Mit Torpedo & Co. im Keller Eigentümer von Weltkriegs-Panzer verurteilt
03.08.2021, 14:01 Uhr
Beim Abtransport des fahrtüchtigen, aber nicht schussfähigen Panzers..
(Foto: picture alliance/dpa)
Ein Weltkriegs-Panzer beschäftigt seit Jahren die Kieler Behörden. Dabei wird darum gestritten, ob der "Panther" noch als Kriegswaffe einzustufen ist. Dessen Besitzer sammelt über Jahre allerdings noch weitere gefährliche Kriegswaffen auf seinem Anwesen - und wird nun dafür verurteilt.
Wegen unerlaubten Besitzes von Waffen, Munition und Sprengstoff hat das Kieler Landgericht den Eigentümer eines Weltkriegs-Panzers und anderen Kriegsgeräts zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt. Vier Monate davon gelten wegen rechtswidriger Verfahrensdauer als verbüßt. Außerdem muss der 84 Jahre alte Angeklagte 250.000 Euro zahlen sowie den bei ihm im Sommer 2015 sichergestellten Panzer vom Typ "Panther" und eine Flugabwehrkanone vom Kaliber 8,8 Zentimeter binnen zwei Jahren an ein geeignetes Museum beziehungsweise Sammler verkaufen.
Zuvor hatten Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung eine entsprechende Verständigung getroffen. Dazu gehörte auch das vom Anwalt des Mannes verlesene Geständnis. Der Waffensammler war wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz sowie waffenrechtlicher Verstöße angeklagt.
Bei einer Durchsuchung seines Anwesens im Sommer 2015 wurden der Panzer, die Flak sowie ein Torpedo, ein Mörser, Maschinen- und Sturmgewehre, halb- und vollautomatische Pistolen und mehr als 1000 Schuss Munition sichergestellt.
Der Panzer beschäftigt die Behörden allerdings schon seit 2005. Damals wusste die Kreisverwaltung bereits von dem Fahrzeug, der Besitzer habe die Behörden jedoch überzeugt, dass die Panzerfahrzeuge ihre Kriegswaffen-Eigenschaft verloren hätten. Der 84-jährige Besitzer habe den Panzer 1977 als Schrott in England gekauft. Er sei fahrbereit, der Verschluss der Kanone habe bereits in England gefehlt und das Rohr sei eingeschnitten gewesen. Zur Dokumentation legte er Bilder bei.
Quelle: ntv.de, mba/dpa