aktion mit dem Namen "Bomba Day" viele Bahnen und Busse in der Unesco-Welterbestadt gestoppt worden. Sogar der Luftraum über der Lagunenstadt und der Flughafen waren stundenlang gesperrt. Am Mittag dann gab die Stadtverwaltung den Verkehr wieder frei. Die gefährliche Phase der Aktion sei beendet. Bis zu 3500 Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, konnten zurückkehren.
Die etwa 220 Kilogramm schwere Fliegerbombe war auf dem Festland und nicht in der historischen Altstadt mit ihren Kanälen entdeckt worden. Der Sprengkörper war nach Medienberichten Mitte Januar im Gebiet des Industriehafens Marghera bei Bauarbeiten ans Licht gekommen. Der Fundort lag nicht weit von den Bahngleisen. Deshalb wurde auch der Zugverkehr zwischen Mestre und Venedig Santa Lucia unterbrochen.
Die Lagunenstadt war im Zweiten Weltkrieg lange wegen ihrer besonderen, auch historischen Bedeutung von Luftangriffen verschont geblieben. Im April 1944 jedoch wurde sie von US-Angriffen getroffen. Die Westalliierten hatten das faschistische, mit Nazi-Deutschland verbündete Italien nach der Landung von Süden her eingenommen. Es gab Luftattacken auf viele Städte. Andernorts wurden schon häufiger alte Bomben entdeckt.
Quelle: ntv.de, hul/dpa