Zusammenstoß mit Baukran? Ein Toter und viele Verletzte bei Zugunglück in Niederlanden
04.04.2023, 08:32 Uhr Artikel anhören
In den Niederlanden entgleist am frühen Morgen ein doppelstöckiger Intercity, ein Wagen fängt Feuer. Ein Fahrgast kommt ums Leben, die Zahl der Verletzten ist hoch.
Nach dem verheerenden Zugunfall bei Den Haag in den Niederlanden laufen die Untersuchungen zur Unfallursache. Die Staatsanwaltschaft habe sich eingeschaltet, teilte eine Polizeisprecherin in Voorschoten mit. Am frühen Morgen waren ein Güterzug und ein Intercity vermutlich auf einen Baukran auf der stark befahrenen Strecke geprallt. Ein Mann wurde getötet, etwa 30 wurden verletzt.
Der Chef des Betreibers des Schienennetzes "ProRail", John Voppen, sprach von einem "schwarzen Tag für die Bahn". Zum Zeitpunkt des Unfalls gegen 3.25 Uhr wurden nach seinen Angaben an der Strecke Wartungsarbeiten durchgeführt. Es sei an zwei der vier Gleise gearbeitet worden. Unklar sei, wo der Baukran zum Zeitpunkt des Unfalls war.
"Es gab einige Schwerverletzte", sagte Hans Zuidijk, Chef der regionalen Sicherheitsbehörde. 19 Menschen seien in Krankenhäuser eingeliefert worden. Bei dem Toten handelt es sich demnach um einen Mann, der an den Bauarbeiten an der Strecke beteiligt gewesen war. Durch den Aufprall war der Intercity mit etwa 50 Passagieren entgleist und auf ein Feld gerast. Zwei Waggons waren umgestürzt.
Die meisten Passagiere konnten den Zug selbst verlassen. "Es gab einen schweren Schlag, Fenster zersprangen", berichtete ein Passagier im Radio. Der Waggon, in dem der Student saß, sei gekippt. Er habe sich schnell befreien können. Die Einsatzkräfte waren schnell zur Stelle. Das Chaos am Unfallort und auf der Bahnstrecke sei groß, berichten Reporter. Auf Bildern vom Unfallort war zu sehen, wie der vorderste Wagen entgleiste. Die Nachrichtenagentur ANP berichtete, dass ein weiterer Wagen Feuer fing. Die Strecke ist vermutlich bis zum Nachmittag nicht befahrbar.
Ministerpräsident Mark Rutte sprach in einer ersten Reaktion von einem "schrecklichen Zugunfall". "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und bei allen Opfern. Ich wünsche ihnen viel Kraft", schrieb er über Twitter. Auch das niederländische Königspaar drückte sein Mitgefühl mit den Betroffenen aus. König Willem-Alexander und Königin Máxima ließen mitteilen, dass sie in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien seien: "Viele verspüren jetzt Angst und Unsicherheit. Wir fühlen sehr mit ihnen allen mit."
Quelle: ntv.de, sba/AFP/dpa