Panorama

Großeinsatz in NRW Bürgermeisterin von Herdecke niedergestochen - familiärer Hintergrund nicht ausgeschlossen

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Die Bürgermeisterin von Herdecke in NRW ist niedergestochen worden. Ärzte kämpfen um das Leben der schwer verletzten Frau. Ihre Adoptivkinder hatten die Polizei alarmiert.

Die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke in NRW, Iris Stalzer, ist niedergestochen worden. Die SPD-Politikerin sei mit lebensgefährlichen Stichverletzungen in ihrem Haus aufgefunden und dann mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden, sagte ein Sprecher der zuständigen Polizei Hagen. Wie aus Sicherheitskreisen zuvor verlautet war, wurde sie mit mehreren Stichverletzungen von ihrem Adoptivsohn in ihrem Haus aufgefunden. Es werde aber in alle Richtungen ermittelt. "Ein familiärer Hintergrund kann derzeit nicht ausgeschlossen werden", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte sei Stalzer noch ansprechbar gewesen, hieß es aus Sicherheitskreisen weiter. Demnach hatten zuvor die Adoptivkinder des Opfers den Notruf abgesetzt. Die Teenager im Alter von 15 und 17 Jahren gaben an, dass die Mutter überfallen worden sei und sie diese verletzt im Haus gefunden hätten. Die Hintergründe der Tat sind derzeit noch offen. Dazu gehört auch die Frage, ob die Tat mit ihrem Amt in Zusammenhang steht.

Die beiden Kinder seien zur Vernehmung und Sicherung von Spuren mitgenommen worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. Im Sommer 2025 habe es in der Familie einen polizeilich registrierten Vorfall häuslicher Gewalt gegeben, hieß es weiter.

Die 57-jährige SPD-Politikerin war bei der Kommunalwahl im zweiten Durchgang Ende September mit 52,2 Prozent der Stimmen zur Bürgermeisterin der 22.500-Einwohner-Stadt im Ruhrgebiet gewählt worden. Nach Angaben der Stadt ist die offizielle Amtseinführung für den 4. November geplant. Laut ihrer Homepage ist die Rechtsanwältin verheiratet und Mutter von zwei Kindern im Teenageralter.

SPD-Fraktionschef Matthias Miersch sagte, er wünsche, dass die Sozialdemokratin die "furchtbare Tat überlebt". Zu den Hintergründen könne er nichts sagen, die SPD sei mehr als betroffen. Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich tief betroffen. "Uns erreicht eine Nachricht über eine abscheuliche Tat aus Herdecke. Sie muss jetzt schnell aufgeklärt werden. Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung", schrieb der CDU-Politiker bei X. "Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen."

Auch der Generalsekretär der NRW-SPD, Frederick Cordes, zeigt sich betroffen. "Die Nachrichten aus Herdecke erschüttern uns. Unsere Gedanken sind bei Iris Stalzer und ihrer Familie. Unser Dank gilt allen Rettungs- und Einsatzkräften, die im Einsatz waren und sind."

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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